Zum Inhalt springen

Neues Mavi Phoenix Album: Marlon

Nach seiner Transition veröffentlicht Mavi Phoenix ein starkes, zweites Album frei von Genregrenzen.

Mavi Phoenix – So Happy I’m Useless

Für manche Alben braucht es Jahre, andere schreiben sich fast wie von selbst. „Marlon“ ist viel mehr als ein musikalischer Befreiungsschlag – es ist ein persönliches Ankommen und am Ende genau das Album, das sich Marlon Nader alias Mavi Phoenix selbst schuldig war.

Nach dem Coming Out als trans Mann und der Veröffentlichung seines Debütalbums „Boys Toys“ verabschiedete sich der Künstler 2020 von Social Media, nahm eine Auszeit und widmete sich seiner persönlichen sowie musikalischen Transition.

Im Songwriting-Prozess während des Lockdowns entdeckte Mavi die Gitarre als eine Art Ersatz für genau die Töne, die er durch die Testosteron-Behandlung seiner Stimme nicht mehr erreichen konnte. Die Entstehung der Songs „Leaving“ und „Nothing Good“ beschreibt Mavi Phoenix heute als Schlüsselmomente: „Alles ergab plötzlich einen Sinn.“ So stehen beide Tracks als maßgebliche Wegweiser für den neuen 2000er-Pop-Punk-Sound, der sich wie ein roter Faden durch alle 15 Songs der Platte zieht.

„Marlon“ ist ein intimes, intuitives, gleichzeitig jedoch sehr leichtes Album, welches in enger Zusammenarbeit mit Mavis bestem Freund und Langzeitproduzenten Alex The Flipper entstanden ist.

Mavi Phoenix thematisiert auf dem „Boys Toys“-Nachfolger ganz unplakativ und selbstbewusst die kleinen und großen Momente der eigenen Transition. In „So Happy I‘m Useless“ etwa besingt Mavi die Stigmatisierung von Antidepressiva, während er in „F Song“ als transidente Person erstmals über Sex, Anziehungskraft und Körperlichkeit spricht. Doch auch das Leben im Moment wird zelebriert – etwa auf dem Song „Tokyo Drift“ oder im melancholischen Sommer-Zwiegespräch „Grass And The Sun“.

„Marlon“ ist nicht nur ein Albumtitel. „Marlon“ ist Heilung, Hoffnung und am Ende vor allem ein Reminder, wie wichtig es ist, sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen.  Auf Instagram schreibt Mavi dazu: „Es war das Licht im Dunkeln, etwas, an dem ich mich festhalten konnte, ein Traum. So wie Musik es schon immer für mich war.”

Damit macht Mavi Phoenix deutlich: Er ist der, der er immer sein wollte – Marlon. Und das lässt er sich von niemanden nehmen.