Wie Bright Eyes und Konsorten aus Nebraskas Omaha stammend, verlässt sich Statistics jedoch nicht auf den damit einhergehenden Bonus. Auf die Mithilfe und auf Gastauftritte der üblichen Saddle Creek-Verdächtigen kann Denver Dalley gut gelaunt verzichten. Via Jade Tree kommt so eine absolut eigenständige Debüt-EP heraus, die durchaus zu begeistern weiß. Unaufdringlich schönes Songwriting, entspannt schiebende Rockmusikanflüge und stets präsentes Elektronikgeflirre - wo die Desaparecidos von mitunter brachialer Verzweiflung und der nervösen Stimme ihres Frontmanns leben, setzt Dalleys Soloprojekt auf ein durchdachtes und schlüssiges Ganzes. Das berüht mitunter weniger direkt als der Desaparecidos-Output, macht Zuhören jedoch durchaus zur Freude. Eine EP, die sich im Popmusikfach sehr schön macht, nicht allzu weit von Grandaddy hier und Far dort entfernt. (sc)