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Die besten Alben von Sinéad O’Connor

Die irische Sängerin Sinéad O’Connor war eine Ausnahmemusikerin, deren Stimme einzigartig nachhallt: Am 26. Juli 2023 verstarb sie, sie wurde 56 Jahre alt. Wir erinnern an sie mit ihren besten Alben ihrer Diskografie.

Sinéad Marie Bernadette O’Connor wurde am 8. Dezember 1966 in Glenageary, einem Vorort von Dublin, Irland, geboren. Sie wuchs in einer zerrütteten Familie auf und hatte eine schwierige Kindheit. Die Abwesenheit ihres Vaters und der Konflikt mit ihrer Mutter prägten ihre Jugendjahre. Auch mit der katholischen Kirche hatte sie Zeit ihres Lebens öffentliche Auseinandersetzungen, weil sie als Kind von Geistlichen misshandelt worden war. chon früh entdeckte Sinéad O’Connor ihre Liebe zur Musik und begann, in örtlichen Bands zu singen. In ihren späten Teenagerjahren wurde sie von den Dubliner Musikern und Songwritern John Reynolds und Paul Byrne entdeckt, die ihr halfen, eine Demo aufzunehmen. Dadurch erhielt sie einen Plattenvertrag bei Ensign Records und veröffentlichte 1987 ihr erstes Album „Lion and the Cobra“ – ein frühes Meisterwerk. Der große Durchbruch kam 1990 mit ihrem zweiten Album „I Do Not Want What I Haven’t Got“. Die Platte enthielt den Hit „Nothing Compares 2 U“, der ursprünglich von Prince geschrieben wurde. 2018 erschien ein neuer Song von ihr, das letzte Album war 2014 veröffentlicht worden. Unter neuem Namen Magda Davitt sollte auch 2019 das Album „No Mud No Lotus“ erscheinen und mit vielen Gastmusikern aufwarten. Die erste Single „Milestones“ wurde von David Holmes produziert. Ihre Namensänderung erklärte sie damit, dass sie frei von „elterlichen Flüchen“ sein wolle: “ Sinéad O’Connor is gone. That person is gone.” Am 26. Juli 2023 verstarb Sinéad O’Connor, die Musikerin wurde 56 Jahre alt.

Unser Nachruf auf Sinéad O’Connor

▶︎ Die besten Songs von Sinéad O’Connor (Spotify Playlist)


10. Theology (2007)

Das Thema Religion trieb Sinéad O’Connor ein ganzes Leben um: Auf ihrem achten Album befasst sie sich mit dem Themenkomplex in zwei Teilen, den akustischen „Dublin Sessions“ und den „London Sessions“ mit kompletter Band. Auf dem Werk interpretiert sie Songs wie „Rivers Of Babylon“ oder „I Don’t Know How To Love Him“ aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“. Sie nannte die Platte eine persönliche emotionale Antwort auf die Krisen der Zeit, ein Platz des Friedens und der Meditation.

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

9. Sean-Nós Nua (2002)

Auf ihrem sechsten Album singt O’Connor traditionelle irische Songs, der Titel bedeutet in etwa „neuer alter Stil“ und bezieht sich zugleich auf die populäre A-Capella-Musik sean-nós.

8. Throw Down Your Arms (2005)

O’Connor singt Coverversionen klassischer Roots-Reggae-Songs, produziert von Sly und Robbie: Darauf tanzbare Musik mit positiven Vibes. Es ist eines ihrer besten Alben – und gleichzeitig ihr größte Flop. Einmal mehr setzte sich die Künstlerin zwischen alle Stühle und erfüllte nicht die Erwartungen von Fans oder Plattenfirmen.

7. I’m Not Bossy, I’m the Boss (2014)

Das letzte Album von Sinéad O’Connor zeigt sie mit schwarzem Pagenkopf auf, Gitarre und engem Kleid auf dem Cover: Stilistisch vielfältig und selbstbewusst, zeigt sich die Irin hier musikalisch abenteuerlustig. Das Thema Kirche bleibt wie einer der Singles des Albums, in der sie singt: „Take me to church but not the ones that hurt/ ‘Cause that ain’t the truth“.

6. Am I Not Your Girl? (1992)

Der Nachfolger des überaus erfolgreichen „I Do Not Want What I Haven’t Got“ enthält viele Cover-Versionen von Jazz-Standards und Musical-Songs wie „Don’t Cry Fo Me Argentina“. Sie widmete es den Obdachlosen New Yorks, die sie persönlich getroffen hatte. Das Album wurde durch den „Skandal“ überlagert, als sie im September 1992 bei einem Live-Auftritt in der US-Fernsehsendung „Saturday Night Live“ ein Bild von Papst Johannes Paul II. zerriss, um auf Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche hinzuweisen. Diese Ihre Aktion löste eine Kontroverse aus und führte in vielen Ländern zu einem Boykott ihrer Musik. Kommerziell hatte sie nach diesem Vorfall keinen Erfolg mehr, blieb aber der Musik und ihrer konsequenten Haltung bis zuletzt treu.

5. How About I Be Me (And You Be You)? (2012)

Nach fünfjähriger Pause erscheint 2012 dieses Album, auf dem ihre inneren Kämpfe lyrisch und musikalisch kommentiert werden: Die Songs strahlen all die Empathie und Emotionen aus, die Sinéad O’Connor ausmachen, aber auch ihre Schlagfertigkeit und ihren Witz.

4. Faith And Courage (2000)

Glaube und Mut sind zwei Dinge, die O’Connors komplexe und komplizierte Persönlichkeit ausmachen: Nach einem Selbstmordversuch und nachdem sie eine Priesterin wurde, sagte sie auf „Faith And Courage“ gehe es ums Überleben. Produziert wurde das Album u.a. von Wyclef Jean, David A. Stewart oder Brian Eno.

3. Universal Mother (1994)

Auf ihrem vierten Album will sie Gott vor der Religion retten und sich gleichzeitig selbst therapieren: George Michael fand „Universal Mother“ großartig, konnte das Werk allerdings nur ein einziges Mal anhören, weil er es so schmerzhaft empfand. Darauf zu finden, das fantastische Nirvana-Cover „All Apologies“ und der ergreifende Song „Thank You For Hearing Me“, der ihre Trennung von Peter Gabriel thematisiert.

2. The Lion And The Cobra (1987)

Das erstaunliche Debüt der Sinéad O’Connor, das der Welt die kraftvolle und einzigartige Stimme präsentiert sowie ein seltenes Talent, Wut und Trauer in Musik zu übersetzen. Das Cover zeigt dies eindringlich, sie sieht darauf aus als würde sie schreien – tatsächlich sang sie während der Fotoaufnahme. Der Titel des Albums stammt aus Psalm 91 („Über Löwen und Ottern wirst du gehen“), und enthält ein Rezitativ von diesem in Gälisch durch die Sängerin Enya.

1. I Do Not Want What I Haven’t Got (1990)

Der Welthit mit dem Prince-Cover „Nothing Compares 2 U“: Sinéad O’Connors emotionale Interpretation des Liedes und das ikonische Musikvideo, das nur ihr Gesicht in Großaufnahme zeigte, machten sie über Nacht weltweit bekannt. Doch das Grammy-prämierte Album ist so weit mehr als dieser Track und die ersten Worte auf „I Do Not Want What I Haven’t Got“, das Gelassenheitsgebet des Theologen Reinhold Niebuhr, werden zu einem Lebenscredo: „God, grant me the serenity to accept the things I cannot change, the courage to change the things I can and wisdom to know the difference.“

Diskografie Sinéad O’Connor

1987 – „The Lion and the Cobra“

1990 – „I Do Not Want What I Haven’t Got“

1992 – „Am I Not Your Girl?“

1994 – „Universal Mother“

2000 – „Faith and Courage“

2002 – „Sean-Nós Nua“

2005 – „Throw Down Your Arms“

2007 – „Theology“

2012 – „How About I Be Me (And You Be You)?“

2014 – „I’m Not Bossy, I’m the Boss“