Eine Branche, blitzeblank und sauber wie die Sneaker von Florian Silbereisen. Das Genie hinter den erfolgreichen Silbereisen-Sendungen und XXL-Hallenshows: Michael Jürgens. Der „Pate“ der großen deutschen Schlagerfamilie.
Musik, Tanz, Leben, Leidenschaft – nirgends werden diese Power-Begriffe so vereint wie in der Schlagermusik. Und Schlagershows laufen einfach immer im Fernsehen! Geil produzierte Events mit Effekten, Stars und das alles verpackt in schmalen 180 Minuten.
Das Recherchemagazin vom ZDF hat sich angesehen, wie das große Geschäft hinter der schönen heilen Welt, an der auch die öffentlich-rechtlichen Sender beteiligt sind, funktioniert.
Fazit: Unsere Rundfunkgebühren finanzieren mehrstündige Dauerwerbesendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen für ein privates Unternehmen, das sämtliche Gewinne einstreicht, die darüber erwirtschaftet werden und dann auch noch alleine darüber bestimmt, wer im TV zu sehen ist und damit erfolgreich wird – und wer nicht.
Dass Künstler keine guten Karten haben, die nicht bei Jürgens unter Vertrag stehen, erklärt auch, warum immer die gleichen in den Shows zu sehen sind und warum niemand öffentlich über diese mafiösen Strukturen des Schlagerbusiness sprechen will. Jede Kritik am Schlagerpaten könnte eine Karriere sofort beenden. Das sagt er auch so ganz offen im Interview.
Mit unseren Gebühren und mit der Hilfe der Programmchefs des MDR wird der Schlager so aufgebauscht, als gäbe es nichts anderes in der Musikwelt, es wird ein Hype kreiert, in dem Nonstop Schlager gespielt wird.
Und das erklärt auch, warum jeder semi-begabte Schlagerfuzzi, der nur kurz in diesen Shows auftritt, sofort auf Platz 1 der Charts landet. Denn seine Kunden bekommt der TV-, Platten- und Tourproduzent frei Haus geliefert, dank der ständigen Präsenz im deutschen und österreichischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen.