20 Jahre Tindersticks, 20 Jahre lang singt Stuart Staples seine traurigen Songs, mal zu schmachtenden Streichern, mal zu singenden Sägen, oder - wie auf dem neuen Album „The Something Rain“ - zum inzwischen wieder allgegenwärtigen Saxophon. Trotzdem war und ist es kein bisschen langweilig mit den Tindersticks. Denn „The Something Rain“ bringt die Band wieder dahin, wo sie mit „Tindersticks II“ schon war: in meinem Herz.
Was 1995 fast schon mutlose Traurigkeit war, die in zahlreichen Songs und „Vertrauen“ betitelten Einschüben dekliniert wurde, hört sich 17 Jahre später deutlich selbstbewusster, fast beschwingt an. Mit der Band, die in gut sitzenden dunklen Anzügen Mitte der 90er noch unerkannt über ein Festivalgelände stapfen konnte, haben Tindersticks anno 2012 nicht viel mehr gemeinsam als die Idee, Soundtrack und Song in eins zu bringen. Dass dabei nicht immer eine traurige Nouvelle Vague Ballade herauskommen muss, zeigt „The Something Rain“, eine große Überraschung auf vertrautem Terrain.