Egal, ob ihr empfindliche Nachbarn oder laute Mitbewohner habt, sobald ihr zu Hause Musik produzieren wollt, kommt ihr um Studio-Kopfhörer nicht herum. Das sind die 10 besten Studio-Kopfhörer für alle Geldbeutel und Einsatzgebiete.
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Studiokopfhörer gibt es in zwei Ausführungen: Offen und geschlossen. Bei jeder Art von Aufnahmen, seien es Vocals, Gitarre oder Drums, sind geschlossene Studiokopfhörer ein Muss. Zum Einen landet dann in den aufgestellten Mikrofonen nur das Instrument und nicht auch die laufende Aufnahme. Zum anderen braucht ihr das Abhörsignal (meistens eine Mischung aus Metronom, eurem eigenen Instrument und den bereits ausgenommenen Spuren) möglichst gut abgeschirmt. Für stundenlanges Mixen eignen sich offene Kopfhörer besser, sie sind bequemer und haben einen besseren Sound.
Für die endgültige Kaufentscheidung gilt: in einen Laden gehen und testen. Die Studiokopfhörer werden Monate und Jahre auf eurem Kopf und an euren Ohren verbringen, nur das Anziehen und Probehören können euch die endgültige Antwort geben.
Die besten Studiokopfhörer im Überblick
Die Referenzpreise sind vom Musikhaus Thomann (Stand: 2025)
1. Sennheiser HD 280 Pro
Preis: 85€

DER Klassiker unter den geschlossenen Studiokopfhörern. Er isoliert das Abhörsignal hervorragend bei Aufnahmen, bringt einen druckvollen aber transparenten Klang und reißt keine Schneise in die Studiokasse.
2. Beyerdynamic DT 770 PRO
Preis: 149€

Die Kopfhörer von Beyerdynamic sind mit ihren prägnanten, „felligen“ Ohrmuscheln ein echter Hingucker. Entsprechend ihrem Aussehen sitzen die Hörer sehr bequem und liefern glasklaren, sehr druckvollen Sound. Auch über längere Aufnahmesessions hinweg werden die DT 770 Pro als geschlossene Kopfhörer nie unbequem.Bei den Beyerdynamic-Kopfhörern gibt es bei einigen Modellen unterschiedliche Ausführungen mit jeweils anderen Ohm-Zahlen. Faustregel hier: je höher die Ohmzahl, desto detaillierter wird der Kopfhörer-Sound an einem guten Vorverstärker aufgelöst. Klingt also besser. Umgekehrt klingt die niedrig-ohmige Version tendenziell besser bei Mobiltelefonen oder MP3-Playern, mindestens wird sie dort lauter sein.
3. Audio-Technica ATH-M50 X
Preis: 179€

Die Muscheln bei den geschlossenen ATH-M50 X sind im Vergleich zu denen der verschiedenen Beyerdynamic-Modelle fast schon winzig. Ein Vorteil: sie sind um 90 Grad einklappbar und damit viel besser zu verstauen. So könnt ihr sogar im Urlaub produzieren.
4. Shure SRH840
Preis: 148€

Shure sind vor allem bekannt für ihre Gesangsmikrofone. SM-58 und das SM7-B sind vielen Konzerten, in jedem Podcast und bei vielen Gesangsaufnahmen die erste Wahl. Und die können Kopfhörer. Der SRH840 ist geschlossen, liegt eng an und bringt sehr differenzierten Sound.
5. Neumann NDH 20
Preis: 479€

Wenn es um Mikrofone geht, dann ist Neumann der Roll-Royce unter den Herstellern. Nun bietet man mit dem NDH 20 auch einen geschlossenen Kopfhörer an. Der macht allein optisch dem englischen Spitznamen von Studiokopfhörern „Cans“ alle Ehre. Neumann möchte sich als Premiummarke im Pro-Audio-Bereich nicht ins Billig-Segment begeben, dementsprechend muss man für die NDH 20 auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür wird man mit hervorragender Abschirmung, glasklarem Sound und Memory-Foam-Ohrpolstern belohnt.
6. Sennheiser HD 490 PRO Plus
Preis: 425 € (UVP: 479 €)

Mit dem HD 490 PRO Plus erweitert Sennheiser sein Portfolio um einen offenen Studiokopfhörer, der speziell auf präzises Mixing und Mastering ausgelegt ist. Der Klang ist neutral, räumlich und fein aufgelöst, ohne zu ermüden – auch bei langen Sessions. Durch die offene Bauweise entsteht eine besonders natürliche Stereoabbildung, die sich ideal für die finale Klangbeurteilung eignet. Die „Plus“-Version enthält zusätzliches Zubehör, darunter zwei unterschiedliche Ohrpolster für variable Klangwiedergabe sowie ein längeres Spiralkabel.
Testbericht: Sennheiser HD 490 PRO Plus
7. Beyerdynamic DT 990 PRO
Preis: 159€

Anders als der DT 770 Pro ist der DT 990 Pro ein offener Studiokopfhörer. Hier gibt’s das kuschelige Beydynamic-Fell komplett um die Ohren. Ach ja, und hervorragend klingen sie auch.
8. AKG K702
Preis: 139€

Neben Sennheiser und Beyerdynamic sind die Österreicher von AKG eine der Marken im Studiokopfhörerbereich. Die 7er-Reihe der Österreicher hat viele Studiobesitzer und Produzenten überzeugt. Das offene K702-Modell sitzt bequem und klingt wie eine eins.
9. Sennheiser HD 650
Preis: 349€
Sennheiser ist der Platzhirsch unter den Kopfhörerherstellern. Nicht nur hat man mit dem HD280Pro einen Studiostandard geschaffen bei geschlossenen Kopfhörern, auch bei offnen sucht der HD650 (und sein großer Bruder HD800), was Tragekomfort und Sound betrifft, in diesem gehobenen Preissegment seinesgleichen.
10. Focal Clear Professional
Preis: 1.249€
Jetzt wird es teuer. Wir sind noch nicht ganz beim Sennheiser Orpheus, aber in diesen Preislagen erwartet euch das Himmelbett unter den offenen Kopfhörern. Bequemer geht es nicht. Den will man nicht mehr ausziehen. Auch, weil der Clear Professional so gut klingt, den Mix so transparent und definiert selbst bei geringster Lautstärke wiedergibt. Urlaub braucht da niemand mehr.
Worauf es beim Kauf von Studiokopfhörern ankommt
Beim Kauf von Studiokopfhörern sollte man weniger auf Markenversprechen oder Werbephrasen achten, sondern vielmehr auf technische Eigenschaften, Einsatzzweck und den individuellen Tragekomfort. Die Anforderungen unterscheiden sich je nachdem, ob es ums Recording, Mixing oder schlicht ums Üben geht. Der folgende Überblick nennt die wichtigsten Kriterien, die bei der Auswahl eine Rolle spielen.
Geschlossen oder offen? Die Bauweise entscheidet den Einsatz
Geschlossene Kopfhörer sind der Standard bei Aufnahmen. Sie verhindern, dass das Playback aus dem Kopfhörer ins Mikrofon überspricht, was gerade bei Vocal- oder Instrumentalaufnahmen essenziell ist. Außerdem schirmen sie Außengeräusche besser ab und bieten so auch in lauten Umgebungen ein konzentriertes Abhören.
Offene Kopfhörer hingegen sind vor allem für Mixing und Mastering geeignet. Sie bieten ein offeneres, natürlicheres Klangbild und eine realistischere Stereoabbildung. Der Klang wirkt räumlicher und weniger „im Kopf“. Dafür sind sie anfälliger für Außengeräusche und lecken mehr Schall nach außen – für Aufnahmen also ungeeignet.
Halboffene Modelle liegen klanglich und funktional dazwischen. Sie können als Kompromiss dienen, liefern aber nicht immer die besten Resultate in einem spezialisierten Setting.
Impedanz: Nicht jeder Kopfhörer klingt überall gleich
Die Impedanz, gemessen in Ohm, beeinflusst, wie laut und detailliert ein Kopfhörer an verschiedenen Geräten klingt. Modelle mit hoher Impedanz (z. B. 250 oder 600 Ohm) benötigen einen leistungsfähigen Kopfhörerverstärker, wie er in Audiointerfaces oder Studiopulten zu finden ist. Sie liefern meist einen ausgewogeneren und dynamischeren Klang.
Niedrigere Impedanz (z. B. 32 oder 80 Ohm) eignet sich besser für Mobilgeräte oder Laptops, da hier weniger Spannung notwendig ist. Wer also flexibel an verschiedenen Orten arbeitet, sollte das im Blick behalten oder zu einer Variante mit mittlerer Impedanz greifen.
Frequenzgang: Wie neutral soll es sein?
Ein möglichst linearer Frequenzgang ist beim Produzieren entscheidend. Kopfhörer, die bestimmte Frequenzbereiche betonen (z. B. besonders viel Bass), verfälschen das Abbild der Produktion und können zu schlechten Mixentscheidungen führen. Gute Studiokopfhörer bieten ein ausgewogenes Klangbild mit klaren Höhen, definierten Mitten und trockenem Bass, ohne künstliche Aufblähung.
Der angegebene Frequenzbereich allein ist dabei wenig aussagekräftig. Wichtiger ist, wie gleichmäßig der Kopfhörer diesen Bereich wiedergibt. Dafür lohnt sich oft ein Blick auf unabhängige Messungen oder Klangvergleiche.
Tragekomfort: Stundenlang ohne Druckgefühl
Produzieren kann sich schnell über viele Stunden ziehen – schlecht sitzende Kopfhörer machen das zur Qual. Deshalb ist Tragekomfort ein zentrales Kaufkriterium. Breite, gut gepolsterte Ohrmuscheln, ein angenehm gefederter Kopfbügel und ein möglichst geringes Gewicht sorgen dafür, dass auch lange Sessions schmerzfrei bleiben.
Materialien wie Velours oder Memory Foam bieten häufig mehr Komfort als einfache Kunstlederpolster. Wichtig ist auch, dass der Kopfhörer stabil sitzt, ohne zu drücken.
Bauqualität und Ersatzteile: Langlebigkeit zählt
Ein guter Studiokopfhörer ist eine Investition, die viele Jahre halten soll. Daher lohnt sich ein Blick auf die Verarbeitungsqualität und Modularität. Modelle, bei denen sich Kabel, Polster oder sogar Treiber austauschen lassen, sind klar im Vorteil.
Metallverstärkte Bügel, stabile Gelenke und hochwertige Stecker tragen zur Langlebigkeit bei. Gerade in professionellen Umgebungen, wo Kopfhörer häufig auf- und abgesetzt oder weitergereicht werden, macht sich das schnell bemerkbar.
Zubehör und Extras: Nicht zwingend, aber praktisch
Einige Modelle werden mit unterschiedlichen Ohrpolstern, Transporttaschen oder austauschbaren Kabeln geliefert. Für viele Anwender ist das kein Muss, aber gerade bei mobilen Einsätzen oder beim Wechsel zwischen Studio und Zuhause können solche Extras den Unterschied machen.
Auch klangliche Anpassungen durch Software, wie etwa bei Kopfhörern mit integriertem Raum-Modeling (z. B. von Steven Slate Audio oder ESI), sind eine Überlegung wert, wenn man nicht in akustisch optimierten Räumen arbeitet.
Persönliches Hören bleibt entscheidend
Trotz aller technischen Daten: Probehören ist Pflicht. Jeder Kopf und jedes Ohr ist anders, und was auf dem Papier perfekt erscheint, kann in der Praxis unangenehm sitzen oder anders klingen als erwartet. Wer die Möglichkeit hat, sollte verschiedene Modelle direkt vergleichen, am besten mit vertrautem Audiomaterial.
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