Unermüdlich und unersättlich: Diese Adjektive beschreibt Iggy Pop – geboren am 21. April 1947 – wohl am besten. Hier kommen die zehn besten Songs von ihm.
Mit seiner Band The Stooges prägte er den Punkrock und solo machte er einfach leidenschaftlich dort weiter. Seine exzessiven und energetischen Live-Shows machen ihn zudem zum „Godfather Of Punk“.
Fast jeder verbindet den Megahit „China Girl“ mit David Bowie und kaum einer weiß, dass dieser erstmals 1977 auf dem Iggy Pop-Album „The Idiot“ erschien: Bowie ist zwar Mitkomponist, inspiriert wurde der Track jedoch von der Beziehung zwischen Iggy Pop und der Vietnamesin Kuelan Nguyen.
2019 legt er dann mit „Free“ ein nachdenkliches Spätwerk vor, das mit Freejazz und Ambient-Klängen überrascht. Er ist immer noch unermüdlich und immer noch voller Lust am Leben wie sein gleichnamiger ikonischter Hit auch.
2020 erscheint mit „The Bowie Years“ ein siebenteiliges Boxset, dass sich dieser Zeit um „The Idiot“ und Iggys wohl größtem Hit „Lust For Life“ widmet. Ebenfalls enthalten im Set: Seltene Studio-Outtakes und alternative Mixe, zudem das Live-Album „TV Eye“ und drei CDs mit bisher unveröffentlichtem Live-Aufnahmen. Und hier kommen nun die zehn besten Songs von Iggy!
ACT DES MONATS
10. China Girl
Nein, das ist kein David-Bowie-Hit, sondern erschien erstmals 1977 auf einem Iggy Pop Album: Bowie ist zwar Mitkomponist, inspiriert wurde der Track jedoch von der Beziehung zwischen Iggy Pop und der Vietnamesin Kuelan Nguyen.
9. Nightclubbing
Electropunk auf Valium: Mit billigen Drumcomputern und Sounds eiert „Nightchlubbing“ wie eine Horde Schlafwandler auf dem Dancefloor herum und entwickelt eben deshalb einen hypnotischen Sog. Das Lied befindet sich auf dem 1977 erschienen Album „The Idiot“, auf dem Iggy Pop sich quasi neu erfunden hat.
8. Gardenia
2016 veröffentlichte Iggy Pop das Album „Post Pop Depression“ und mit der ersten Single daraus erntete er Begeisterung bei Fans und Kritikern: Co-Autor Josh Homme steuerte eine zitternde dronige Gitarrenmelodie bei, die auch von den Shoegaze-Ikonen My Bloody Valentine stammen könnte und zugleich die alte Stärke der reduzierten Iggy-Songs aufnimmt.
7. I Wanna Be Your Dog
Eigentlich ein Song mit seiner Band The Stooges, dennoch darf er in einer Liste der besten Iggy-Pop-Songs einfach nicht fehlen: Drei Akkorde, zwei Übergänge und ein repetitives Pianoriff (von Produzent John Cale) eingespielt: Fertig ist einer der prägendsten Punkrock-Tracks der Musikgeschichte.
6. Cry For Love
Auf seinem 86er Album „Blah Blah Blah“ präsentierte sich Iggy Pop rockiger als auf seinen Alben mit Bowie zuvor. „Cry For Love“ war seiner der größten kommerziellen Erfolge und für den kurz vorher gegründeten Musikkanal MTV ließ seine Plattenfirma sogar ein Musikvideo springen.
5. Search And Destroy
Ebenfalls 1973 mit den Stooges zusammen veröffentlicht und 1997 erhielt der Song dann durch eine Überarbeitung von Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson einen neuen Schliff: „Search And Destroy“ ist ein schillerndes Stück Punkrotzigkeit irgendwo zwischen Glam, Proto-Punk und Garage-Rock.
4. Candy
Dieses Duett mit der B-52’s-Sängerin Kate Pierson findet sich auf dem Album „Brick By Brick“ aus dem Jahr 1990: Das Lied wurde der größte Mainstream-Hit von Iggy Pop und besticht durch seine poppige Atmosphäre und dem wunderbaren Zusammenspiel beider ziemlich unterschiedlicher Stimmen. Der Erfolg verließ ihn kurze Zeit später wieder und Pop tourte weiter unaufhörlich um die Welt, um sich seinen Lebensunterhalt zu erspielen.
3. Real Wild Child (Wild One)
Ein Cover, von dem niemand glaubt, dass es eines ist: Tatsächlich erschien dieser Song bereits 1957, gesungen von dem Rock’n’Roller Johnny O’Keefe: In Iggy Pops Version ist der Song natürlich weitaus cooler und minimalistischer.
2. The Passenger
Einer der berühmtesten Songs von Iggy Pop, ebenfalls entstanden in der prägenden Berlin-Phase mit David Bowie: Ein zeitloser Indie-Discohit, nicht zuletzt wegen der Coverversion von Siouxsie & The Banshees. Und jetzt alle: Singin‘ la-la-la-la-la-la-la-la…
1. Lust For Life
Dank „Trainspotting“ im Jahr 1996 erneut ein riesiger Hit, veröffentlicht aber bereits im Jahr 1977 auf dem gleichnamigen Album: Auch hier ist David Bowie wieder der Komplize, er schrieb die Musik, Iggy den Text. Der pumpende Beat ist dem Klassiker „You Can’t Hurry Love“ der Supremes entlehnt, der Text scheint die Rastlosigkeit des Interpreten wieder zu spiegeln: „I got a lust for life“!