Selig, das war Plewka. Nun ist diese Band aber seit 1999 Geschichte und ein weiteres bitteres Beispiel dafür, dass Erfolg Gutes zerstören kann und auch Nachfolgebands wie Zinoba sich nicht mehr auf den damals geernteten Lorbeeren ausruhen können. Plewka und Harloff gründeten noch in den Windeln ihre erste gemeinsame Band namens Matsch, verloren sich aus den Augen, machten ihre eigenen Karrieren und haben sich in TempEau wieder getroffen. Gemeinsam mit Dinesh Ketelsen, dem ehemaligen Nationalgalerie- und Fink-Gitaristen, haben Tempeau ihr zweites Album produziert und ihr nicht ohne Grund wenig beachtetes Debütalbum in den Schatten gestellt. Es sind zum einen Plewkas Texte: “Ich lösch Dich aus dem Telefon und lege mich daneben […] Mach’s gut meine Liebe, Du bist mein Feind geworden.” aus der Single „Vorbei“, einer keineswegs anbiedernden Ballade. Zum anderen sind es schlichtweg ansprechende Songs. Neben dem Ska-angehauchten Totalausfall „Nichts und Niemand“ gibt es wirklich gute Songs auf „Kein Weg zurück“. Dies ist kein weiteres Album eines gelangweilten und deshalb nun musizierenden Schauspielers Harloff. Bereits der Opener „Unten am Hafen“ geht sofort ins Ohr, genauso wie die Stücke „Ein schöner Tag“ und das smarte bis hoch politische „Mädchen aus Greifswald“, welches es hier zu hören gibt. Plewka singt mehr und hat wieder etwas zu erzählen. Erstaunlich politisch, kritisch und gefühlvoll. Und manchmal erstaunlich nah an Rio Reiser. (bb)
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Autor: Redaktion
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