Zum Inhalt springen

Westernhagen: Tour 2024, Alben und Bio

Marius Müller-Westernhagen will es nochmal wissen. Zur Feier seines 75. Geburtstags geht er noch einmal auf große Tour und spielt seine Hits aus 50 Jahren.

Westernhagen gilt als einer der charismatischsten Live-Entertainer und kündigte zu seinem 75. Geburtstag eine große Tour an. Er versteht es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und eine intensive Verbindung zu seinen Fans herzustellen. 1998 verkündete Westernhagen, dass er nicht mehr in Stadien auftreten werde und spielte eine Abschiedstour.

Seitdem spielte er wieder in Clubs und Hallen und veröffentlichte weitere Alben, die jeweils mindestens auf Platz 2 der Albumcharts landeten. Zum 75. Geburtstag gibt’s noch einmal eine große Tour mit allen Hits aus seiner langen erfolgreichen Karriere. Allerdings steht die Tour 2024 unter keinem guten Stern. Einige der Shows mussten aufgrund eines hartnäckigen Infekts ausfallen.

Marius Müller-Westernhagen: Biografie

Marius Müller-Westernhagen ist einer der bekanntesten deutschen Musiker, Schauspieler und Sänger. Geboren am 6. Dezember 1948 in Düsseldorf, hat er die deutsche Rockmusik über Jahrzehnte hinweg geprägt und ist bis heute eine der einflussreichsten Figuren der deutschen Popkultur.

Frühe Jahre und Karrierebeginn

Westernhagen wuchs in Düsseldorf auf und hatte von klein auf eine starke Verbindung zur Musik und zur Schauspielerei, was nicht zuletzt an seinem Vater lag, dem Schauspieler Hans Müller-Westernhagen. Bereits im Alter von 14 Jahren begann er, Gitarre zu spielen und seine ersten Songs zu schreiben. Doch bevor er sich vollständig der Musik widmete, startete er eine Karriere als Schauspieler.

In den 1960er und 1970er Jahren war Westernhagen in zahlreichen deutschen Filmen und Fernsehproduktionen zu sehen. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als „Theo Gromberg“ in dem Kultfilm Theo gegen den Rest der Welt (1980), der ihm über Nacht Berühmtheit einbrachte.

Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

Musikalischer Durchbruch und Erfolge

Während seiner Schauspielkarriere verfolgte Westernhagen weiterhin seine Leidenschaft für die Musik. 1975 veröffentlichte er sein erstes Album Das erste Mal, das jedoch zunächst nur mäßigen Erfolg hatte. Sein großer musikalischer Durchbruch kam 1978 mit dem Album Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz. Die Platte enthielt Hits wie „Johnny W.“ und „Dicke“, die Westernhagen zum Superstar machten und bis heute zu den bekanntesten deutschen Rock-Songs zählen.

In den 1980er Jahren folgten mehrere erfolgreiche Alben, die Westernhagens Ruf als einer der wichtigsten Rockmusiker Deutschlands festigten. Darunter sind die Alben Sekt oder Selters (1980), Stinker (1981) und Geiler is‘ schon (1983) hervorzuheben. Diese Alben waren geprägt von einer Mischung aus Rock, Blues und lyrischer Sozialkritik, die Westernhagens Musik eine besondere Tiefe verlieh.

Die 1990er Jahre: Auf dem Höhepunkt

Der Höhepunkt seiner Karriere kam in den 1990er Jahren mit dem Album Jaja (1992), das unter anderem den Song „Freiheit“ enthielt, der zu einer Hymne der deutschen Wiedervereinigung wurde. 1994 folgte Affentheater, das sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreute. Songs wie „Es geht mir gut“ und „Wieder hier“ wurden zu Klassikern und sind bis heute fester Bestandteil seines Live-Repertoires.

Westernhagens Musik in dieser Zeit war geprägt von eingängigen Melodien, kraftvollen Texten und einem rockigen Sound, der ihn endgültig zum Megastar machte. Seine Konzerte wurden zu riesigen Events, und er füllte Stadien in ganz Deutschland.

Rückzug und Spätwerk

In den späten 1990er und 2000er Jahren zog sich Westernhagen zeitweise aus dem Rampenlicht zurück, veröffentlichte jedoch weiterhin Alben, die sowohl kommerziell erfolgreich als auch künstlerisch anerkannt waren. Radio Maria (1998) und In den Wahnsinn (2002) zeigen eine reifere, nachdenklichere Seite des Künstlers, der sich zunehmend mit persönlichen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetzte.

2005 veröffentlichte er das Album Nahaufnahme, das mit einem akustischen und intimen Sound experimentierte. 2008 folgte Williamsburg, das in New York aufgenommen wurde und Westernhagens internationale musikalische Einflüsse widerspiegelte.

Neuere Projekte und Comeback

Nach einer kreativen Pause meldete sich Westernhagen 2014 mit dem Album Alphatier zurück, das wieder rockigere Töne anschlug und von Fans und Kritikern gleichermaßen positiv aufgenommen wurde. 2016 veröffentlichte er mit MTV Unplugged eine besondere Live-Aufnahme seiner größten Hits, die ihm erneut große Aufmerksamkeit verschaffte.

2022 brachte er das Album Das eine Leben heraus, in dem er sich mit Themen wie Vergänglichkeit und Lebensbilanz auseinandersetzt. Westernhagen bleibt damit auch im höheren Alter eine kraftvolle Stimme im deutschen Musikgeschäft.

Marius Müller-Westernhagen: Diskografie (Auswahl)

  1. Das erste Mal (1975)
  2. Bittersüß (1976)
  3. Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz (1978)
  4. Sekt oder Selters (1980)
  5. Stinker (1981)
  6. Geiler is‘ schon (1983)
  7. Laß uns leben (1984)
  8. Westernhagen (1987)
  9. Halleluja (1989)
  10. Jaja (1992)
  11. Affentheater (1994)
  12. Radio Maria (1998)
  13. In den Wahnsinn (2002)
  14. Nahaufnahme (2005)
  15. Williamsburg (2008)
  16. Alphatier (2014)
  17. MTV Unplugged (2016)
  18. Das eine Leben (2022)

Fazit

Marius Müller-Westernhagen hat die deutsche Musiklandschaft maßgeblich geprägt und ist eine der zentralen Figuren im deutschen Rock. Seine Alben spiegeln nicht nur die Entwicklung seiner Musik wider, sondern auch die Wandlungen in der deutschen Gesellschaft. Mit über 50 Jahren Bühnenkarriere bleibt er eine feste Größe in der deutschen Musikszene.