Das neue Album der Schweden The Sweet Serenades ist veröffentlicht und sollte allen Fans von melancholisch-nordischer Indiepop Musik zum Freund werden.
Fun Fact zum Musikvideo von „Walk Away“: Sänger Martin Nordvall ist allergisch gegen Katzenhaare. Er schaut dennoch ganz zufrieden zu sein beim Kuscheln mit den Vierbeinern. Das Video erscheint mit dem neuen Langspieler der schwedischen Band The Sweet Serenades.
Ein Album zwischen Glück und Verlust
Drei Jahre ist es her, dass die schwedische Ein-Mann-Band The Sweet Serenades ihr letztes Album „City Lights“ veröffentlichte. Ein Album voller dunkler Synthies und programmierter Beats. Dank engagierter Fans und Features in TV-Shows wie Grey’s Anatomy, The Fosters und Teen Wolf haben The Sweet Serenades bereisten sie schon die halbe Welt. Jetzt sind sie mit einem verspielteren Sound zurück: „Everything Dies“ erscheint am 8. September.
Bereits der Titel verrät, welche Themen uns erwarten werden. Im Zentrum steht der Umgang des Singer/Songwriters Martin Nordvall mit dem plötzlichen Tod seines Vaters. Aber auch die Geburt seiner Tochter spielt eine zentrale Rolle auf der Platte. Es ist die zweite Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Produzenten Johannes Berglund (Fever Ray, Shout Out Louds).
Lieder als Auftrieb und Therapie
The Sweet Serenades erschaffen auf dem gesamten Album eine sehr nachdenkliche und emotionale Atmosphäre. ‚You live and then you die. People die – just live with it‘, heißt es im Titeltrack des Albums. Ein sehr kalter und realistischer Einstieg in eine Platte, die im weiteren Verlauf noch zum Hoffnungsbringer wird. „While writing and recording the new album I lost my father in a heart attack, I also became a father myself for the first time. The contrast between loss and happiness can be heard in the songs – in the end it’s a hopeful album filled with energy – life is a cool thing“ sagt Martin Nordvall.
„Akhilia“ ist einer der Songs, in denen das (neue) Leben zelebriert wird. Wummernde Toms, eine ansteckende Marimba-Melodie, gemischt mit 80er-Synthesizern und verzerrten Gitarren sowie tiefem Gesang.
Auf „Don’t Cry“ hingegen treffen treibende Drums, ein eingängiges Gitarrenriff und ein verspielter Synthesizer aufeinander. Während seine Partnerin mit Depressionen kämpft, fleht Nordvall im Refrain ‚Tell me baby you’ll be alright – Oh I don’t want you to cry‘. Die Hilflosigkeit, wenn man etwas in Ordnung bringen will, aber einfach nicht die Mittel dazu hat. Es ist ein fröhliches und optimistisches Lied über Depressionen. „I grew up listening to Guns n Roses. Even though I haven’t listened to them in a couple of decades it feels great to borrow one of their hit-titles“, so Nordvall.
In „Hey little Bird“ versucht Martin Nordvall einen spielerischen Ausweg zu finden, um ein Ende zu vermeiden, was nicht gelingt, weil „alles stirbt“. Auf diesem Track wird er von der schwedischen Pop-Sängerin Jennie Abrahamson begleitet.
„Shapes and Colors“ ist bei weitem der elektronischste Song des Albums und handelt von der Frage, ob Beziehungen auch außerhalb ihrer Blase halten können. Eine unbefriedigende Antwort auf die Frage findet er in „Back in your Arms: In der Power-Ballade lässt Nordvall seine Fernbeziehungen Revue passieren (und muss feststellen, dass es manchmal einfach nicht reicht).
Einer der wohl emotionalsten Songs des Albums ist „Go Go Go (Forever Young)“ – ein Abschiedslied an Nordvall‘s Vater. „I never had the chance to say goodbye so writing this song was therapy for me.“
„Everything Dies“ nimmt uns an die Hand und begleitet uns durch die fünf Phasen der Trauer: dem Leugnen der Situation, die Wut darüber, wieso es einen selbst getroffen hat, dem Verhandeln, wie man mit dieser Situation umgehen soll, endlose Traurigkeit und Ausweglosigkeit und letztlich das Akzeptieren der Situation. Dieses Album ist für die Zuhörenden mindestens genauso therapierend für den Autoren selbst.
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