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“Game of Thrones”-Prequel „A Knight of the Seven Kingdoms“ (Teaser)

Mit dem ersten Trailer zu A Knight of the Seven Kingdoms kehrt HBO ins Reich Westeros zurück – allerdings nicht zu den brutalen Machtkämpfen der bekannten Serienwelt. Stattdessen rückt das neue Game of Thrones-Prequel zwei ungewöhnliche Helden in den Mittelpunkt, deren Geschichte rund ein Jahrhundert vor den Ereignissen der Mutterserie spielt.

Im Zentrum der sechsteiligen Serie steht Ser Duncan der Große, ein mittelloser, aber ehrenhafter Ritter, der als sogenannter Hedge Knight durchs Land zieht – ohne Banner, ohne Lehnsherrn, nur mit seiner Rüstung, einem klapprigen Pferd und einem übergroßen Sinn für Gerechtigkeit. An seiner Seite: der junge Egg, ein schmächtiger, schlauer Junge mit Geheimnissen. Denn Egg ist niemand anderes als Aegon Targaryen – ein späterer König auf dem Eisernen Thron.

Die Vorlage stammt aus der Feder von George R. R. Martin, der mit den drei Novellen The Hedge Knight, The Sworn Sword und The Mystery Knight bereits vor Jahren die sogenannten Dunk & Egg-Geschichten etablierte. Diese erfreuen sich unter Fans großer Beliebtheit, auch weil sie im Ton deutlich zurückhaltender und persönlicher sind als die monumentalen Erzählungen von Game of Thrones oder House of the Dragon.

Der erste Trailer, der jetzt veröffentlicht wurde, zeigt ein Westeros, das von Schlamm, Turnieren und einfachen Leuten geprägt ist. Die Targaryens herrschen zwar noch über die Sieben Königslande, doch von Drachen fehlt bislang jede Spur. Vielmehr wird eine bodenständigere Welt skizziert: mit kleinen Geschichten, persönlichen Dramen und einer düsteren Atmosphäre, die mehr an mittelalterliches Roadmovie erinnert als an das große Intrigenspiel am Hofe.

Ser Duncan – genannt „Dunk“ – wird als unerschrockener, aber naiver Ritter gezeichnet, der sich mit Mut und Loyalität durch eine gefährliche Welt kämpft. Egg, sein junger Knappe, ist nicht nur klüger als er aussieht, sondern auch deutlich mehr, als er vorgibt zu sein. Ihre Beziehung steht im Zentrum der Handlung und bildet das emotionale Rückgrat der Serie.

Showrunner Ira Parker betont, dass A Knight of the Seven Kingdoms bewusst auf eine andere Tonlage setzt. Statt epischer Machtspiele geht es um Ehre, Freundschaft und das Überleben abseits der Paläste. Der Fokus liegt auf den sogenannten „Smallfolk“, den einfachen Menschen, deren Perspektive in den bisherigen Serien oft untergegangen ist. Damit positioniert sich das Prequel klar als Gegenentwurf zur überladenen Inszenierung von House of the Dragon.

„Dies ist eine Geschichte über Mut und Mitgefühl – in einer Welt, in der beides selten ist“, so Parker. „Wir wollten zurück zu den Wurzeln, zu einer Zeit, in der persönliche Entscheidungen den Lauf der Dinge beeinflussen.“

Die Ausstrahlung von A Knight of the Seven Kingdoms ist für den 18. Januar 2026 auf HBO Max geplant. Die erste Staffel wird sechs Episoden umfassen, ein ungewöhnlich kompakter Rahmen für eine Welt, die sonst für ausufernde Erzählstränge bekannt ist.

Gute Nachricht für HBO-Fans: Bisher waren HBO-Produktionen in Deutschland exklusiv auf Sky zu sehen. Ab 2026 soll HBO Max mit einem eigenen Streamingangebot auf den deutschen Markt kommen. Wo die Serie zu sehen sein wird, ist also derzeit noch nicht klar.

Besonders Fans der Bücher dürften sich über die Umsetzung freuen: George R. R. Martin ist als Produzent mit an Bord, was für eine gewisse Werktreue spricht. Auch wenn sich das neue Format stärker auf einzelne Figuren konzentriert, wird es wohl nicht an den politischen Spannungen und historischen Anspielungen fehlen, für die Martins Welt berühmt ist.

Hintergrund: Die Novellen und ihre Rolle im Kanon

Die Geschichten von Dunk und Egg gelten innerhalb der Game of Thrones-Welt als Schlüsseltexte, wenn es um die Vorgeschichte der Targaryen-Dynastie geht. Aegon V., der spätere König, tritt darin als kindlicher Beobachter und später als weiser Monarch auf. Seine Regentschaft, geprägt von Reformversuchen und tragischen Ereignissen, ist für Fans ein bekanntes Kapitel, das bisher jedoch nicht visuell erzählt wurde.

Ser Duncan wiederum wird in der Lore als einer der ehrenvollsten Ritter seiner Zeit beschrieben – ein Archetyp, der in der düsteren Welt Westeros selten vorkommt. Seine Figur dient als Kontrast zu späteren Antihelden wie Jaime Lannister oder Sandor Clegane.

Der nun veröffentlichte Teaser deutet bereits an, dass sich die Serie stilistisch von ihren Vorgängern absetzen will. Die Farbpalette ist gedämpft, die Kamera bleibt oft nah an den Figuren, die Dialoge wirken zurückgenommen. Gezeigt werden Turnierszenen, ein rauer Alltag auf den Landstraßen und Begegnungen mit zwielichtigen Gestalten. Auch erste Einblicke in Egg’s wahre Herkunft werden angedeutet, allerdings ohne allzu viel zu verraten.


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