Video: The Light Upon Us
Keine Angst vor großen Gefühlen: Eoin French aka Talos schreibt Songs für die große Leinwand, nicht das Netflix-Chill-Sofa. Von bombastischen Balladen wie in "See Me", über dramatische Strukturen in "Boy Was I Wrong" oder Eigthies lastigen Synthies in "2AM" bis hin zu dem elektronisch-hymnischen "The Light Upon Us" ist sein Soundtrack der Emotionen weit gefächert.
Stimmlich bewegt sich Talos zwischen A-Has Morten Harket sowie dem vorhin bereits erwähnten Jonsi und wurde bereits als irische Antwort auf James Blake bezeichnet. Als seine musikalischen Einflüsse nennt er selbst Künstler wie Kate Bush, Mark Hollis von Talk Talk oder auch David Bowie.
Will man Talos hingegen zeitgenössisch einordnen, so ist seine Musik sicherlich eine reizvolle Entdeckung für Fans von Acts wie Ry X, Patrick Watson, SYML oder Bon Iver. Künstler, die zwar ein gewisses Pathos nicht scheuen, aber den Kitsch elegant umschiffen.
Video: Talos - See Me
Im "richtigen" Leben arbeitete Talos übrigens als Architekt und auch seine Songs sind Gebäude, deren Äußeres elegant wirkt, in deren Inneren es aber oft gespenstisch hallt, denn darin toben sich Emotionen wie Schmerz und Reue aus.
Insofern lassen sich Talos’ Songs auf zwei Ebenen – quasi jenseits der Mauern – anhören sowie erleben: Einmal elektropoppige und zuweilen radiotaugliche Songs auf der "Außenwand", die jedoch in einer komplexen Architektur aufgebaut sind und ernste Themen im "Inneren" verhandeln. Zu "The Light Upon Us" sagt er beispielsweise selbst:
"It's one that erases things. It's blinding. Sometimes things have to be destroyed for something else to be created. An acceptance that things are supposed to die at some point. Everything has an end."
Talos musikalische Zukunft hat jedoch erst begonnen und bei drei Deutschlandkonzerten hat man auch die Gelegenheit diesem "Anfang" beizuwohnen.
Talos Live 2019
18. Mai: Köln, Helios 37
21. Mai: Berlin, Musik & Frieden
24. Mai: München, Feierwerk