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Rocko Schamoni – Dorfpunks (Album)

Zum Brüllen komisch, garantiert ungeschönt und mit erfrischendem Hang zur Selbstverarsche liest „King“ Rocko Schamoni seine Jugenderinnerungen. Das Lübecker Publikum und seine Interaktion mit Schamoni ist integraler Bestandteil eines geilen Vergnügens.

Mit echter Nonchalance schildert Rocko Schamoni seine Jugend als Schleswig-Holstein-Punk: biergestylte Haare, Mofas, Dorfditsche und ständiges „auf die Fresse kriegen“. Die überall blühenden Blumen der Gewalt paaren sich mit tödlicher Langeweile und couragierten, aber größtenteils drolligen Versuchen, als Musiker und Punk „anders“ zu sein. Als literarischer Chronist unerträglichen Dorfmiefs, vor allem aber als begnadeter, prollig-selbstironischer Liveerzähler macht Schamoni ein ums andere Mal buchstäblich Scheiße zu Gold.

„Rocko Schamoni wird für mich immer der King sein“, sagte Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer über ihn. Schamoni genießt in den Hamburger Subkulturzirkeln und, dank unzähliger Projekte, längst auch darüber hinaus einen Ruf als Post-Punk-Ikone. So komponierte er für das Wiener Burgtheater Musik zu dem Stück „Ernst ist das Leben“ von Oscar Wilde und ist ein Teil des Trios „Studio Braun“, das als Telefonstreichtrio begann und schließlich mehrere Shows am Hamburger Schauspielhaus bestritt. Er ist Mitbetreiber des Hamburger „Golden Pudel Club“ und war Hamburger Direktkandidat der Titanic-Satire-Partei bei der Bundestagswahl sowie Lieferant der offiziellen Parteihymne „Mauern“.

Die Legende berichtet, dass Rocko Schamoni einstmals einen Punk-Ausweis vergab, „mit dem man zum Beispiel überall hinpissen darf“. Sein Kumpel Campino von den Toten Hosen soll den Paß heute noch immer stolz in seinem Portemonnaie aufbewahren.

Im Hörbeispiel gibt es ein Stück Rockgeschichte von 1980 aus erster Hand: Rockos Clique bricht nach Kiel zur Ostseehalle auf, um im Rahmen der Welttournee von AC/DC das härteste Konzert ihres Lebens zu erleben – koste es, was es wolle!

2 CDs, ca. 92 Minuten

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