Am 13. Juni 2025 veröffentlichte die britische Indie-Folk Künstlerin Ruth Lyon das Debütalbum „Poems & Non-Fiction“.
Auf elf Tracks schreibt die Sängerin über den Verlust und den Gewinn von Identität und über Veränderung, die die einzige Konstante in ihrem Leben ist.
„Poems & Non-Fiction“ stellt für Lyon die Haupt-Wegmarke in ihrem Leben da. Ein Leben das, durch ihre Behinderung, vom Anders-Sein geprägt ist. In ihrem Debütalbum verarbeitet die Künstlerin die Zerbrechlichkeit und Stärke ihres Seins, wie auch die sozialen Normen, die sie nicht anders als brechen konnte um Selbstakzeptanz zu finden:
„I have surprised myself with the raw honesty in these songs and I hope these stories inspire healing and growth.“
Auf ihrem Debütalbum arbeitete die Britin mit Produzent John Parish zusammen, der neben Aldous Harding auch schon PJ Harvey produzierte, welche eine der größten Inspirationen für Ruth Lyon ist. Neben den Einflüssen von Harvey erinnert Lyons Musik an Adrienne Lenker, Fiona Apple wie auch Moondog: Ihre Songs sind reich an poetischen Facetten und unkonventionellen Einblicken in das junge Leben der Indie-Folk-Künstlerin.
Vorab veröffentlichte Ruth Lyon bereits die Singles „Wickerman“ und „Books“, die einen ersten Einblick in das Debütalbum der Britin gaben.
Das Album eröffnet mit „Artist“ und dadurch mit Klavierklängen, welche läuten wie Kirchenglocken, eine Referenz zur Religion, die sich durch das ganze Album zieht. Auch ein gebrochenes Akkordeon ist zu vernehmen; es wird eine Stimmung für den Rest des Albums kreiert, die nostalgisch, mystisch und melancholisch ist.
Der Song handelt von Identität (eine der Hauptthemen des Albums), spezifisch den Verlust jener und die Rettung, welche die Sängerin in der Musik fand. Der Eröffnungstrack spiegelt Lyons Glaubenssatz: „It is what it is, and I am real – tell me I’m real”.
Track zwei ist „Wickerman“, der Song, der schon im Januar 2025 als ersten Einblick in das Album veröffentlicht wurde. „Wickerman“ markiert das Schwinden des Winters und den Frühlingseinbruch, der für Lyon von symbolischer Bedeutung ist:
„I wanted to use the iconography of the burning Wickerman to chase away the winter through fire and ceremony, welcoming the spring, a re-seeding of soul into new light – There is no end to the seasons of healing.”
Der Track klingt verträumt und treibend zugleich und vereint Klarinette und Streicher mit Klavier, Bass und Drums.
Es folgt die zweite Single der LP, „Books“ weben sich zart aber distinkt die Saiten der Streicher in die Noten des treibenden Flügels; es entsteht ein Rhythmus der so seicht fällt wie er kommt.
Track Nummer vier und die letzte Single des Albums ist „Perfect“ – der wohl poppigste Song auf „Poems & Non-Fiction“. Er beschreibt ironisch – in drei Minuten – die Realität des modernen Lebens. Die Lyrics sind zynisch und widersprüchlich:
„It’s about how modern life traps us in a toxic pursuit of perfection – we’re all celebrities of our own life, worshiping at the alter of our egos,“
so Ruth Lyon.
Closing-Track des Albums ist „Seasons“, der abschließend auf das Leitthema der stetigen Veränderung des Lebens zurückkommt. Lyon beantwortet in „Seasons“ die Frage „why are you leaving?“ mit der Antwort „it’s the changing of the seasons“. Damit situiert sie Veränderung als Konstante. Schlussendlich hat Lyon gelernt, dass sie selbst die Kontrolle über ihr Leben hat – eine ihrer wertvollsten Realisationen.
Ruth Lyon kommt mit ihrem Debütalbum auf Headline-Tour zurück nach Europa. Im November wird die Indie-Folk-Künstlerin mit „Poems & Non-Fiction“ in Köln, Hamburg und Berlin spielen.
Live:
13.11.2025 – Köln – Blue Shell
16.11.2025 – Hamburg – Nochtwache
17.11.2025 – Berlin – Prachtwerk
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