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Die Klänge der Königsklasse: Eine Hymne für die Ewigkeit

Wenn wir an Hymnen denken, kommen uns zunächst Länderspiele in den Sinn. Bekanntlich hat jedes Land seine eigene Hymne, die von den Spielern mal mehr und mal weniger inbrünstig mitgesungen wird. Heute soll es aber um eine Hymne gehen, die nicht nur ein Land, sondern einen ganzen Kontinent und seinen bekanntesten Wettbewerb vertritt: die Champions League-Hymne.

Von Händel in die Moderne

Es gibt Songs, die sich im Laufe der Zeit zu echten Klassikern im Fußball entwickelt haben. Das reicht von „You’ll never walk alone“ bis „We are the Champions“, von „Seven Nation Army“ bis „Viva la vida“. Doch im Gegensatz zu diesen ikonischen Werken hat die Champions-League-Hymne offiziellen Status erlangt. Nochmals beeindruckender ist die Erfolgsgeschichte, wenn man bedenkt, dass sie von Beginn an auf Begeisterung stieß – zu eingängig war einfach ihre Melodie.

Dafür zuständig ist übrigens niemand Geringeres als Georg Friedrich Händel, dessen Stück „Zadok the Priest“ im Jahre 1992 aufgegriffen und in den späteren Welthit umgewandelt wurde. Verantwortlich dafür war der britische Komponist Tony Britten, der vom europäischen Fußballverband UEFA damit beauftragt wurde, eine Erkennungsmelodie für die neu geschaffene Champions League zu komponieren. Fündig wurde er ausgerechnet bei Händel, dem er mit dem Projekt ein Denkmal setzte.

Größer als ihr Inhalt

Selbst Menschen, die normalerweise nichts mit Fußball anfangen können, werden die Melodie mit hoher Wahrscheinlichkeit schon gehört haben. Schließlich wird sie nicht nur vor jedem einzelnen Champions League-Spiel eingespielt, sondern manchmal auch für andere Anlässe benutzt. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie das typische Gänsehautgefühl auslöst. Damit ist sie wie gemacht, um Emotionen zu schaffen und die Motivation auf das anstehende Event zu steigern.


Das zeigt ganz eindeutig, dass bei der Hymne die Melodie und nicht der Text im Vordergrund steht. Sogar eingefleischte Fußballfans, die regelmäßig Champions League Wetten platzieren, können nicht immer beantworten, was genau gesungen wird. Dabei ist der Inhalt denkbar einfach: Passend zum Selbstverständnis der Champions League geht es um die besten Spieler in den besten Mannschaften der Welt.

Was viele ebenfalls nicht wissen: Besungen wird die Königsklasse dabei auf drei Sprachen in einer mehrminütigen Originalfassung. Vor den Spielen kommt allerdings immer nur eine verkürzte Version mit drei Versen zum Einsatz, in der jeweils eine Zeile in französischer, deutscher und englischer Sprache verfasst ist. Währenddessen herrscht in den Stadien Europas meist eine andächtige Stimmung und auch den Spielern ist die Anspannung angesichts der speziellen Atmosphäre förmlich anzusehen.

Nachahmer in vielen anderen Bereichen

Dass ein sportlicher Wettbewerb eine eigene Hymne bekommt, hat seinen Ursprung bei der Champions League. Seitdem eifern zahlreiche andere Veranstaltungen dem Vorbild nach und versuchen auch nur annähernden Kultstatus zu erlangen. Die UEFA führte Jahre später auch für die Europa League eine Hymne ein, die sich zwischenzeitlich etabliert hat.



Zudem gibt es bei jeder EM oder WM neue Songs, die in eine ähnliche Richtung gehen, allerdings wechselnde Interpreten und Melodien aufweisen. Das zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert Musik auch im Sport besitzt und wie wir schon einzelne Klänge mit einem Event verbinden.

Foto von Vienna Reyes auf Unsplash