Tonspion: Unsere Entdeckungen aus dem Netz #46
Was gibt's Neues auf Soundcloud, Youtube und Co.?
Tim Freitag - By Your Side
Aus der Masse der Zusendungen, die in der Redaktion diesen Monat eingingen, stach eine Band mal wieder besonders hervor und tackert uns mit ihrem Video ein Lächeln ins Gesicht: Tim Freitag aus der Schweiz haben Pop offenbar mit der Muttermilch aufgesogen und veröffentlichen die nächste tolle Single "By Your Side". Unbedingt Livetermine checken!
Svavar Knútur - The Hurting
Island, mal wieder. Das kleine Land mit gerade mal 330.000 Einwohnern scheint überdimensional viele talentierte Musiker hervorzubringen. Dass diese nicht nur verschwurbelte Elfenmusik machen, sondern auch ordentlich rocken können, zeigt Svavar Knútur mit "The Hurting". Ein sehenswertes Video liefert er gleich mit dazu.
talker - Changes
"talker" nennt sich die aus Deutschland stammende Celeste Tauchar, weil ihr Familienname in ihrer Heimat USA regelmäßig falsch verstanden wird. Auf ihrer neuen Single "Changes" singt sie offen und unverblümt über ihre Depressionen und Angstattacken.
"We try and try to change aspects of our life and make adjustments, but often we end up getting stuck in the same places and feel like we’re not making any progress. The only way we can move forward is to face way we’re feeling and move through it, not trying to force it to fix itself."
Men I Trust - Seven
Der Preis für den besten Bandname einer Girlband geht an... Men I Trust. Ihr selbstgedrehtes Video zum Easy Listening Song "Seven" passt perfekt zu einem unbeschwerten Sommertag. Das Trio aus Montreal veröffentlicht Anfang 2019 bereits ihr drittes Album, ihr Markenzeichen ist der Harmoniegesang und der tiefenentspannte Sound.
Loyal Lobos - Swim
Kolumbien verbinden wir in Europa nicht unbedingt mit melancholischem Dreampop, dabei hat das Land viel mehr zu bieten als nur Shakira und Reggaeton. Loyal Lobos könnten genauso gut aus Schweden stammen und das ist im Internetzeitalter auch keine Kunst, schließlich ist die Musikwelt inzwischen vollkommen global.
Coyle Girelli - Love Kills
Coyle Girelli ist alles andere als ein Newcomer, veröffentlicht aber sein erstes Soloalbum "Love Kills". Der Frontmann von The Chevin präsentiert darauf einen herzerweichenden Mix aus musikalischen Anleihen von Roy Orbison, Elvis Presley bis hin zu Johnny Cash und verbindet das mit der Theatralik eines David Bowie. Der Refrain des Titelsongs gehört mit zum dramatischsten, was wir dieses Jahr gehört haben. Tarantino, übernehmen Sie.
Jesse Jo Stark - Rot Away
"Please rot away with me", wer so charmant fragt, dem sollte man nicht widersprechen. Jesse Jo Stark lässt die Riot Grrrl-Bewegung wieder auferstehen mit ihrer unwiderstehlichen Stimme und lauten Gitarren. Ihre Musik ist irgendwo zwischen Grunge, Garbage und PJ Harvey anzusiedeln. Im Oktober kommt sie für einige Termine nach Europa.
The Little Miss - Take Me, Too
Der sphärische Song "Take Me, Too" entstand bereits vor der #Metoo Debatte, könnte aber doch ein Kommentar dazu sein. "A happy ending is nothing without the hero's journey", schreibt The Little Miss zu ihrem Song. "Take Me, Too" ist ein Song darüber, dass das Leben ohne seine unvorhersehbaren Schicksalsschläge nur halb so schön wäre, schließlich sind sie es, die uns lehren, die guten Momenten zu genießen.