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Lana Del Rey – Norman Fucking Rockwell (Album)

Das neue und sechste Album von Lana Del Rey warf lange – und im Falle der somnambulen Sängerin könnte man auch sagen – hypnotische Schatten voraus, denn peu à peu veröffentlichte sie neue Clips zu „Norman Fucking Rockwell“.

Das „Lust For Life„-Nachfolgealbum mit dem ungewöhnlichen Titel wurde bereits im Januar angeteasert, mit dem der Schriftstellerin Sylvia Path gewidmeten Track „Hope Is a Dangerous Thing for a Woman like Me to Have – but I Have It“. Ein Song daraus mit nicht minder unkonventionellem Namen. Zu hören gab es bereits auch schon die Tracks „Mariners Apartment Complex“ oder „Venice Bitch“.

Video: Lana Del Rey – Mariners Apartment Complex

Das Album beginnt mit dem gleichnamigen Opener sehr dramatisch und einem von Pianoklängenen getragegenen Track, der eigentlich im ästhetischen Widerspruch zum popartigen Cover steht, das von Del Reys Schwester Chuck fotografiert wurde und neben der Sängerin den Enkel eines Hollywoodstars zeigt: Duke Nicholson, der wie sein Opa Jack Nicholson Schauspieler ist.

Das Thema USA mit all seinen widersprüchlichen Implikationen ist so natürlich wieder stilistisch schlau gesetzt: Retro-Film-Soundtrack trifft auf gegenwärtigen Pop-Appeal, gewürzt mit schläfrig sexy Stimme sowie Americama-Appeal. Der im Album-Titel genannte Maler Norman Rockwell steht dabei für einen Künstler, dessen Illustrationen aus den 40er bis 60er Jahren zwischen Kitsch und Kritik wabern, einerseits patriotisch sind, andererseits aber auch reinste Pop-Oberfläche. Ein wenig ist diese Sichtweise auch auf Lana Del Rey zu übertragen, die mit diesem Image meisterhaft flirtet, aber auch die dunkle Seite ihrer Heimat beleuchtet, ob Klimawandel oder Trumps gefährlichen Einfluss auf ehemalige Freunde. Und manchmal alles in einem Song.

„If this is it, I’m signing off
Miss doing nothing, the most of all
Oh I just missed a fireball
L.A. is in flames, it’s getting hot
Kanye West is blond and gone
„Life on Mars“ ain’t just a song
Oh, the lifestream’s almost on“

Lana Del Rey – The Greatest

Video: Lana Del Rey – Fuck it I love you/The Greatest 

Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

Elegisch, elegant und auch ein wenig experimentell ist „Norman Fucking Rockwell“ geraten. Im Cover „Doin‘ Time“ der kalifornischen Band Sublime flicht sie Trip-Hop-Elemente mit ein, „Mariners Apartment Complex“ ist folkig weich, „Venice Bitch“ driftet in eine psychedelische Ode ab. Die Tracks fließen dabei organisch ineinander und referenzieren sowohl die großen Vorbilder als auch die eigene Vergangenheit. Del Rey hat sich inzwischen als ikonische Meisterin dieses Sadcore-Sounds etabliert.

„It turns out California’s more than just a state of mind
I met you on the boulevard, wind through my hair, you blew my mind
And if I wasn’t so fucked up, I think I’d fuck you all the time
(I really do)
It’s killing me slowly“

Lana Del Rey – Fuck it Iove you

Das führt trotz ihrer teil expliziten Texte dazu, dass man ihre Musik wahrnimmt wie ein zu langes Sonnenbad, in dem man wegdöst und wie in einem Kaleidoskop vor sich hin träumt: Aber waren das nun unterbewusste Schichten aus Anspielungen auf die US-Popkulturgeschichte oder doch nur Zitatfetzen von zufällig aneinandergereihten übercoolen sowie überhitzten Lyrics? Lana Del Reys Musik wirkt wie das berühmte Blinzeln in die Sonnenstrahlen, mal wünscht man sich nie mehr aufstehen zu müssen, mal tränen die Augen davon aber doch zu sehr.

Video: Lana Del Rey – Doin‘ Time

Parallel arbeitet Del Rey derzeit auch an einem Gedichtband namens „Violet Bent Backwards Over The Gras“, der ebenfalls 2019 erscheinen und nur einen Dollar kosten soll – denn, so die Begründung der Künstlerin: „Meine Gedanken sind unbezahlbar. Live ist die Lana Del Rey in Deutschland ebenfalls zu erleben, für 2020 sind zwei Konzerte angekündigt und zwar in der Mercedes-Benz Arena in Berlin (2. März) und die LANXESS arena in Köln (3. März).

Video: Lana Del Rey – hope is a dangerous thing for a woman like me to have – but I have It

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