Zum Inhalt springen

The Cure: Songs, Alben und Biografie

Seit mittlerweile 45 Jahren und immer noch mit verschmiertem Lippenstift und Kajal unterwegs, sind The Cure um Sänger Robert Smith der Beweis dafür, dass Melancholie und Melodien ein unzertrennliches Paar sind: Und mit Songs und Alben für die Ewigkeit zeigt die Band zudem, wie man auch im Pop-Zirkus cool altern kann.

The Cure begannen als Schülerband Malice, nannten sich 1977 in Easy Cure und 1978 in The Cure um. Seitdem haben sie Musikgeschichte geschrieben und ihren ganz eigenen Sound geprägt. Auch nach 45 Jahren ist Frontmann Robert Smith (der 2019 seinen 60. Geburtstag feierte) unermüdlich unterwegs und präsentiert seine größten Hits in Konzerten von epischer Länge von fast drei Stunden Länge. Seit Jahren ist auch ein neues Album angekündigt, das sich dann irgendwo in die Cure-Diskografie einreihen wird.

The Cure Alben

Three Imaginary Boys (1978)

Das Debütalbum mit dem ikonischen Cover, auf dem sich eine Stehlampe, ein Kühlschrank und ein Staubsauger befindet: Naive Bildinterpreten würden hier Licht, Kühle und Lärm entdecken und ja, auf „Three Imaginary Boys“ finden sich all diese Elemente in strahlend coole sowie leicht kratzige Popperlen gegossen wie zum Beispiel „Fire In Cairo“. Robert Smith war mit dem Album nicht zufrieden und fand es zu oberflächlich. Wohl auch deshalb legte die Band schnell mit der Single „Boys Don’t Cry“ nach, einem ersten Klassiker der blutjungen Band.

  1. 10:15 Saturday Night
  2. Accuracy
  3. Grinding Halt
  4. Another Day
  5. Object
  6. Subway Song
  7. Foxy Lady
  8. Meathook
  9. So What
  10. Fire in Cairo
  11. It’s Not You
  12. Three Imaginary Boys

Seventeen Seconds (1980)

Das schwierige zweite Album: Düsterer als das erste Werk, aber weiterhin mit dem Talent zeitlose Popsongs zu schreiben. Bis heute herausragend ist dabei „A Forest“ – man kann nicht mehr zählen wie viele Bands inzwischen diese markante Basslinie geklaut haben… Robert Smith sagte zu dem Album: „Es scheint, wir haben versucht, obskurer zu sein. Wir mochten einfach dieses Standard-Rockding nicht.“ Keyboarder Matthieu Hartley verließ die Band nach der Tour zum Album, da er keine Lust auf die „düstere Selbstmord-Musik“ hatte.

  1. A Reflection
  2. Play for Today
  3. Secrets
  4. In Your House
  5. Three
  6. The Final Sound
  7. A Forest
  8. M
  9. At Night
  10. Seventeen Seconds

Faith (1981)

We fade to grey: Ein graues und trostloses Cover und ein Album mit gothiclastigen sowie bassgetriebenen Songs in den Pfaden von Joy Division, „Faith“ ist unbarmherzig und unheimlich intensiv.

  1. The Holy Hour
  2. Primary
  3. Other Voices
  4. All Cats Are Grey
  5. The Funeral Party
  6. Doubt
  7. The Drowning Man
  8. Faith

Pornography (1982)

Der NME beschrieb „Pornography“ als das Album, das Gothic erfand und nannte es eines der düstersten Werke der Popgeschichte überhaupt. Es beginnt programmatisch mit den Zeilen „It doesn’t matter if we all die!“ und schreitet dann weiter in ein unvergleichliches und unvergängliches Sound-Universum.

  1. One Hundred Years
  2. A Short Term Effect
  3. The Hanging Garden
  4. Siamese Twins
  5. The Figurehead
  6. A Strange Day
  7. Cold
  8. Pornography

The Top (1984)

Während Robert Smith an diesem Album arbeitete, war er noch Gitarrist bei Siouxise And The Banshees und Songs wie „The Caterpillar“ atmen auch diesen leichten Gothic-Touch der New-Wave-Post-Roc-Ära: „The Top“ ist ein halluzinogenes wie kaleidoskopisches Album voller stranger Sounds.

  1. Shake Dog Shake
  2. Birdmad Girl
  3. Wailing Wall
  4. Give Me It
  5. Dressing Up
  6. The Caterpillar
  7. Piggy in the Mirror
  8. The Empty World
  9. Bananafishbones
  10. The Top

4. The Head On The Door (1985)

Dieses Album vereint die epischen Tiefen und euphorischen Höhen in The Cures Musik perfekt: Mit Singles wie „In Between Days“ oder „Close To Me“ sind auf „The Head On The Door“ nur zwei der unsterblichen Hits der Band vertreten.

  1. In Between Days
  2. Kyoto Song
  3. The Blood
  4. Six Different Ways
  5. Push
  6. The Baby Screams
  7. Close to Me
  8. A Night Like This
  9. Screw
  10. Sinking

Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me (1987)

Endlich findet der mittlerweile ikonische rote Lippenstift den Weg auf ein Albumcover und unter den vielen extrem leidenschaftlichen Songs wie „Why Can’t I Be You?“ oder „Hot Hot Hot!!!“ ist auch einer der schönsten Liebeslieder aller Zeiten, nämlich „Just Like Heaven“. Für viele Fans ist „Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me“ mit seinem episch langen und furiosen Gitarrenintro eines der besten The Cure-Alben überhaupt. Zumindest das Album mit der größten Hitdichte.

  1. The Kiss
  2. Catch
  3. Torture
  4. If Only Tonight We Could Sleep
  5. Why Can’t I Be You?
  6. How Beautiful You Are…
  7. The Snakepit
  8. Hey You!!!
  9. Just Like Heaven
  10. All I Want
  11. Hot Hot Hot!!!
  12. One More Time
  13. Like Cockatoos
  14. Icing Sugar
  15. The Perfect Girl
  16. A Thousand Hours
  17. Shiver and Shake
  18. Fight

Disintegration (1989)

Das ultimative The Cure-Album: Majestätisch, melancholisch und melodieverliebt. Wie hier Trauer und Trost zugleich in Songs gepackt werden, ist einfach genial und im Song „Pictures Of You“ gänsehauttreibend nachzuhören. Mit „Lullaby“ landet The Cure einen internationalen Chartserfolg. Das Album markiert aber auch den unfreiwilligen Ausstieg von Gründungsmitglied Lol Tolhurst, der wegen seiner Alkoholsucht die Band verlassen muss und erstmals nicht mehr bei den Studioaufnahmen dabei ist. The Cure ist endgültig das Soloprojekt von Robert Smith.

  1. Plainsong
  2. Pictures of You
  3. Closedown
  4. Lovesong
  5. Last Dance
  6. Lullaby
  7. Fascination Street
  8. Prayers for Rain
  9. The Same Deep Water as You
  10. Disintegration
  11. Homesick
  12. Untitled

Wish (1992)

Mit dem Album „Wish“ betraten The Cure die großen Festivalbühnen und erreichten den Mainstream dank Hits wie „Friday I’m In Love“, die beweisen, dass man clevere und catchy Songs schreiben und sich zugleich aber seine Eigenwilligkeit behalten kann. Der Song gehört bis heute zu den Höhepunkten jeder The Cure Show. Es war gleichzeitig der letzte Top 10 Song von The Cure.

  1. Open
  2. High
  3. Apart
  4. From the Edge of the Deep Green Sea
  5. Wendy Time
  6. Doing the Unstuck
  7. Friday I’m in Love
  8. Trust
  9. A Letter to Elise
  10. Cut
  11. To Wish Impossible Things
  12. End

Wild Mood Swings (1996)

Das zehnte Album wurde in einem abgeschiedenen Landhaus aufgenommen, konnte das Album die extrem hohen Erwartungen nicht erfüllen, die Fans und Kritiker an die neuen Songs hatten. Robert Smith selbst ficht das nicht an, er zählt es zu seinen fünf Cure-Lieblingsalben. Mit Samba-Sounds und Trompeten ausgestattet ist es jedenfalls eines der musikalisch ungewöhnlichsten, doch inhaltlich geht es gewohnt düster daher und die Lyrics drehen sich um Mord, Tod und Drogen.

  1. Want
  2. Club America
  3. This Is a Lie
  4. The 13th
  5. Strange Attraction
  6. Mint Car
  7. Jupiter Crash
  8. Round & Round & Round
  9. Gone!
  10. Numb
  11. Return
  12. Trap
  13. Treasure
  14. Bare

Bloodflowers (2000)

Ein persönliches sowie unterschätztes Album mit vielen autobiographischen Momenten, aus der Zeit als Robert Smith auf die 40 zuging. Berührend bluten hier die langsamen Songs geradezu ineineinander.

  1. Out of This World
  2. Watching Me Fall
  3. Where the Birds Always Sing
  4. Maybe Someday
  5. The Last Day of Summer
  6. There Is No If…
  7. The Loudest Sound
  8. 39
  9. Bloodflowers

The Cure (2004)

Das zwölfte Album trägt selbstbewusst nur den Namen der Band und klingt härter und noisiger als vorherige Werke: Die Zeichnungen auf dem Cover stammen von Smiths Nichten und Neffen, die er beauftragt hatte, ihre Vorstellungen von guten und bösen Träumen zu illustrieren.

  1. Lost
  2. Labyrinth
  3. Before Three
  4. The End of the World
  5. Anniversary
  6. Us or Them
  7. Alt.End
  8. (I Don’t Know What’s Going) On
  9. Taking Off
  10. Never
  11. The Promise
  12. Going Nowhere

4:13 Dream (2008)

Nr. 13 für die Gothic-Legende und die Zahl spielt natürlich eine große Rolle für The Cure: So wurde der 13. Oktober als Veröffentlichungsdatum ausgesucht (aber dann doch verschoben) und bis dahin sollte an jedem 13. eines Monats eine neue Single aus dem Album ausgekoppelt werden. Das bislang letzte Album von The Cure erzeugte gemischte Gefühle und gilt als ein bisschen langatmig, aber solide.

  1. Underneath the Stars
  2. The Only One
  3. The Reasons Why
  4. Freakshow
  5. Sirensong
  6. The Real Snow White
  7. The Hungry Ghost
  8. Switch
  9. The Perfect Boy
  10. This. Here and Now. With You
  11. Sleep When I’m Dead
  12. The Scream
  13. It’s Over

Biografie The Cure

1976: Im zarten Alter von 17 Jahren gründete Robert Smith eine Band namens Malice. In seiner Schule in West Sussex fanden sich ein paar Schüler zusammen, um gemeinsam düstere Musik zu machen und der Langeweile des Alltags zu entfliehen. Anfänglich spielte Smith nur Gitarre, die Band benannte sich in Easy Cure um und bekam 1977 einen Plattenvertrag. 1978 entschied man sich dann für das griffigere The Cure, was sich als ziemlich gute Idee herausstellen sollte, und es erscheint die erste Single „Killing An Arab“ von The Cure. Der Rest ist Geschichte: The Cure sind eine der wegweisenden Bands des New Wave und bis heute eine Marke. Ihre Konzerte sind aufgrund ihrer epischen Länge und ihrer Hitdichte bereits legendär.

1979: Das Debüt-Album „Three Imaginary Boys“ erscheint, das eine Mischung aus 70er-Jahre-Punk und 80er-Jahre-New-Wave bereit hält. In den USA wird das Album unter dem Titel „Boys Don’t Cry“ herausgebracht, ein Compilation-Album, das den gelichnamigen Hit enthält sowie die erste Single „Killing An Arab“.

1980: Nur ein Jahr nach dem hochgelobten Debüt kommt „Seventeen Seconds“ mit dem Track „A Forest“ und die Band entwickelt ein Image: So tritt Robert Smith live nur noch mit Lippenstift auf, bis heute ist dies sein Markenzeichen. Die Kreativität von Smith sprudelt weiter, denn wieder nur ein Jahr später erscheint das Album „Faith“, das jedoch zu einem der düstersten Werke der Band gehört. Todesfälle im Umfeld Smiths führten zu einer geradezu depressiven Grundstimmung auf dem Album. Und auch das 1982 erschienene Album „Pornography“ kann zu dieser Gothic-Phase gezählt werden, so lauten die allerersten Zeiten darauf: „It doesn’t matter if we all die“.

1983: Die Band entwickelt sich weiter und die „Pop-Phase“ tritt ein: Auf der Compilation „Japanese Whispers“ sind catchy Tracks wie „Let’s Go To Bed“ oder „The Lovecats“ zu finden. The Cure experimentiert im Folgenden mit Jazz, Psychedelic oder Marsch-Rhythmen. Während dessen und auch schon vorher ändert sich die Besetzung permanent – in 40 Jahren Bandgeschichte gab es 13 Mitglieder -, Robert Smith bleibt die Konstante. Mit den Alben „The Head on the Door“ (1985) und „Kiss Me Kiss Me Kiss Me“ (1987) erscheinen weitere Alben, die längst als Klassiker gelten und darauf Hits wie „Inbetween Days“ oder „Just Like Heaven“.

1988: Robert Smith heiratet seine Freundin Mary Poole, die er seit dem 14. Lebensjahr kennt und nur ein Jahr später kommt mit „Disintegration“ ein erneut düsteres Werk heraus, dass die Fans der frühen Jahre zwar wieder versöhnt, doch Smith, der kurz vor seinem 30. Geburtstag steht, glaubt danach nichts wirklich Gutes mehr zustande zu bringen. Diese Selbstzweifel scheinen musikalisch auf „Desintegration“ durch, was dem Erfolg keinen Abbruch tut. „Lovesong“, eigentlich als Hochzeitsgeschenk für seine Frau gedacht, wurde mit Platz 2 in den US-Singlecharts sogar ihr größter Hit in den USA.

1992: Erneut gibt es leichte musikalische Verschiebungen im Cure-Sound: Robert Smith entdeckt Shoegaze-Band wie Ride oder Cranes (die als Vorband eingeladen werden) für sich und so sind die Songs auf dem neuen Album „Wish“ einerseits rockiger, andererseits auch melodiöser. „Friday I’m in Love“ ist bis heute die meistverkaufte Single der Band und nach dem riesigen Erfolg gönnte man sich erst einmal ein wenig Ruhe bis mit „Wild Mood Swings“ 1996 ein eher untypisches Album mit Streichern und Salsa-Elementen.

2000: Das neue Jahrtausend ist auch für die Band eine Art Neustart: Mit „Bloodflowers“ wird ein Album veröffentlicht, auf dem es akustische Gitarren zu hören gibt und 2004 folgt wieder ein laut Eigenaussage typisches Werk, wohl deshalb auch einfach „The Cure“ genannt. Mit „4:13 Dream“ kommt dann 2008 das bislang letzte Album heraus, allerdings tourt The Cure unaufhörlich und weltweit – bis heute haben sie die unglaubliche Anzahl von ca. 1.500 Konzerten absolviert.

2023 erscheint voraussichtlich The Cures 14. Album, das die Band bereits fertig gestellt hat und den Namen „Songs Of A Lost World“ tragen soll.

Diskografie The Cure:

1979 Three Imaginary Boys     

1980 Seventeen Seconds     

1981 Faith               

1982 Pornography     

1984 The Top               

1985 The Head on the Door               

1987 Kiss me Kiss me Kiss me               

1989 Disintegration               

1992 Wish               

1996 Wild Mood Swings               

2000 Bloodflowers               

2004 The Cure               

2008 4:13 Dream      

2023 Songs Of A Lost World – TBA

Schlagwörter: