Es schien mehr wie eine Frage der Zeit, doch nun hat Amazon die Berliner Techno-Szene als Handlungspunkt einer ihrer neuen Krimi-Serien auserkoren.
Berlins Nachtleben ist weltweit ein Magnet und zieht jedes Wochenende tausende von Touristen in die Hauptstadt. Keine Frage: Techno ist die erfolgreichste Tanzmusik unserer Zeit und inzwischen fast so was wie eine Lebenseinstellung. Nun hat auch Amazon die populäre Subkultur für ein Serien-Projekt für sich entdeckt. Die Handlung der siebenteiligen Serie „Beat“ ist in der Berliner Technoszene angesiedelt. Im Mittelpunkt der Serie steht die Geschichte von Robert Schlag, genannt Beat.
Der Berliner Club-Promoter ist süchtig nach Drogen, Techno und dem wilden Nachtleben. Der Club ist sein Wohnzimmer. Als ein zwielichtiger Geschäftsmann als Teilhaber in den Club seines besten Freundes einsteigt, wird Beat von staatlichen Behörden als Informant angeheuert, um an die Hintermänner eines kriminellen Netzwerks zu kommen.
„Beat“ – Offizieller Trailer
Jannis Niewöhner spielt den drogensüchtigen Club-Promoter, der die Polizei beim Kampf gegen russische und arabische Organhändler innerhalb der Szene unterstützen soll, authentisch und mit rohem Charme. Frauenschwarm Kostja Ullmann ist als durchgeknallter Freak, der am liebsten spießigen Schlager der 50er Jahre hört, als Kontrast zum coolen Beat beängstigend gut.
ACT DES MONATS
Die Handlung spielt überwiegend in einem fiktiven Club namens Sonar. Als Drehorte für die Partyszenen dienten unter anderem das Watergate, Kraftwerk und das KitKat sowie zahlreiche Berliner Szenebars. Die Clubszenen sind aber letztlich nur schmückendes Beiwerk, vielmehr handelt es sich bei „Beat“ um eine Art Tatort für die Generation Berghain.
Das ist aufgrund der hervorragenden Besetzung und der respektvollen Auseinandersetzung mit der Clubszene an vielen Stellen gut gelungen und die grundsätzliche Frage: „was hat unser Party-Drogenkonsum eigentlich mit der international organisierten Kriminalität zu tun?“ ist ein nicht unspannendes Thema, das Regisseur Marco Kreuzpaintner („Sommersturm“, „Krabat“) in seiner Serie nun erstmals versucht auszuleuchten, ohne die Szene bloßzustellen, aber gleichzeitig auch die Krimi-Fans nicht abzuschrecken.
Dieser Spagat gelingt ihm gut und auch wenn die Geschichte nach ein paar Folgen etwas ausfranzt und unglaubwürdig wird, ist „Beat“ eine spannende, unterhaltsame Serie, deren größte Stärke der authentische Blick auf die Berliner Nachtwelt ist.
Für den Abspann der Reihe liefert Berghain Resident Marcel Dettmann den passenden Sound, aber auch ansonsten kann sich der Soundtrack hören lassen.
Staffel 1 ist seit 09. November 2018 exklusiv bei Amazon Prime zu sehen.
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