Warner Music will Musikgebühr für den Internetzugang
Der Musikkonzern überlegt derzeit laut, ein Musikabo in Verbindung mit dem Internetzugang für ungefähr 5 Dollar pro Monat anzubieten. Kunden mit Abo könnten dann künftig Musik auch in Tauschbörsen holen, ohne Gefahr zu laufen, abgemahnt zu werden. Die Einnahmen könnten anteilig an die Künstler und Rechteinhaber ausgeschüttet werden. Hierfür müsste man allerdings genauestens messen, welche Musik wie oft heruntergeladen oder gestreamt wird.
Für dieses Mammut-Projekt hat sich das Unternehmen den Vordenker Jim Griffin ins Boot geholt, der die Idee einer Musik-Flatrate bereits vor fünf Jahren ins Spiel gebracht hatte. Damals wollte man in der Industrie nichts davon wissen. Doch die Zeiten, in denen man es sich noch auf Tonträgerumsätzen gemütlich machen konnte, sind nun endgültig vorbei und die Musikbranche steht unter Druck, neue, langfristig tragfähige und einträgliche Geschäftsmodelle zu etablieren.
Kritiker bemängeln an der Idee der Flatrate, dass diese nicht nur für Musik erhoben werden könne, sondern auch für jeden anderen Inhalt, der im WWW kursiert. Sollten Filmindustrie, TV-Sender, Autoren, Fotografen und Künstler auf eine ähnliche Idee kommen, könnte ein Internetzugang in Zukunft enorm teuer werden und viele Nicht-Zahlungswillige wiederum in die Arme illegaler Anbieter treiben.
Zumindest kommt die Diskussion über Möglichkeiten, auch die Künstler am Musik-Boom im Internet teilhaben zu lassen, endlich in Gang, wenn auch etliche Jahre zu spät. Musiker Billy Bragg geht indessen noch weiter und fordert in der New York Times, dass Musiker auch von den Millionendeals der Musik-Netzwerke wie MySpace oder Bebo.com profitieren müssten, schließlich verdankten diese ihre Popularität der von Künstlern kostenlos bereitgestellten Musik.
Udo Raaf / Tonspion.de