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SCHRAMM singt in eindrucksvoller Single „graublau“ vom Gewohnheitstrinken

Der düstere NNDW/Post-Punk Song stammt aus der neuen EP „How to fail at love“, die der Wahlberliner am 19.04. veröffentlichen wird. Livetermine folgen.

SCHRAMM – graublau

Zum ersten Mal machte SCHRAMM 2022 auf sich aufmerksam, als er die charmant-pointiert betitelte Debüt-EP „I made this for myself (I didn’t make it for you)“ veröffentlichte.

The-Strokes-Gitarren und UK-Indie-Rock-Einflüsse verband SCHRAMM darauf mit seinem ganz eigenen, ansteckenden Humor und fand sich plötzlich reichlich Lob für seine ersten eigenen Songs ausgesetzt.

Dabei hatte der Fotograf, Filmemacher und ohnehin kreativer Tausendsassa aus Wuppertal, inzwischen wohnhaft in Berlin, schon erwogen das Musikmachen für eine Karriere mit der eigenen Filmproduktionsfirma an den Nagel zu hängen. Zum Glück kam es anders.

Am 15.3. veröffentlicht SCHRAMM mit „graublau“ bereits die vierte Single aus seiner kommenden EP „How to fail at love“ an, die am 19.04.2024 erscheint.

„graublau“ ist ein deutschsprachiger Postpunk-Song. Er drückt den Zuhörenden 2 Minuten und 21 Sekunden lang mit seinem kräftigen, monoton-energetischen Drumgroove und der schillernden sowie brachialen Produktion auf die Stimmung. Brummige Gitarren untermauern die simplen Synth-Lines und vielschichtigen Vocals. Nach zwei kurzen, pointierten Strophen – unterbrochen von einem kurzen Refrain – braut sich der Song langsam brodelnd zu dem Gewitter eines finalen Chorus zusammen.

SCHRAMM erklärt:

„Mich hat eine gute Freundin mal gefragt: ‚Ist das eigentlich ein Sauflied?‘ Und die Antwort ist traurigerweise: Ja, schon irgendwie. Das ist mir auch erst so wirklich bewusst geworden, nachdem ich den Song zum zweiten Mal aufgenommen hatte.
Geschrieben habe ich graublau in einer ziemlich miesen Phase im Winter vorletzten Jahres. Ich habe die Demo und den Text dann lange liegen lassen und ganz klassisch erst im Nachhinein realisiert, was mich damals schon unterbewusst beschäftigt hat. Bis ich einigermaßen verstanden hatte, dass ich kein gesundes Verhältnis zu Alkohol habe, habe ich ziemlich lange gebraucht. Ich bin damit aufgewachsen, dass regelmäßiger Alkoholkonsum zur Normalität gehört, und musste irgendwann feststellen, dass ich schon allein dadurch zu einer stärker suchtgefährdeten Gruppe gehöre. Als ich noch auf die 20 zuging, habe ich mir absolut keine Gedanken darum gemacht, wie oft und wie viel ich trinke. Klar weiß man, dass Alkohol grundsätzlich ungesund und irgendwie gefährlich ist, aber mir fehlte ein Bewusstsein dafür, wie schleichend sich Süchte einstellen können.

Das hat sich dann langsam geändert, als ich mich ein paar Jahre später gefragt habe, wie viele der 365 Tage im letzten Jahr ich wohl Alkohol getrunken habe – und wie viele nicht. Die genaue Zahl wusste ich natürlich nicht, aber ich war mir sicher, dass ich mindestens jeden zweiten Tag getrunken habe. Letztendlich liefert graublau keine schlaue Lösung oder einen cleveren Ansatz, sondern beschreibt für mich nur die monotone Tristesse eines Gewohnheitstrinkers Anfang 20, der das Gefühl hat, im Leben festzustecken. Jeden Tag nur darauf warten, dass die Nacht kommt. Wieder mit den gleichen Leuten am gleichen Ort sitzen. Trinken, rauchen und leere, warme Worte in die kalte Nachtluft hauchen.“

SCHRAMM live
20.04. Wuppertal, Loch (Support: Kerker)
28.04. Köln, c/o pop
04.05. Berlin, Monarch (Support: Fee Aviv)

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