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Udo Lindenberg: Seine besten Songs von 1970 bis heute

Anfang der 70er startete Udo Lindenberg als Solokünstler durch und hat mit 35 Studio-Alben und knapp 80 Singles bis heute insgesamt über 4 Millionen Tonträger verkauft.  Wir zeigen hier seinen besten Lieder aus 50 Jahren.

Udo Gerhard Lindenberg, Musiker, Autor, Maler, geboren 1946 in Gronau im Münsterland. Erste Erfolge Ende der 60er zusammen mit der Big Band-Legende Peter Herbolzheimer in der Band „Free Orbit“ und als Drummer bei Soundtrack-König Klaus Doldinger, bevor er eine einzigartige Karriere startete.

Die Anfänge in den 70er Jahre

Die 70er Jahre markierten den Beginn von Udo Lindenbergs bahnbrechender Karriere. 1969 gründete er zusammen mit Peter Herbolzheimer die Band Free Orbit. Ein Meilenstein war die Veröffentlichung seiner ersten Langspielplatte im Oktober 1970, auf der er sowohl Schlagzeug spielte als auch als Sänger glänzte.

What Colour Has The Soul (mit Free Orbit, 1970)

Lindenbergs erstes Album, leider das einzige seiner Band Free Orbit. Wir hören Udo hier sowohl am Mikrofon als auch an den Drums. Dieses absolut hörenswerte Schätzchen wurde übrigens vor einigen Jahren neu aufgelegt und ist seitdem wieder im Handel erhältlich. Lohnt sich!

Diese Zeit sah ihn auch als Studio- und Gastmusiker, der mit renommierten Künstlern wie Michael Naura und Knut Kiesewetter arbeitete. Seine Schlagzeugkünste ermöglichten ihm eine Zusammenarbeit mit dem Jazz-Saxophonisten Klaus Doldinger, was zu weiteren wichtigen Schaffensphasen führte.

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

Paradise Now (1971)

Vom ersten Solo-Album „Lindenberg“, damals noch komplett in englischer Sprache.

Hoch im Norden (1972)

Wohl die Entstehung vom Mythos des gebürtigen Westfalen Lindenberg als Urgestein der Reeperbahn. Dieser Mitschnitt stammt aus dem legendären Hamburger Jazzclub „Onkel Pös Carnegie Hall“.

1973 brachte das Album „Andrea Doria“ den kommerziellen Durchbruch. Mit Hits wie „Alles klar auf der Andrea Doria“ und „Cello“ wurde Lindenberg über Nacht zu einem gefeierten Star. Er unterzeichnete den ersten Millionendeal eines deutschsprachigen Rockmusikers und schuf eine Nische zwischen Krautrock und Schlagern. Lindenberg war nicht nur musikalisch ein Pionier, sondern auch textlich. Seine schnoddrige Art, alltägliche Geschichten zu erzählen, brachte frischen Wind in die deutsche Musikszene und beeinflusste zahlreiche Künstler, die daraufhin ihre ersten Plattenverträge erhielten.

Andrea Doria (1973)

Der erste richtige Videoclip und Lindenbergs endgültiger Durchbruch als deutsches Unikat.

In den Jahren 1975 und 1976 erreichte Lindenberg eine bemerkenswerte Produktivität. Neben seinem musikalischen Schaffen veröffentlichte er sein erstes Buch „Albert Alptraum bis Votan Wahnwitz“. Auf seinem Album „Ball Pompös“ brachte er gesellschaftliche Phänomene mit Wortwitz auf den Punkt. Er erschuf auch Kunstfiguren wie Rudi Ratlos, Elli Pyrelli und Bodo Ballermann, die seine Bühnenshows und Alben belebten.

Rudi Ratlos (1974)

Die „Dröhnland-Symphonie“-Tour im Anschluss an das Album „Livehaftig“ präsentierte Lindenberg als aufwändige Bühnenshow mit Multimedia-Elementen und Kostüm-Statisten. Diese Zeit sah auch seine intensiven Aktivitäten als Produzent und Entdecker von Künstlern wie Ulla Meinecke.

Mit seinen einzigartigen Rock-Revue-Alben, darunter „Rock Revue“ (1978) und „Der Detektiv“ (1979), bewies Lindenberg seine Vielseitigkeit. Seine Kombination aus deutschen Texten und internationalen Hits brachte frischen Wind in die deutsche Musiklandschaft und festigte seinen Status als Wegbereiter.

Udo Lindenberg war nicht nur als Musiker bekannt, sondern auch für sein unverwechselbares Auftreten und seine Alliterationen. Er bewohnte die „Villa Kunterbunt“ in Hamburg-Winterhude, wo er mit anderen Künstlern wie Otto Waalkes und Marius Müller-Westernhagen lebte. Seine künstlerischen Innovationen und sein einzigartiger Stil prägten die 70er Jahre und hinterließen eine nachhaltige Wirkung auf die deutsche Musikszene.

80er Jahre: Aufbruch, Provokation und Erfolg

Im Jahr 1980 startete Udo Lindenberg mit einem künstlerischen Paukenschlag. Er produzierte den Film „Panische Zeiten“, in dem er nicht nur als Schauspieler in einer Doppelrolle glänzte, sondern auch seine vielfältigen kreativen Talente unter Beweis stellte. Die gleichnamige Platte des Soundtracks erschien im selben Jahr. Diese Phase war auch durch seine Zusammenarbeit mit Helen Schneider geprägt, die ihn auf seiner Tour begleitete.

Ali (1981)

„Ali ist ein Türkenjunge aus Hamburg, hier geboren, doch wo gehört er eigentlich hin? Dauernd gibt man ihm so’n Gefühl, als müßte er sagen: Entschuldigen Sie, daß ich geboren bin.“

Ein schönes Beispiel für Lindenbergs frühes und anhaltendes Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland – und ein trauriger Beweis dafür, wie wenig sich in den 35 Jahren danach geändert hat.

In den frühen 80er Jahren setzte Lindenberg seine künstlerische Vielfalt fort. Neben der Veröffentlichung der Single „Wozu sind Kriege da?“ im Duett mit Pascal Kravetz, veröffentlichte er auch das Buch „Rock und Rebellion – ein panisches Panorama“. Diese Zeit war von sozialen Kommentaren und politischen Botschaften durchdrungen, die in seinen Werken mitschwangen.

Wozu sind Kriege da (1981)


Das Jahr 1982 brachte ein ungewöhnliches Album mit dem Titel „Keule“ hervor, das als Lindenberg’s Punkalbum bezeichnet wurde. Die Musik reichte von minimalistischen Arrangements bis hin zu brachialem Rock und beißender Gesellschaftskritik. Die Beteiligung von US-amerikanischen Musikern verlieh dem Album eine internationale Note.

Sonderzug nach Pankow (1983)

Klingt ebenso unbeschwert wie viele andere NDW-Schlager auch und handelt vordergründig von einem fiktiven Dialog mit dem DDR-Generalsekretär Erich Honecker, greift aber viel tiefer: der politisch engagierte Lindenberg bemüht sich zu dieser Zeit mit den Mitteln der Musik den eisernen Vorhang zu durchbrechen.

Nach zähen Verhandlungen willigt die SED-Führung ein und Udo tritt tatsächlich am 25.10.1983 im Palast der Republik auf. Die geplante Tour durch Ostdeutschland wird leider abgesagt, dennoch wird die Single Udos bis dato kommerziell erfolgreichste – und das Bundesverdienstkreuz für die Bemühungen um die Verständigung zwischen Ost und West gibt es obendrein. Wie viel diese Provokation tatsächlich dazu beigetragen hat, die DDR-Bevölkerung zu ihrer friedlichen Revolution zu ermuntern, wird man vermutlich nie feststellen können. 

Mangels Bildmaterial aus Erichs Lampenladen seht ihr hier den kurz danach absolvierten Auftritt aus der Berliner Waldbühne im Westen der Stadt.


Im Jahr 1984 feierte Lindenberg sein zehntes Bühnenjubiläum in der ausverkauften Berliner Waldbühne. Die Tournee führte ihn auch durch die DDR, obwohl seine Hymne „Hallo DDR!“ auf der LP „Götterhämmerung“ von der dortigen Regierung abgesagt wurde. Trotzdem setzte er seine Bemühungen fort, internationale Grenzen zu überwinden, und trat in Moskau auf.

Sie brauchen keinen Führer (1984)

Wer hätte gedacht, dass Udo Lindenberg heute sein Lied gegen Neonazis immer noch singen muss. Statt „Nazischweine“ singt er inzwischen „rechte Hetzer“ und meint damit ganz direkt die vielen Gegner unserer „bunten Republik Deutschland“ von AfD bis Pegida. Und er stellt mit dem Song auch heute klar: Fans aus dem rechten Lager müssen leider draußen bleiben.


1986 war von persönlichen Verlusten gezeichnet, als Gabi Blitz, eine enge Wegbegleiterin, verstarb. Lindenberg widmete ihr die bewegende Ballade „Horizont“. Musikalisch gesehen experimentierte er mit elektronischen Klängen und modernisierte Vertonungen von Texten von Bertolt Brecht und Lieder von Friedrich Hollaender auf dem Album „Phönix“.

Horizont (1986)

Bis heute einer der größten Hits von Udo Lindenberg und „Phönix“ steht stellvertretend für die zahlreichen Comebacks des Altmeisters: Hinterm Horizont geht’s weiter… immer weiter.

Ich lieb dich überhaupt nicht mehr (1987)

Neben „Junimond“ von Rio Reiser eines der schönsten Liebeslieder deutscher Sprache, weil Udo Lindenberg dieses Gefühl des gleichzeitig verletzt, wütend und hoffnungsvoll seins so genau trifft, dass es einem Gänsehaut macht. Jeder kennt genau diese Stimmung und deshalb ist dieser Song auch einer der emotionalen Highlights jeder Lindenberg-Show.


Im Jahr 1987 setzte Lindenberg seine politischen Statements fort, indem er Erich Honecker eine E-Gitarre mit der Aufschrift „Gitarren statt Knarren“ schenkte. Er trat bei verschiedenen internationalen Konzerten auf und veröffentlichte Alben, die seine kreative Bandbreite von Balladen bis zu provokanten Songs zeigten.

In den späten 1980er Jahren veröffentlichte Lindenberg Alben wie „CasaNova“ und „Bunte Republik Deutschland“, die seine musikalische Entwicklung und seinen Einsatz für gesellschaftliche Themen reflektierten. Er präsentierte seine erste Autobiografie „El Panico“ und setzte seine Zusammenarbeit mit neuen Musikern fort.


Bunte Republik Deutschland (1989)

Der Mauerfall steht unmittelbar bevor als das Album im Oktober ’89 erscheint. In hellseherischer Ahnung besingt Lindenberg hier schonmal eine mögliche neue Bedeutung der Abkürzung BRD.

Die 1980er Jahre waren für Udo Lindenberg eine Zeit des kreativen Experimentierens, des politischen Engagements und des internationalen Erfolgs. Sein Engagement für soziale und politische Themen sowie seine musikalische Vielfalt trugen dazu bei, ihn zu einer prägenden Figur in der deutschen Musikszene und darüber hinaus zu machen.

Die 90er und 00er Jahre – Karrieretief und Comeback

Die 90er und 00er Jahre markierten eine schwierige Phase in Udo Lindenbergs Leben, in der er sowohl musikalisch als auch persönlich in der Krise steckte. Nach der politischen Wende im Januar 1990 begann Lindenberg mit seinem neuen Panikorchester eine Tournee durch die ehemalige DDR. Die dabei entstandene LP und das Video „Live in Leipzig“ dokumentierten diesen historischen Moment. Im Jahr 1991 erhielt er für das Album „Ich will dich haben,“ das Stücke von Annette Humpe und Inga Humpe enthielt, erneut eine goldene Schallplatte.

Doch seine extreme Alkoholsucht und der unerbittliche Zahn der Zeit sorgten dafür, dass er als einer der großen Helden der Einheit plötzlich weg vom Fenster und nicht mehr gefragt war. Die 90er waren das Jahrzehnt des Aufbruchs, niemand wollte mehr an die 80er erinnert werden und die bunte Republik wandte sich neuen, jüngeren Künstlern zu. Musikalisch angesagt waren Grunge und EDM und die Techno-Revolution eroberte die Straßen von Berlin.

Lindenberg schien in dieser Aufbruchsstimmung keine Rolle mehr zu spielen, trotz einer kontinuierlichen Veröffentlichung von Alben. Er experimentierte mit verschiedenen Stilen und brachte 1996 das Album „Und ewig rauscht die Linde“ heraus, das einen rauhen und rockigen Klang aufwies. Das Album wurde von Franz Plasa produziert und markierte die Wiedervereinigung des „alten“ Panikorchesters.

Im Jahr 2000 begann Lindenberg auch seine Karriere als Maler, was zu einer weiteren kreativen Ausdrucksform wurde. Seine „Likörelle,“ gemalte Werke, die mit alkoholischen Getränken eingefärbt wurden, wurden bekannt für ihre skurrile Natur. Er hatte seine erste Ausstellung im Jahr 1996 und zeigte seine Werke in verschiedenen Galerien und Ausstellungsräumen in den folgenden Jahren. Inspiriert von Erwin Hilbert, koordinierte er im Jahr 2002 den Bilderzyklus „Die 10 Gebote,“ der in der Hamburger St.-Jacobi-Kirche ausgestellt wurde.

Im Jahr 2002 präsentierte er die Revue „Atlantic Affairs,“ in der er Lieder von deutschen Exilanten aus den 1920er bis 1940er Jahren interpretierte. Er arbeitete mit verschiedenen Künstlern zusammen, darunter Yvonne Catterfeld und Helge Schneider. Das Album „Panikpräsident“ von 2003 enthielt Neuaufnahmen alter Songs und Duette mit Künstlern wie Peter Maffay und Nena. Doch Lindenberg blieb der Mann der Vergangenheit.

2004 feierte Lindenberg sein 30. Bühnenjubiläum mit der Tournee „Aufmarsch der Giganten,“ bei der er von Gästen wie Nina Hagen, Peter Maffay und Eric Burdon begleitet wurde. Im selben Jahr veröffentlichte er auch seine Autobiografie „Udo Lindenberg Panikpräsident,“ die einige seiner persönlichen Geschichten und Hintergründe preisgab.

Die Jahre um seinen 60. Geburtstag im Jahr 2006 markieren erneut einen Wendepunkt in der Karriere des Altrockers. Er erhielt die 1 Live Krone für sein Lebenswerk und gestaltete die Künstler-Ausgabe der Jubiläums-Edition „Meyers Großes Taschenlexikon.“ und plötzlich erinnerten sich immer mehr Musiker an ihr großes Vorbild.

Sein Comeback-Album „Stark wie Zwei“ von 2008 wurde zu einem herausragenden Erfolg und erreichte Platz 1 der deutschen Albumcharts. Es wurde produziert von Andreas Herbig, der bereits mit „Mädchen“ von Lucilectric sein Gespür für Hits bewies.

Stark wie zwei (2008)

Udo verarbeitet hier den Tod seines Bruders, des Malers Erich Lindenberg, der zwei Jahre zuvor verstarb. Das dazugehörige Album steigt erstmals in Lindenbergs langer Karriere sofort auf Platz 1 der deutschen Charts ein und läutet dank 3-facher Platin-Auszeichnung seinen zweiten Frühling ein. Oder war es schon der dritte?

Die Panik-Legende ab 2010

Im Jahr 2010 wurde Udo Lindenberg mit einer besonderen Ehre ausgezeichnet: Das Bundesministerium der Finanzen brachte zwei Sondermarken im Wert von 45 und 55 Eurocent heraus, die von ihm gestaltet wurden. Die Motive auf den Marken, „Andrea Doria“ und „Sonderzug nach Pankow“, wurden von ihm karikaturistisch dargestellt. Das Honorar, das er für die Gestaltung erhielt, spendete er der von ihm gegründeten Udo-Lindenberg-Stiftung. Gleichzeitig setzte er sich für wohltätige Zwecke ein.

Im Jahr 2011 hatte das Musical „Hinterm Horizont“ Premiere im Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Die Handlung des Musicals basierte auf der Liebesgeschichte zwischen Udo Lindenberg und einem Mädchen aus Ostberlin. Dieses Projekt ermöglichte es ihm, seine Musik in einem anderen künstlerischen Kontext zu präsentieren und seine Einflüsse auf die Bühne zu bringen.

Im Juni 2011 trat Udo Lindenberg im Hamburger Kampnagel bei einem über dreistündigen MTV-Unplugged-Konzert auf. Dieses Konzert wurde aufgezeichnet und später als Album mit dem Titel „MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic“ veröffentlicht. Das Album erreichte rasch den Status von Fünffach-Gold für 500.000 verkaufte Einheiten und erhielt später sogar den Elffach-Goldstatus.


Cello (mit Clueso, 2011)

Keiner hätte es geglaubt, er selbst nach eigener Aussage am wenigsten, aber der Erfolg ließ sich noch steigern. Deutlich sogar: Im Herbst erscheint „MTV unplugged“, aufgenommen in Udos Wohnzimmer, dem Hamburger Hotel Atlantic. Das Album steigt erneut sofort auf Platz 1 ein, verkauft sich über 1 Million mal und erhält 11-faches Gold.

Es wird Lindenbergs größter Triumph und enthält mit „Cello“ auch seine erfolgreichste zugleich wohl schönste Single: Seite an Seite mit Clueso klettert Udo bis auf Platz 4 der deutschen Charts.

Parallel dazu wurde eine Ausstellung namens „Udo. Die Ausstellung“ von seinem Freund und Kurator Manfred Besser gestaltet und in verschiedenen deutschen Städten präsentiert. Diese Ausstellung würdigte sein umfangreiches Werk als Musiker und Künstler und zeigte über 500 Exponate.


Ich mach mein Ding (2012)

Noch eine Nummer größer? Kein Problem: die komplett ausverkaufte „Ich mach mein Ding“-Tour zählt zu den spektakulärsten Shows eines deutschen Künstlers überhaupt. Udo hat nicht nur einen Zeppelin an Bord sondern auch zahlreiche Kollegen von Jan Delay über Clueso bis Helge Schneider und, natürlich, sein komplettes Panik-Orchester.

Höhepunkt war das große Finale in Köln: an drei Abenden hintereinander spielt Udo in der der größten Halle Deutschlands vor ausverkauftem Haus. Was kann danach noch kommen?

Im Jahr 2015 trat Lindenberg im Rahmen der „Panikparty“ in verschiedenen großen Arenen auf, darunter die HDI-Arena in Hannover, das Berliner Olympiastadion und die Frankfurter Commerzbank-Arena. Gleichzeitig wurde im Porsche-Museum eine Sonderausstellung namens „Porsche. Panik. Power“ eröffnet, in der Exponate aus seiner Privatsammlung gezeigt wurden.

Im Jahr 2016 veröffentlichte Udo Lindenberg sein Studioalbum „Stärker als die Zeit“, das die Spitzenposition der deutschen Charts erreichte. Dieses Album wurde von einer umfangreichen Livetour begleitet, bei der er in verschiedenen großen Stadien und Hallen auftrat.

Durch die schweren Zeiten (2016)

Stärker als die Zeit“ ist sein 36. Studio-Album. Im Mai wird er 70 Jahre alt, drei Tage danach startet er seine diesjährige Tour durch die Stadien und Arenen der Republik. Alte wie neue Fans werden wieder in Scharen zu ihm pilgern, nie war Lindenberg erfolgreicher als heute.

„Es ist nie zu spät, um nochmal durchzustarten“ singt er im Clip „Durch die schweren Zeiten“, einem seiner stärksten Songs seit langer Zeit. Wer könnte das glaubhafter versichern als  Udo, der als einer der ganz wenigen Männer im Geschäft wohl keinen Nachnamen mehr braucht. Wie Madonna oder Cher. Wir ziehen den Hut!

Im Jahr 2018 führte Udo Lindenberg drei Unplugged-Konzerte auf Kampnagel in Hamburg durch. Diese Konzerte wurden später als Album mit dem Titel „MTV Unplugged 2 – Live vom Atlantic“ veröffentlicht. Die begleitende Band bestand aus verschiedenen Musikerinnen und Musikern, darunter Jan Delay, Andreas Bourani, Alice Cooper und mehr. Gleichzeitig eröffnete er die interaktive Ausstellung „Panik City“, die einen Einblick in sein Leben und sein Schaffen bot.

Im Jahr 2019 präsentierte das Museum der bildenden Künste Leipzig die Ausstellung „Zwischentöne/Nuances“ von Udo Lindenberg. Diese Ausstellung zeigte seine künstlerische Vielseitigkeit jenseits der Musik. Im Januar 2020 wurde die Filmbiografie „Lindenberg! Mach dein Ding“ veröffentlicht, die den Beginn seiner Karriere beleuchtete.

2022 starb Lindenbergs Comeback-Produzent Andreas Herbig. Ob er seinem 36.(!) Album also noch einmal eines folgen lassen wird, steht wohl in den Sternen. Als Gast ist er aber inzwischen auch bei der jungen Generation Popstars gefragt.

Komet (feat. Apache 207)

Im Januar 2023 erreichte er mit dem Song „Komet“ als Leadsänger erstmals in seiner langen Karriere die Spitze der deutschen Singlecharts. Dieser Erfolg bestätigte seine anhaltende Relevanz in der deutschen Musikszene und setzte einen weiteren Höhepunkt in seiner bemerkenswerten Karriere.