Und Winson hat eine Menge Leute gefragt, die`s wissen müssen: „Notwist“-Produzent O.L.A.F. Opal, Olli Schulz (ohne Hund), J. Mascis (Ja, der von Dinosaur Jr.), Barbara Cuesta … Doch Winson weiß, dass selbst eine so illustre wie integere Schar aufrechter Indiemusiker nicht ausreicht, den Sommerhitmakel abzustreifen. Also packt er die Ironiekeule aus und läßt Olli Schulz als schmierigen Plattenboss auftreten, der sein neues Album von DJ Abrissbirne remixen lassen möchte. Dabei würde noch mehr Produktion das endgültige Aus für Winsons Songs bedeuten. Man könnte Opals Arbeit am Mischpult und im Studio als fett bezeichnen. Ich ziehe „überfrachtet“ vor. Ein Sammelsurium aus Taschenspielertricks und Bausteinen aus dem Setzkasten für den garantierten Erfolg, machen die bisweilen einfältigen Songs („Don´t You know, du bist mein Discomädchen und die anderen, die dich sehen singen: „sha lalalala!“) nicht besser. Im Gegenteil, an der Akustikversion von "45mal/Minute" lässt sich zumindest ansatzweise nachvollziehen, dass sich hinter all dem produktionstechnischen Ballast, richtig gute Songs und Ideen verbergen. Man mag der ersten Hälfte des Albums noch ein gewisses Maß an Verve und Ohrwurmpotential attestieren, so zerfallen die Songs in der zweiten Hälfte des Albums in ihre Einzelteile. Nach "Producer" geht Winson im Zuviel an Produktion baden und es wird klar: Winson hat den richtigen Leuten etwas zuviel (an-)vertraut. (fs)
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Autor: Redaktion
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