Im wundervollen Slacker-Song „Letter To The Editor“ verhandelt die Schweizerin gewohnt humorvoll Beschwerden älterer Männer gegen das Gendern.
Mit ihrer neuen Single „Letter To The Editor“ meldet sich Pina Palau kraftvoll und pointiert zurück – und richtet das Wort an all jene, die noch immer an veralteten Vorstellungen von Geschlecht und Gesellschaft festhalten. Der Song ist eine Replik auf die wütenden Leserbriefe gegen inklusive Sprache und gesellschaftlichen Wandel – und gleichzeitig ein unmissverständliches Statement: „You better get used to it.“
Getragen von einem treibenden Rhythmus, trockenen Drums und einer Melodie, die zwischen Leichtigkeit und Nachdruck changiert, erinnert Pinas Sound an Indie-Größen wie Courtney Barnett oder MJ Lenderman. Ihre Stimme bleibt ruhig und bestimmt, fast beiläufig – und bringt damit umso wirkungsvoller ihre Haltung auf den Punkt: Das hier ist keine Debatte mehr. Es ist Realität.
In den Lyrics zeichnet Pina Palau das Bild eines Menschen, der aus seinem gemütlichen Sessel heraus versucht, gesellschaftlichen Fortschritt aufzuhalten:
„You’re sitting at home /
In your velvet armchair /
The reading glasses /
On the edge of your nose
You type a letter /
To the newspaper editor /
That their ‘theys’ and ‘thems’ /
Don’t make any sense“
Doch „Letter To The Editor“ bleibt nicht im Zynismus stecken – der Refrain ist ein selbstbewusstes Mantra für die Gegenwart:
„But you /
Better get used to it /
Yeah you /
Better get used to it“
Als zweite Single ihres neuen Albums reiht sich der Track nahtlos in Pina Palaus bisheriges Schaffen ein. Nach ihrem gefeierten Debüt „Illusion“ und dem Nachfolger „Get A Dog“ (2024, Mouthwatering Records) unterstreicht sie erneut ihre Fähigkeit, relevante Themen musikalisch zugänglich zu machen – mit Charme, Haltung und einem feinen Gespür für Sprache.
Die Zürcher Künstlerin wollte ursprünglich Psychiaterin werden – heute analysiert sie die Welt mit Songs statt Sitzungen. Ihre Musik bleibt nah an den Menschen, ihren Emotionen und Widersprüchen. Kein Wunder, dass sie bereits Bühnen mit Courtney Barnett, BEACHPEOPLE oder King Hannah teilte und auf Festivals wie dem Reeperbahn Festival oder dem Montreux Jazz Festival zu sehen war.
„Letter To The Editor“ ist keine Provokation, sondern eine klare Erinnerung: Die Welt verändert sich – und sie wartet nicht auf Erlaubnis.
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