Suzane - Toï toï toï (Album 2021)
Chanson trifft hier auf Clubbeats
"Toï toï toï" für dieses Debüt: Suzanes Sound verbindet traditionelle Chanson-Elemente á la Edith Piaf und Jacques Brel mit perlendem Dance, lässigem Rap und ansteckenden Electro-Synths, die sie auf ihrem Minikeyboard komponiert und das Scheinwerferlicht suchen.
Der Song "Monsieur Pomme" beginnt etwa mit retrohaftem Kameraklicken, die Frankreichnostalgiker unter uns erinnern sich dabei sofort an den unterkühlten Act Ruth mit ihrem Eighties-Underground-Hit "Polaroïd/Roman/Photo". Suzane füttert ihren Electro-Pop hier aber mit knochentrockenen Clubhouse-Beats im Stile von Boy Harsher angereichert und feministischem Frenchcharme wie ihn Fishbach mit ihrem Debüt "À ta merci" 2018 bereits feierte.
Video: Suzane – Suzane
Suzane flicht in ihren Sound aber noch mehr Stile ein, so kommt im zweisprachigen "Es wird heiß, Il est où le SAV ? (feat. Horst Wegener)" auch Reggae mit ein, manches ist chansonesk, anderes wieder purer Pop wie der luftige Ohrwurm "Quatre coins du globe", dann dreht sie New-Beat-Hymnen im Stile von Stromae auf, das zärtliche "Anouchka" könnte auch von Meret Becker gesungen sein und in "SLT" liefert sie wiederum einen trockenen Rap ab.
Video: Suzane - SLT
Hinter den 14 (!) clubtauglich wie catchy Songs der lesbischen Sängerin und Tänzerin Océane Colom wie Suzane mit bürgerlichem Namen heißt, stecken feministische und empowernde Texte, die sich mit Gesellschaft, Gender und Gewalt befassen. Das Streben nach Glück spielt ebenfalls eine Rolle, gefunden in Kreativität und Kunst. Der Ausdruck «"Toï Toï Toï" wird international von Balletttänzern genutzt, um einander viel Glück zu wünschen, bevor sie auftreten. In ihrem nach diesem Ausdruck betitelten ersten Album tanzt Suzane sich frei von festgelegten Choreografien und feiert die Freiheit der Musik.
Suzane - "Toï toï toï" auf Spotify hören