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Madonna – Madame X (Album)

  • Rubrik: Musik

Das 14. Album der „Queen of Pop“ wurde im Vorfeld bereits mit viel Kritik und Hohn bedacht: Hört man es unvoreingenommen, überraschen die Furchtlosigkeit und der Futurismus darin. Es klingt als hätte Madonna verdammt viel Spaß am Spielen von „Madame X“.

Der viel gescholtene Opener und die erste Single „Medellín““ beginnt mit den schönen Zeilen „I took a pill and had a dream (Yo también) / I went back to my 17 year / Allowed myself to be naive (Dime) / To be someone I’ve never been (Me encanta)“: Musikalisch spinnt er einen Bogen zu dem ersten Nummer-Eins-Hit des Superstars in Deutschland – „La Isla Bonita“ – und erklärt in wenigen Worten, das Konzept Madonna der stetigen Neuerfindung.

Doch gleich im zweiten Track entblößt sie alle Erklärer und Exegeten, alle Enttäuschten und Empörten mit dem bizarr schönen Song „Dark Ballet“ – dem wohl besten Lied des Albums, einem minimalistischen und mutigen Stück mit leisem Pianosolo und gespenstischen Soundeffekten in der Mitte.

Video: Dark Ballet

Leider ist der Großteil der Songs nicht ganz so verrückt, Madonna spielt mit diversen Genres wie Funk, Rap, Latin, Disco, R&B und vielem mehr und ihre Stimme wird mit Autotune-Effekten ins Unkenntliche verändert. Auch wenn natürlich Madonnas Gesang tatsächlich nicht ihre größte Stärke ist, so ist ihre Stimme natürlich trotzdem ein wichtiges Markenzeichen und es irritiert, dass sie diese oftmals so leichtfertig dem vermeintlichen Trend opfert.

So wird man sich den seltsam motorischen Reggaeton-Song „Future (Feat. Quavo)“ wohl niemals mehr anhören können ohne den befremdlichen Eurovision-Song-Contest-Auftritt dazu vor Augen (und in den Ohren) zu haben.

Act des Monats: Leoniden

 

Video: Future (Feat. Quavo)


Den vielen Kritiker, die sich offenbar nichts sehnlicher wünschen als ein altersgemäßes leises Singer-Songwriter-Album (nur um dieses dann wahrscheinlich auch abzulehnen), hat Madonna mit „Madame X“ stilistisch und selbstbewusst den Stinkefinger gezeigt. So singt sie an einer Stelle, „I know who I am and I know who I am not“.

Dazu passt, dass das Album oft mit der Vergangenheit ihrer vielen verschiedenen Versionen flirtet, über die sie sich nicht die Hoheit nehmen lassen will. In diesem Sinn, ist „Madame X“ ein ziemlich cooles Madonna-Album geworden, das sich zwar einmal mehr aktuellen Trends anschmiegt, aber sich trotzig weigert, allerlei Erwartungen (vor allem) alter weißer Männer zu entsprechen.

Video: I Don’t Search I Find

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