Dafür brauchen sie nicht viele Worte. Es reicht ein großes Album, vielleicht eines der schönsten des Jahres 2007. Der schwedischen Band gelingt es auf "Our Ill Wills", ihrem zweiten Album, die Popmusik zu entkleiden. Bis auf die Haut. So steht sie einem in ihrer ganzen Schönheit gegenüber, wahrhaftig und zum Verlieben, reduziert auf das, was sie im klassischen Sinne ausmacht: Melodie und Melancholie, Hoffnung und Herzschmerz. Bittersüße Texte, gebettet in Streichern; Xylophon und Percussions offenbaren Facetten, den man den Songs nicht zugetraut hätte, ohne dass sie dabei ihre klare Linie verlieren würden. Genau diese Ambivalenz zeichnet das Werk der Shout Out Louds aus, ebenso wie das Organ von Sänger Adam Olenius, eine mittlerweile oft zitierte stimmliche Verbeugung vor Robert Smith. "Impossible" oder die hier kostenlos zum Download bereit stehende Single sind Radiomusik, die nicht cheasy klingt. Sind das, was manchmal mit der üblen Metapher Ohrwurm beschrieben wird, ohne peinlich zu sein. Den Shout Out Louds ist letztendlich das gelungen, was vor ihnen schon viele vergeblich versuchten: sie haben dem Pop den Kopf verdreht, so dass er sich endlich wieder einmal von seiner schönsten Seite zeigt. (js)
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Autor: Redaktion
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