Zum Inhalt springen

Die Toten Hosen: Songs, Alben, Bio und Tour 2026

Mit 17 Tourdaten haben Die Toten Hosen eine neue große Tour für den Sommer 2026 angekündigt. Die „Trink Aus! Wir Müssen Gehen!“-Tour könnte der letzte große Ritt der Düsseldorfer Punkrock-Institution werden, das lassen zumindest ihre eigenen Worte vermuten.

„Im fünften Jahrzehnt nach unserer Gründung verspüren wir eine Lust und einen Hunger auf Konzerte wie selten zuvor“, schreiben Die Toten Hosen. Gleichzeitig klingt in ihrem Statement eine gewisse Endgültigkeit mit. Dass sie sich auf der Zielgeraden ihrer Karriere befinden, ist ihnen bewusst, und das macht jeden einzelnen Abend auf dieser Tour besonders. Wer sie noch einmal live sehen will, sollte diese Gelegenheit also nutzen.

Die Tour führt die Band quer durch den deutschsprachigen Raum – von Zürich bis Wien, von Hamburg bis München. Höhepunkt dürften wie gewohnt die Heimspiele in Düsseldorf sein, wo gleich zwei Shows in der Merkur Spiel-Arena angesetzt sind. Insgesamt 17 Konzerte sind bisher angekündigt.

Tickets und Sozialtickets

Der exklusive Vorverkauf startet am 14. Mai 2025 um 18 Uhr über www.dth.de. Damit möglichst viele Fans – unabhängig von ihrer finanziellen Lage – die Chance auf ein Konzertticket haben, bieten Die Toten Hosen für alle Shows Sozialtickets an. Der Preis liegt bei 19,90 € (in der Schweiz 25 CHF). Wer Anspruch auf ein solches Ticket hat, kann sich über einen Link auf der Website der Band informieren. Ein Schritt, der in der Live-Branche nach wie vor selten ist und zeigt, dass sich die Band ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst bleibt.

Die Toten Hosen – Tourdaten 2026

08.06.26 LU-Esch/Alzette – Rockhal

13.06.26 DE-Stuttgart – Cannstatter Wasen

20.06.26 CH-Zürich – Stadion Letzigrund

27.06.26 DE-Frankfurt – Deutsche Bank Park

03.07.26 DE-Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena

04.07.26 DE-Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena

08.07.26 DE-München – Hans-Jochen-Vogel-Platz

11.07.26 DE-Berlin – Olympiastadion Berlin

18.07.26 DE-Köln – RheinEnergieSTADION

25.07.26 DE-Freiburg – Messeplatz

14.08.26 DE-Bremen – Bürgerweide

15.08.26 DE-Hannover – Messe

22.08.26 DE-Nohfelden – Bostalsee

27.08.26 DE-Hamburg – Trabrennbahn Bahrenfeld

29.08.26 DE-Dresden – Rinne

05.09.26 DE-Minden – Weserufer / Kanzlers Weide

12.09.26 AT-Wien – Ernst-Happel-Stadion

Biografie: Die Toten Hosen

Die Toten Hosen, eine der prägendsten deutschen Rockbands der letzten Jahrzehnte, haben sich seit ihrer Gründung im Jahr 1982 in Düsseldorf zu einer festen Größe entwickelt. Ursprünglich aus dem Düsseldorfer Punk-Milieu kommend, entwickelte die Band um Campino, Andreas von Holst, Michael Breitkopf, Andreas Meurer und Wolfgang Rohde, später ersetzt durch Vom Ritchie, einen eigenständigen Sound, der Punk-Attitüde mit eingängigen Melodien und tiefgründigen Inhalten verbindet.

Der Werdegang der Band begann in einer Zeit des Umbruchs und der kreativen Explosion in der deutschen Musikszene und der Punkszene im Düsseldorfer Ratinger Hof, wo sich besonders Campino als junger Wilder schnell einen Namen machte und ein paar der Stammgäste um sich scharte.

Die Gründungsmitglieder Campino (Gesang), Andreas von Holst (Gitarre), Michael Breitkopf (Gitarre), Andreas Meurer (Bass) und Trini Trimpop (Schlagzeug) legten den Grundstein für eine Karriere, die bis heute andauert. Die anfänglichen Jahre waren geprägt von chaotischen Auftritten in kleinen Clubs, einer rohen Energie und einem humorvollen, oft provokanten Auftreten, das schnell eine erste Fangemeinde anzog. Ihre Texte, oft direkt und unverblümt, trafen den Nerv einer Generation, die sich gegen Konventionen auflehnte.

Die Toten Hosen wurden zunächst als Fun Punk einsortiert, eine kurzlebige Zeit, in der Bands mit Punk-Schlager gruseln wollten und es damit sogar ins TV und in die Charts schafften. Mit ihrem Party-Hit „Eisgekühlter Bommerlunder“ schafften sie es sogar ins deutsche Fernsehen.

Opel-Gang (1983)

Das Debütalbum „Opel-Gang“ erschien 1983 und markierte den offiziellen Startschuss der Band. Es präsentierte sich als ein raues, schnörkelloses Punk-Album, das die frühe Energie der Toten Hosen einfing. Titel wie der namensgebende Song „Opel-Gang“ oder „Reisefieber“ zeigten bereits die Mischung aus Alltagsobservationen, jugendlicher Rebellion und einem Hauch von Melancholie, die später zu Markenzeichen der Band werden sollte. Das Album wurde schnell zum Kultobjekt in der aufkeimenden deutschen Punk-Szene und legte den Grundstein für ihre einzigartige Identität.

Unter falscher Flagge (1984)

Nur ein Jahr später folgte „Unter falscher Flagge“, ein Album, das eine leichte Weiterentwicklung im Sound der Band zeigte, ohne ihre Punk-Wurzeln zu verleugnen. Mit Songs wie „Liebesspieler“ oder „Armee der Verlierer“ bewiesen Die Toten Hosen, dass sie mehr als nur eine reine Spaßband waren. Die Texte wurden nuancierter, die musikalische Umsetzung ausgefeilter, aber die Attitüde blieb unangepasst. Die Band begann, sich über die engen Grenzen der Punk-Szene hinaus einen Namen zu machen.

Damenwahl (1986)

„Damenwahl“ aus dem Jahr 1986 zeigte eine zunehmende Reife im Songwriting. Die Toten Hosen experimentierten mit verschiedenen musikalischen Elementen und zeigten eine größere Bandbreite, ohne ihre Kernidentität zu verlieren. Obwohl das Album nicht die kommerziellen Erfolge späterer Werke erzielte, wird es von vielen Fans als ein wichtiges Übergangswerk betrachtet, das die musikalische Entwicklung der Band vorantrieb.

Never Mind The Hosen – Here’s Die Roten Rosen (1987)

Ein besonderes Projekt in der Frühphase der Band war das Album „Never Mind The Hosen – Here’s Die Roten Rosen“ aus dem Jahr 1987, das unter dem Pseudonym Die Roten Rosen veröffentlicht wurde. Es handelte sich um ein Weihnachtsalbum, das traditionelle Weihnachtslieder und eigene Kompositionen in einem humorvollen, teils ironischen Punk-Gewand präsentierte. Dieses Album zeigte die spielerische Seite der Band und ihren Hang zur Selbstironie, der sie auch in späteren Jahren begleiten sollte.

Ein kleines bisschen Horrorschau (1988)

Ein Meilenstein in der Diskografie der Toten Hosen war „Ein kleines bisschen Horrorschau“ aus dem Jahr 1988. Das Konzeptalbum, das lose auf Anthony Burgess‘ Roman „Uhrwerk Orange“ basierte, präsentierte sich musikalisch und textlich als ihr bis dahin anspruchsvollstes Werk. Songs wie „Hier kommt Alex“, der zu einem ihrer bekanntesten Hits wurde, demonstrierten eine neue Tiefe und Komplexität im Songwriting. Das Album etablierte Die Toten Hosen als eine ernstzunehmende Rockband, die über den reinen Punk hinausging. Die Band wurde mit dem Album auf einen Schlag zu einer der populärsten Bands in Deutschland und spielte in ausverkauften Hallen.

Auf dem Kreuzzug ins Glück (1990)

Mit „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ (1990) setzten Die Toten Hosen ihren kommerziellen Aufstieg fort. Das Album enthielt weitere Radiohits wie „Alles wird gut“ und festigte ihren Ruf als eine der führenden deutschen Rockbands. Die Band tourte ausgiebig und erspielte sich eine immer größere Live-Gefolgschaft.

Mit Azzurro, einer Coverversion des Adriano Celentano-Klassikers, veröffentlichten sie die inoffizielle Hymne für die deutsche Fan-Gemeinde während der erfolgreichen Fußball-WM 1990 in Italien und trug maßgeblich dazu bei, die Band einem noch breiteren Publikum bekannt zu machen. Jeder Fußballfan kannte nun die Toten Hosen, auch wenn er sich bis dahin nicht besonders für Punkrock interessiert hatte. Die Band eroberte sich äußerst geschickt immer neue Fangruppen. Mit Punk hatte das inzwischen allerdings nichts mehr zu tun, deshalb sollte es mit dem nächsten Album eine kleine Nachhilfestunde in Musikgeschichte für die neuen Fans geben.

Learning English Lesson One (1991)

„Learning English Lesson One“ aus dem Jahr 1991 war ein außergewöhnliches Projekt, das die musikalischen Einflüsse der Band offenlegte. Es handelte sich um ein Coveralbum, auf dem Die Toten Hosen gemeinsam mit ihren musikalischen Idolen, darunter Joey Ramone, Lemmy Kilmister und Johnny Thunders, Punk- und Rockklassiker neu interpretierten. Das Album war nicht nur eine Hommage an ihre Helden, sondern auch ein großer kommerzieller Erfolg, der ihnen neue Türen öffnete.

Kauf mich! (1993)

Mit „Kauf mich!“ (1993) meldeten sich Die Toten Hosen mit einem kritischen Statement zur Konsumgesellschaft zurück. Das Album enthielt energiegeladene Songs und zeigte die Band weiterhin in Topform. Es bestätigte ihren Status als eine Band, die sowohl unterhalten als auch zum Nachdenken anregen konnte.

Opium fürs Volk (1996)

„Opium fürs Volk“ aus dem Jahr 1996 gilt als eines der erfolgreichsten und stilistisch vielfältigsten Alben der Toten Hosen. Mit Hits wie „Zehn kleine Jägermeister“ und „Paradies“ erreichte das Album ein breites Publikum und wurde zu einem der meistverkauften Alben ihrer Karriere. Es zeigte die Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, mit einer perfekten Mischung aus eingängigen Melodien, nachdenklichen Texten und ihrer typischen Punk-Attitüde.

Wir warten auf’s Christkind… (1998)

Unter dem Pseudonym Die Roten Rosen veröffentlichte die Band 1998 erneut ein Weihnachtsalbum, „Wir warten auf’s Christkind…“, das an den Erfolg des ersten Weihnachtsalbums anknüpfte und ihre humorvolle Auseinandersetzung mit Festtagsthemen fortsetzte.

Unsterblich (1999)

Das Album „Unsterblich“ aus dem Jahr 1999 markierte das Ende eines äußerst erfolgreichen Jahrzehnts für Die Toten Hosen. Es enthielt weitere Hits und zeigte die Band weiterhin innovativ und relevant.

Mit dem Übergang ins neue Millennium behielten Die Toten Hosen ihren Status als eine der wichtigsten deutschen Rockbands bei. Sie passten sich den veränderten Marktbedingungen an, ohne ihre musikalischen Prinzipien zu verraten. Ihre Konzerte blieben legendär, ihre Alben weiterhin kommerziell erfolgreich, und ihre Texte reflektierten die gesellschaftlichen Entwicklungen.

Auswärtsspiel (2002)

„Auswärtsspiel“ (2002) war das erste Studioalbum der Band im neuen Jahrtausend und ein voller Erfolg. Es zeigte Die Toten Hosen in gewohnter Form, mit energiegeladenen Rock-Songs und nachdenklichen Balladen. Das Album erreichte die Spitze der Charts und festigte ihren Ruf als Live-Band, die auch im Studio überzeugen kann.

Reich und sexy II – Die fetten Jahre (2002)

Im selben Jahr veröffentlichte die Band eine Fortsetzung ihres erfolgreichen Best-of-Albums „Reich und sexy“ mit „Reich und sexy II – Die fetten Jahre“. Es versammelte Hits und Fanlieblinge aus ihrer umfangreichen Karriere und zeigte die enorme Bandbreite ihres Schaffens.

Zurück zum Glück (2004)

„Zurück zum Glück“ aus dem Jahr 2004 war ein weiteres erfolgreiches Album, das ihre Fähigkeit unterstrich, sowohl musikalisch als auch textlich relevant zu bleiben. Das Album enthielt eingängige Rocksongs und bewies die anhaltende Kreativität der Band.

2004 wurde die Band mit dem Echo für ihr Lebenswerk geehrt. Tourneen führten sie weltweit auf große Festivals und in Stadien.

Die Toten Hosen – Unplugged im Wiener Burgtheater (2005)

Ein besonderes Highlight in der Karriere der Band war das MTV Unplugged-Album „Nur zu Besuch: Die Toten Hosen – Unplugged im Wiener Burgtheater“ aus dem Jahr 2005. Die akustischen Neuinterpretationen ihrer größten Hits zeigten eine andere Seite der Band und wurden sowohl von Fans als auch Kritikern hochgelobt. Das Album erreichte Doppelplatin-Status und bewies die Qualität ihrer Songs auch in reduziertem Gewand. In der Folge war Campino als Mackie Messer in der Dreigroschenoper im Berliner Admiralspalast zu sehen und schaffte es damit sogar ins ernsthafte Fach.

In aller Stille (2008)

„In aller Stille“ (2008) war ein weiteres Studioalbum, das die Band an die Spitze der Charts führte. Es enthielt sowohl rockige Nummern als auch nachdenkliche Balladen und zeigte die anhaltende Reife im Songwriting.

Ballast der Republik (2012)

Das Album „Ballast der Republik“ aus dem Jahr 2012 war ein großer Erfolg und das kommerziell erfolgreichste Album der Band seit „Opium fürs Volk“. Es erreichte sofort Platz eins der deutschen Charts und enthielt Hits wie „Tage wie diese“, der zu einer Hymne der damaligen Zeit wurde und über Wochen die Charts dominierte. Das Album reflektierte sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Themen und offenbarte Die Toten Hosen als Rockband, die endgültig im Mainstream angekommen ist und der es herzlich egal ist, was andere ehemalige Punks darüber denken.

Laune der Natur (2017)

„Laune der Natur“ aus dem Jahr 2017 setzte die Erfolgsserie der Band fort. Das Album, das ebenfalls die Chartspitze erreichte, präsentierte sich vielschichtig und enthielt sowohl energiegeladene Rock-Nummern als auch nachdenkliche Töne. Es zeigte die Band in einer Phase der Reflexion, aber gleichzeitig voller Schaffenskraft und Live-Energie.

Ihr jüngstes Studioalbum „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“ erschien 2022 und dokumentierte ihre Relevanz über Generationen hinweg. 2022 starb ihr langjähriger Schlagzeuger Wölli Rohde, der krankheitsbedingt bereits seit den 1990er Jahren nicht mehr festes Mitglied war, aber immer ein Teil der Band blieb.

Diskografie Die Toten Hosen

  • Opel-Gang (1983)
  • Unter falscher Flagge (1984)
  • Damenwahl (1986)
  • Never Mind The Hosen – Here’s Die Roten Rosen (1987) (als Die Roten Rosen)
  • Ein kleines bisschen Horrorschau (1988)
  • Auf dem Kreuzzug ins Glück (1990)
  • Learning English Lesson One (1991)
  • Kauf mich! (1993)
  • Opium fürs Volk (1996)
  • Wir warten auf’s Christkind… (1998) (als Die Roten Rosen)
  • Unsterblich (1999)
  • Auswärtsspiel (2002)
  • Reich und sexy II – Die fetten Jahre (2002)
  • Zurück zum Glück (2004)
  • Nur zu Besuch: Die Toten Hosen – Unplugged im Wiener Burgtheater (2005)
  • In aller Stille (2008)
  • Ballast der Republik (2012)
  • Laune der Natur (2017)

NEU: Der Tonspion Backstage Pass

Jede Woche neue Musik, Filme & Podcasts – direkt in deine Mailbox.
Mit dem Backstage Pass liest du alle Artikel, erhältst exklusive Updates und hilfst, unabhängigen Musikjournalismus langfristig zu erhalten. Optional: alle nervigen Banner dauerhaft abschalten!