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Nick Cave & The Bad Seeds: Alle Alben, Bio und Tour 2024

Seit den frühen 80er Jahren hat sich Nick Cave einen Ruf als exzellenter Live-Performer erarbeitet, der sein Publikum mit seinen intensiven Songs und seinem Charisma in den Bann ziehen kann. Wir blicken zurück auf die lange Karriere des herausragenden Dichters und Songwriters.

Im Jahr 1983 startete der Australier Nick Cave nach dem Aus seiner Band The Birthday Party seine Solokarriere und stellte in London seine Backingband The Bad Seeds zusammen. Seitdem hat er mit ihr 17 Alben veröffentlicht und sich zu einem der besten Live-Performer im Musikbusiness entwickelt.

2024 erscheint das neue Album „Wild God“ und Nick Cave geht mit seiner Band mal wieder auf große Tour kreuz und quer durch Europa.

Nick Cave & The Bad Seeds – The Wild God Tour 2024

24.09.2024 Oberhausen, Deutschland, Rudolf Weber-ARENA
26.09.2024 Amsterdam, Niederlande, Ziggo Dome
29.09.2024 Berlin, Deutschland, Uber Arena
2.10.2024 Oslo, Norwegen, Oslo Spektrum
3.10.2024 Stockholm, Schweden, Hovet
5.10.2024 Kopenhagen, Dänemark, Royal Arena
8.10.2024 Hamburg, Deutschland, Barclays Arena
10.10.2024 Lodz, Polen, Atlas Arena
11.10.2024 Krakau, Polen, TAURON Arena
13.10.2024 Budapest, Ungarn, Papp László Sportaréna
15.10.2024 Zagreb, Kroatien, Arena Zagreb
17.10.2024 Prag, Tschechien, O2 arena
18.10.2024 München, Deutschland, Olympiahalle
20.10.2024 Mailand, Italien, Milan Forum
22.10.2024 Zürich, Schweiz, Hallenstadion
24.10.2024 Barcelona, Spanien, Palau Sant Jordi
25.10.2024 Madrid, Spanien, WiZink Center
27.10.2024 Lissabon, Portugal, MEO Arena
30.10.2024 Antwerpen, Belgien, Sportpaleis
2.11.2024 Leeds, Vereinigtes Königreich, first direct arena
3.11.2024 Glasgow, Vereinigtes Königreich, OVO Hydro
5.11.2024 Manchester, Vereinigtes Königreich, AO Arena
6.11.2024 Cardiff, Vereinigtes Königreich, Utilita Arena
8.11.2024 London, Vereinigtes Königreich, The O2
12.11.2024 Dublin, Irland, 3Arena
15.11.2024 Birmingham, Vereinigtes Königreich, Resorts World Arena
17.11.2024 Paris, Frankreich, Accor Arena

Die Alben von Nick Cave & The Bad Seeds

Hier kommen alle Alben von Nick Cave & The Bad Seeds von gut bis herausragend in umgekehrter Reihenfolge.

17. Nocturama (2003)

Viele sagen, es sei sein Bestes, andere wieder es sei sein Schwächstes: Auf alle Fälle ist es sein rockigstes Album seit langer Zeit. Jeder Song ein aufrüttelndes Theaterstück, jeder Song ein kleines Drama. Und auch wer Cave am liebsten Balladen singen hört, wird nicht enttäuscht. Auch den gebrochenen Mann am Klavier gibt es auf Nocturama zu hören. Aber eben auch den Revoluzzer, den Zündler, den Junkie und den Ketzer Cave.

16. The Firstborn Is Dead (1985)

Caves zweites Album wurde in Berlin aufgenommen und ist von Elvis Presley inspiriert: Der Titel bezieht sich auf Jesse Garon Presley, den totgeborenen eineiigen Zwilling von Elvis.

15. No More Shall We Part (2001)

Das elfte Album erschien nach einer vierjährigen Pause und markiert die Überwindung der schweren Heroin- und Alkoholsucht Caves: Die Songs sind getragen von Liebe ohne sarkastische oder ironische Untertöne.

14. Kicking Against The Pricks (1986)

Dieses Album ist eine Sammlung von Caves Interpretationen anderer Songs unterschiedlichster Künstler wie Johnny Cash, Lou Reed oder John Lee Hooker, die er aus diversen Gründen ausgewählt hat. „The Carnival Is Over“ der australischen Band The Seekers aus dem Jahr 1965 habe ihn beispielsweise seit seiner Kindheit regelrecht verfolgt.

13. Dig, Lazarus, Dig !!! (2008)

Als Inspirationsquelle dient dem damaligen 50-jährigen Songwriter wie eh und je die Bibel. Für dieses Album hat er sich von der Geschichte des von den Toten auferweckten Lazarus inspirieren lassen. Wer vor einigen Jahren dachte, Cave würde nun endgültig das Erbe von Leonard Cohen antreten und sich als Elder Statesman ganz auf leise Balladen verlegen, hat sich getäuscht. 2008 rockt Cave – nicht nur mit seiner Zweitband Grinderman – wie lange nicht mehr.

12. Henry’s Dream (1992)

Berauschender Art-Gothic-Pop und radiotauglichere Soul-Balladen – beides findet sich auf diesem Album, das Cave einmal mehr als düsteren Prediger inszeniert. 1992 landet „Henry’s Dream“ in fast jeder Jahresbestenliste.

11. Ghosteen (2019)

Drei Jahre nach dem schwermütigen „Skeleton Tree“ veröffentlicht Nick Cave mit „Ghosteen“ einen mehr als würdigen Nachfolger. Die Trauer von einst ist einer melancholischen Hoffnung gewichen. Ein zentrales Thema von „Ghosteen“ ist die Liebe. Nicht nur die zwischen zwei Menschen, sondern vor allem die zu den Menschen ganz allgemein, als Ausdruck von Solidarität. Es geht aber auch um Verlust, Freundschaft und die Schönheit der Natur. Cave ist versöhnlich, dankbar, seine Songs fragil und dennoch entschlossen.

10. Skeleton Tree (2016)

„Skeleton Tree“ entstand kurz nach dem Unfalltod von Nick Caves Sohn Arthur und zeigt einen leidenden Vater. Mit brüchiger Stimme trägt Cave seine Lieder vor und es ist nicht immer einfach, ihm dabei zuzuhören, wie er seinen Schmerz musikalisch verarbeitet. 

9. Abattoir Blues/The Lyre Of Orpheus (2004)

Nach einem der schwächsten Cave-Alben „Nocturama“ (2003) und der Trennung von Blixa Bargeld als Gitarrist spielte sich Nick Cave mit seiner neu formierten Band in einen regelrechten Rausch und nahm mit „Abattoir Blues/The Lyre Of Orpheus“ vielleicht sein unterschätztestes Album auf. So spielfreudig zeigten sich die Bad Seeds selten zuvor und das Material reichte sogar für ein Doppelalbum. Das Album mit 17 Songs wurde in nur 12 Tagen eingespielt.

8. From Her To Eternity (1984)

Auf seinem ersten Album mit den Bad Seeds übernahm Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten die Rolle als Gitarrist und prägte den neuen Sound von Nick Cave maßgeblich. „Ich wollte mich mehr auf die Texte konzentrieren und Blixa Bargeld für die Band zu gewinnen, machte einen riesigen Unterschied. Er ist ein völlig atmosphärischer Gitarrist, der sehr sparsam spielt und das gab mir den Raum zu atmen.“ (Nick Cave). Der Titelsong wurde von Wim Wenders im ikonischen Film „Himmel über Berlin“ in Szene gesetzt.

7. Push The Sky Away (2013)

„Push The Sky Away“ ist ein spätes Meisterwerk von Nick Cave, das den einst so wilden Mann vollkommen verwandelt zeigte. Erstmals nahm sich Cave eine lange Auszeit von den Bad Seeds und holte sich offenbar neue Inspiration mit seiner Band Grinderman, wo er einmal mehr den wilden Mann geben durfte. Ganz anders auf „Push The Sky Away“: So minimalistisch und zurückhaltend hatte man Cave nie zuvor gehört. Altersmilde? Vielleicht. Aber eben auch altersweise. 

6. Your Funeral… My Trial (1986)

Bei seinem zweiten Album der „Berlin Trilogie“ (neben „The Firstborn is Dead“ und „Tender Prey“ – das Coveralbum „Kicking Against the Pricks“ mal ausgenommen) war Nick Cave auf dem Höhepunkt seiner Drogenkarriere. Als Heroin-Junkie hauste Cave in einer heruntergekommenen WG in Berlin-Schöneberg und ließ sich von der unwirklichen Atmosphäre im eingemauerten West-Berlin der 80er Jahre treiben.

5. Let Love In (1994)

„Let Love In“ ist vielleicht das ausgefeilteste Album in der Karriere von Nick Cave. War der frühe Sound noch kantig, roh und verwaschen, ist hier alles glasklar und fett auf den Punkt produziert. Herausragend: der „Murder Ballads“-Vorbote „Red Right Hand“, inspiriert von einem Gedicht von John Milton.

4. The Boatman Call (1997)

„The Boatman Call“ ist das erste Album für das sich Nick Cave sich keine Geschichten ausdenken musste, sondern ganz offen über die schmerzhafte Trennung von seiner Frau singt. Genau deshalb gehört das Balladenalbum zu einem seiner berührendsten Werke. Auf nur wenigen Songs zeigt sich Nick Cave so verletzlich und offen wie in „Into My Arms“ oder „(Are You) The One That I’ve Been Waiting For“.

3. Murder Ballads (1996)

Das mit Abstand erfolgreichste Album von Nick Cave beförderte ihn dank des Duetts mit seinem großen Schwarm Kylie Minogue erstmals in die Charts. Dabei ist „Murder Ballads“ eines der düstersten Alben seiner Karriere und Songs wie „Stagger Lee“ oder „Lovely Creature“ bedienen alles andere als den Massengeschmack. Doch gerade aufgrund dieses breiten Spektrums zählt „Murder Ballads“ zu einem der markantesten Alben in der Karriere von Nick Cave. Und die Single zu einem der besten Songs von Kylie Minogue, der auch ihrer stockenden Karriere neuen Schwung verlieh.

2. The Good Son (1990)

Auf „The Good Son“ trägt Nick Cave seinen inneren Punk in Moll zu Grabe. Mit biblischen Versen und düsteren Balladen, getragen von Streichern und Klavier erfindet sich Nick Cave neu und schafft es 1990 mit dem Video zu „The Weeping Song“, einem Duett mit seinem Gitarristen Blixa Bargeld, sogar erstmals in die Dauerrotation von MTV. Ein Album gespickt mit unsterblichen Klassikern.

1. Tender Prey (1988)

Nicht nur wegen des wohl größten Songs von Nick Cave „Mercy Seat“ (von Johnny Cash mit einem Cover unsterblich gemacht) ist „Tender Prey“ das alles überragende Album von Nick Cave. Hier kommt alles zusammen, was die Musik von Nick Cave so einzigartig macht: die unbändige Rohheit seiner Musik, die Referenzen an den Blues, sein Hang zu düsteren Geschichten und die großen Balladen. Wer nur ein einziges Album von Nick Cave hören kann: hier ist alles zu hören, was Cave zu einem der herausragenden Songwriter unserer Zeit macht. Aufgenommen wurde „Tender Prey“ genauso wie David Bowies großes Meisterwerk „Heroes“ in den Hansa Studios in Berlin. 

Biografie Nick Cave

Nick Cave wurde am 22. September 1957 in Warracknabeal, Australien, geboren. Schon in jungen Jahren zeigte sich sein musikalisches Talent. Er begann früh damit, Klavier zu spielen und eigene Songs zu schreiben. Die düstere und melancholische Atmosphäre seiner Heimatstadt prägte seinen Stil und sollte später zu einem zentralen Thema in seiner Musik werden.

Die Gründung von „The Birthday Party“

In den späten 1970er Jahren gründete Cave zusammen mit Mick Harvey, Tracy Pew und anderen Musikern die Post-Punk-Band „The Birthday Party“. Die Band zog nach London, wo sie schnell bekannt wurden für ihre intensiven Live-Auftritte und ihren experimentellen Sound. Nick Caves charismatische Bühnenpräsenz und seine lyrischen Fähigkeiten sorgten dafür, dass die Band schnell eine treue Fangemeinde gewann. In Berlin lernte Nick Cave die Einstürzenden Neubauten und ihren Frontmann Blixa Bargeld kennen und lebte für einige Zeit in Kreuzberg.

Nick Caves Solokarriere

1983 entschied er sich für die Auflösung von „The Birthday Party“ und begann seine erfolgreiche Solokarriere. Gemeinsam mit seiner neuen Band „The Bad Seeds“ und Blixa Bargeld als Gitarrist veröffentlichte er sein erstes Soloalbum „From Her to Eternity“, das von Kritikern gelobt wurde. Seine düsteren, oft mystischen Texte in Kombination mit der rohen Energie seiner Band prägten einen neuen Stil.

Der Durchbruch und persönliche Herausforderungen

In den 1990er Jahren erreichte Nick Cave mit Alben wie „Let Love In“ und „Murder Ballads“ seinen internationalen Durchbruch. Besonders der Song „Where the Wild Roses Grow“, ein Duett mit seinem Schwarm Kylie Minogue, wurde ein weltweiter Hit. Während seiner Karriere kämpfte Cave jedoch auch mit persönlichen Herausforderungen, darunter Drogenabhängigkeit und der Trennung von PJ Harvey.

Kreativer Wandel und neue Erfolge

Trotz persönlicher Rückschläge entwickelte weiterhin seinen künstlerischen Ausdruck. Die Alben „The Boatman’s Call“ und „No More Shall We Part“ aus den späten 1990er und frühen 2000er Jahren zeigten eine reifere und sensiblere Seite von Cave. Im Jahr 2003 trennten sich die Wege von Blixa Bargeld und Nick Cave, Warren Ellis ist heute der kreative Songwriting-Partner bei den Bad Seeds. Mit ihm gründete er 2006 auch die Band Grinderman, die bis 2011 aktiv war.

Nick Cave als Autor und Filmkomponist

Neben seiner Musikkarriere begann Nick Cave auch als Autor zu arbeiten. Sein Debütroman „And the Ass Saw the Angel“ wurde 1989 veröffentlicht und erhielt positive Kritiken. Später arbeitete er auch als Drehbuchautor und komponierte Filmmusik, unter anderem für den Film „The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford“.

In den späten 2000er und 2010er Jahren veröffentlichte Nick Cave weiterhin Alben wie „Push the Sky Away“, „Skeleton Tree“ und „Ghosteen“. Diese Alben zeigten eine weitere Entwicklung in Caves Musikstil, der zunehmend introspektiver und reflektierender wurde. Dabei blieb seine Fähigkeit, mit dunklen Themen umzugehen und sie in poetische Texte zu verwandeln, erhalten.

Im Jahr 2015 kam Caves 15-jähriger Sohn Arthur bei einem Unfall ums Leben. Dieses Ereignis prägte und beeinflusste seine Musik stark, insbesondere auf dem Album „Skeleton Tree“. Cave verarbeitete seinen Schmerz und seine Trauer in eindringlichen Songs, die von Kritikern hochgelobt wurden.

Er tourt trotzdem bis heute weiterhin regelmäßig mit „The Bad Seeds“ und gehört heute zu den besten und intensivsten Live-Entertainern im Musikgeschäft.

Diskografie Nick Cave & The Bad Seeds

1984 – From Her to Eternity

1985 – The Firstborn Is Dead

1986 – Kicking Against the Pricks

1986 – Your Funeral… My Trial

1988 – Tender Prey

1990 – The Good Son

1992 – Henry’s Dream

1994 – Let Love In

1996 – Murder Ballads

1997 – The Boatman’s Call

2001 – No More Shall We Part

2003 – Nocturama

2004 – Abattoir Blues / The Lyre of Orpheus

2008 – Dig, Lazarus, Dig!!!

2013 – Push the Sky Away

2016 – Skeleton Tree

2019 – Ghosteen

2024 – Wild God