Die starke Indie-Rock Debüt-EP des Wuppertalers hört auf den Namen „I made this for myself (I didn’t make it for you).
SCHRAMM macht endlich etwas für sich selbst: Am 19. August 2022 veröffentlicht der vielseitig begabte Wuppertaler seine Debüt-EP mit dem kompakten Titel “I made this for myself (I didn’t make it for you)”.
Obwohl SCHRAMM, bürgerlich Arne Schramm, 23 Jahre alt, schon über reichlich künstlerischen Output verfügt, agierte er bis dato immer eher hinter den Kulissen, unter anderem in Videoproduktionen für Samy Deluxe oder Viva con Agua:
“Ich habe die letzten 5 Jahre oder so super viele Sachen für andere Leute gemacht, vor allem im Foto- und Filmbereich. Dadurch durfte ich richtig viele tolle Künstler*innen und einige sehr enge Freund*innen kennenlernen – dafür bin ich enorm dankbar. Trotzdem war schon Ewigkeiten auf meiner Agenda mal ein Projekt nur für mich selbst zu machen. Ich liebe es, für und mit anderen Artists zu arbeiten, aber wie soll das meine narzisstischen Veranlagungen befriedigen, wenn ich immer nur hinter der Kamera bin?”
Verpackt in einem Genremix aus High-Energy / Low-Fidelity Indierock mit Post-Punk-Einflüssen schwankt SCHRAMM in seinen eigenen Songs mit hohem Momentum zwischen kitschig-tanzbarer Ballroom-Romance und ironisch affirmativen Selbsteingeständnissen. Da die Gitarre das eine Instrument ist, was er glaubt ansatzweise zu beherrschen, ist sie neben dem Gesang der präsenteste Teil seines Sounds. Gelayerte Synthesizer, Autotune Passagen und mechanische Drum Machine Klänge befeuern seine Songs weiter und erschaffen das facettenreiche aber konkrete Klangbild seiner Musik.
ACT DES MONATS
Wie handgemacht oder wie ausproduziert seine Songs sich anfühlen, steht für SCHRAMM aber nicht im Fokus. Im Vordergrund seiner introspektiven Texte steht, über Gefühle zu sprechen – in erster Linie seine eigenen.
Die erste Single „Off without me“ ist sowohl der roheste Song der EP als auch der erste Song, der für die EP entstanden ist. Er handelt von emotionaler Abhängigkeit und davon, wie sehr die Bereitschaft einer Person sich selbst aufzuopfern zur Vernachlässigung ihrer eigenen Bedürfnisse führen kann.
Während das folgende „Sweatyhands“ von SCHRAMMs eigenen Unsicherheiten erzählt, geht es in „I died when you asked me to go out“ darum, im vollen Bewusstsein für alle möglichen Höhen und Tiefen eine romantische Beziehung einzugehen. Ja, es kann und wird wahrscheinlich auch mal schmerzhaft sein, doch es lohnt sich.
Dann, plötzlich, wechselt der zuvor englische Gesang zu Deutsch. „Mehr zeit mit dir“ verhandelt den Irrglauben, mit mehr Zeit jedes Problem einer Beziehung lösen zu können und nach einer Trennung sein Harmoniebedürfnis zu unterdrücken. Passend dann die anschließende The-Strokes-Gedächtnis-Ballade „When you’re gone“: Mir gehts super, wenn du weg gehst, wirklich, überhaupt kein Problem, mir gings nie besser, also mach dir keine Sorgen, kümmere dich um dich selbst, bei mir ist alles cool.
SCHRAMM reflektiert: “Ich habe schon viele, viele Songs in meinem Leben geschrieben, aber jetzt zum ersten Mal welche die sich authentisch anfühlen. Ich habe zum ersten mal das Gefühl tatsächlich einen Teil von mir selbst in die Musik gesteckt zu haben. Das konnte ich wahrscheinlich auch nur, weil ich mich die letzten paar Jahre einfach viel besser selbst kennengelernt habe. Bevor ich ehrliche Songs schreiben konnte musste ich erstmal lernen zu verstehen was ich überhaupt fühle – das ist gar nicht so einfach. Zumindest für mich.”
Mit „I made this for myself (I didn’t make it for you) liefert SCHRAMM ein zutiefst persönliches Debüt. Sechs Songs, in die wir uns wunderbar fallen lassen können und die uns begleiten wollen – in guten wie in schlechten Tagen.