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Mary And The Sharks zwischen Zweifel und Zuversicht in neuer Indie-Pop EP „Prophecy“

Mary And The Sharks ist das schonungslos ehrliche Projekt von Mary Jensen, einer Künstlerin, deren Weg alles andere als geradlinig war.

Nachdem Mary And The Sharks mit den Singles „Prophecy“ und „Better Days“ gezeigt hat, wo es sie musikalisch nun hinführt ist jetzt Prophecy, die Debüt-EP der in Berlin lebenden Indie-Pop-Künstlerin draußen. Mary Jensen befindet sich zwischen Introspektion und Selbstverwirklichung in den Zeilen der, am 16. Mai erschienenen, EP. Mit zarten Synths und Gitarren findet sie einen melancholischen doch pulsierenden Sound der sich in Prophecy ausbreitet.

„Prophecy“, der Titeltrack und der EP, reflektiert Jensens Beziehung mit dem Glauben: Glaube im religiös-spirituellem Sinne jedoch auch ihr Glaube an ihre Zukunft – wird sie sich jemals so unbeschwert fühlen, wie sie es damals tat? In „Prophecy“ beschreibt Jensen ihre Sehnsucht nach der Hoffnung, die sie einst fühlte. Jensens rauchig-zarte Stimme gepaart mit hallenden Gitarren-Sounds und 80s Synths kreieren eine fesselnde Mischung.

In den Strophen von „Blink of An Eye“ schlägt die Künstlerin lebendigere Töne an, die den unstillbaren Hunger nach mehr vom Leben verkörpern: „Maybe I’m a fool / cause I still have a dream / I still have high hopes / There is more than we can see“ schreibt Jensen in dem zweiten Track der EP. Melancholisch-treibend klingt „Blink of An Eye“ und fängt die Spannung ein, tief zu fühlen und intensiv zu leben, ohne den Moment zu überstürzen. Obwohl die Lyrics des Songs nach Lebendigkeit streben schwebt Jensens Stimme nonchalant – fast gelangweilt – über die Instrumentals.

Credit: Leif Jorgensson

„Better Days“ beschäftigt sich mit den ‚trial and error‘ Momenten des Lebens, denn nur aus denen wird man wachsen – auch wenn alles zunächst unklar und verschwommen erscheint. Für Jensen geht es darum, zu vertrauen, dass sich alles irgendwann fügt, auch wenn es im Augenblick unerreichbar scheint. Die Single vereint Verletzlichkeit mit stiller Resilienz und erinnert uns daran, dass Wachstum Zeit braucht. Diesen intimen Gedanken unterliegen in den Strophen die Klänge einer Akustik-Gitarre – melancholisch, introspektiv und tiefgehend – ein Sound, der gleichermaßen sehnsüchtig und hypnotisch wirkt.

Mit sanften Synths und einem pulsierenden Rhythmus fängt sie in dem Song das Gewicht des Wandels ein – das Gefühl, immer hinterherzulaufen, während man sich nach etwas Stabilität sehnt. Zeilen wie “I can barely see / what is meant to be“ und “I’ve seen better days“ spiegeln die stille Verwirrung der Weiterentwicklung wider, aber darunter schwingt eine unübersehbare Stärke und Widerstandskraft mit. Auch wenn der Song mit Unsicherheiten kämpft, verfällt er nie in Verzweiflung.

„Jump the Gun“, der letzte Track der EP, erzählt lyrisch von Impulsivität und Chaos, die für Jensen zum Leben dazu gehören. Der Song formt den treibenden Abschluss der EP und bricht nach dem letzten Refrain in  einen indie-rockigen Instrumental-Teil aus, der vermuten lässt, dass Mary And The Sharks genau die Hoffnung, nach der sie suchte, wiederfand.

Credit: Leif Jorgensson

Die gebürtige Hamburgerin musste sich ihren Weg in die Musikindustrie hart erkämpfen. Obwohl Musik in ihrem Leben schon immer eine zentrale Rolle spielte, wirkte ihre stark kirchlich geprägte Erziehung dagegen. Sie fühlte sich fremd in ihrem mormonischen Umfeld und konnte nie ganz die Realität greifen, die ihre Mitmenschen zu Leben schienen. Jensen strebte nach authentischen Wahrheiten, die die Strukturen ihres Lebens in Frage stellen würden. Dieses Streben nach Freiheit und Selbstbestimmtheit formt die Basis für Jensens Musik.

Die ausgebildete Songwriterin zehrt während ihres Studiums an der Popakademie Mannheim von ihrem kreativen Umfeld und wagt letztendlich 2017 den entscheidenden Schritt nach Berlin zu ziehen. Die Musik- und Kreativmetropole bildet den perfekten Nährboden um Jensens Musikkarriere voranzubringen. Bevor sie 2019 ihren ersten Verlagsvertrag als Songwriterin unterzeichnete, verbrachte sie ihre Tage im Studio und ihre Nächte hinter der Bar – stets hin- und hergerissen zwischen dem Schaffen von Kunst für andere Künstler:innen und dem unaufhaltsamen Drang, ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Mit Mary And The Sharks schafft Jensen einen Raum, der ganz ihr eigener ist. Jede Veröffentlichung spiegelt ihre Suche nach Authentizität in einer widersprüchlichen Welt wider. Ihre Musik dreht sich nicht um die perfekt polierten Höhen des Lebens, sondern darum, echte Momente einzufangen – Momente, die uns das Gefühl geben, gesehen zu werden. Mit jedem neuen Kapitel tritt Jensen mehr und mehr in ihre eigene Wahrheit ein und kreiert Kunst, die berührt, weil sie im unordentlichen, unperfekten Menschseins verwurzelt ist.

Die Debüt-EP Prophecy von Mary And The Sharks ist auf allen Streaming-Plattformen verfügbar.


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