Willy DeVille hat den Blues. Und sein Leben ist wie seine Stimme klingt - rauh, sinnlich und authentisch. Nach den ersten erfolgreichen Jahren mit seiner furiosen Rhythm and Blues Gruppe Mink DeVille, folgte in den Achtzigern der Absturz. Doch DeVille konnte sich wieder aufrappeln und es gelang ihm Anfang der Neunziger der Neubeginn als Solokünstler. Mit aufwändigen Revuen und einem Stilmix aus Texmex, Southern Soul, Bluegrass, und Rhythm and Blues, zog er vor allem das europäische Publikum in seinen Bann. Doch zu seinem 25 jährigen Bühnenjubiläum im letzten Jahr kehrte er zurück zu seinen Wurzeln und ging mit lediglich zwei Begleitern auf Clubtour. Das neues Livealbum, aufgenommen im Berliner Columbia, zeigt den exaltierten Schnautzbart von seiner verletzlichsten Seite. Nur begleitet von Pianist Seth Farber sowie David Keyes am Kontrabass, singt Willy DeVille sich und sein Publikum mit "I´m so blue" in den süßen Zustand der absoluten Melancholie. (ts)