Spencer Krug und Dan Boeckner hatten 2003 zu zweit begonnen, sich in ihren musikalischen Gegensätzlichkeiten in Montréal einander zu nähern. Als Arlen Thompson, der schon für The Arcade Fire trommelte, den Drumcomputer ersetzte, war die Band in seinen Grundbausteinen gefestigt. Bevor im Herbst 2005 das Debüt via Sub Pop erscheinen sollte, vergrößerte sich das Trio in nicht unwesentlichem Maße: Hadji Bakara sorgte sich fortan um Sounds und Effekte und Dante DeCaro (ehem. Hot Hot Heat) vervollständigte als zweiter Gitarrist und Perkussionist die Band.
Auf dem zweiten Studioalbum vereinen diese Jungs nun Hot Hot Heat-Anleihen, Arcade Fire-Momente und Clap Your Hands Say Yeah-Rumpeligkeit auf ihre ureigene, seltsam harmonische Weise. Die Songs, aufgenommen in den sakralen Arcade Fire-Gemäuern, lehnen sich selten an herkömmliche Strukturen an. Das klingt komplex und catchy, schräg und schön zur gleichen Zeit. Und natürlich wird man keine Single auf „At Mount Zoomer“ finden, dafür aber Songs, die sich auch um eine Zehnminuten-Grenze nicht scheren. Das ist Indierock, der seine Zeit braucht, vor sich herschnurrt, sich dann anschmiegt, wenn er Bock hat, aber auch das Streicheln gegen den Strich genussvoll zelebriert. Wenn es schräge Gradlinigkeit gibt, dann klingt sie so, wie Wolf Parades zweite Selbstverortung.
Björn Bauermeister / Tonspion.de