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Austra tanzt die Trauer weg (Album 2025)

ACT DER WOCHE – Trennung und Trauer sind die großen Themen auf Austras neuem Album „Chin Up Buttercup“: Aber Kopf hoch und Beine bewegt, verarbeitet wird dies alles mit coolen Clubsounds und schimmerndem Synth-Pop.

Kopf hoch, Schatz!, so könnte man den Titel von Austras fünftem Album übersetzen, eine Verarbeitung einer plötzlichen Trennung, die die kanadische Künstlerin so abrupt traf wie ein Stromausfall. Doch Austra bringt Licht in dieses Dunkel, inspiriert von Madonnas „Ray Of Light“, verarbeitet sie ihre Trauer mit schimmerndem Synth-Pop, euphorischem Eurodance und coolen Clubsounds.

Und in ihren Texten rechnet sie ab, wie in „Math Equation“, wenn sie singt „You said I needed my own friends / So I found them / Then you fucked them.” Schmerz ist hier in Schärfe und Sound-Catchiness verpackt, musikalisch in bouncende BPM-Zahlen umgerechnet.

Während die Songs auf „Chin Up Buttercup“ als kühler Techno-Pop angelegt sind, ist die artifizielle Stimme Austras wärmer geworden: Hat sie auf ihren letzten Alben oft kontrolliert klar sowie auch opernhaft opulent geklungen, setzt sie ihre Stimme in den neuen Songs weit weniger künstlich ein.

Diese Nuancierungen passen perfekt zu den Kontrasten, die hier besungen werden: Ekstase auf dem Dancefloor vs. Kontrollverlust im Privaten. Und der titelgebende Song ist ein treibendes Beispiel für diese Zerrissenheit zwischen Klarheit und Wahnsinn, Tracks wie  „Fallen Cloud“ oder „Siren Song“ tragen Leichtigkeit in die Dunkelheit.

„Chin Up Buttercup“ tanzt die Trauer weg, ist aber auch zugleich Mahnung, Dinge nicht zu verdrängen, sondern zu verarbeiten. „Kopf hoch, wird schon wieder“, diesen Satz hören wir oft, aber es wird halt nicht immer. Allerdings helfen Austras befreiende Songs dabei sehr, wenn man wie in „The Hopefulness of Dawn“ – ein Song, der sakral beginnt und in einer Club-Sunrise-Hymne geradezu explodiert – in die Morgendämmerung tanzt.

Live kann man bei folgenden Terminen im nächsten Jahr mittanzen:

08.03.26 – Hamburg, Mojo
12.03.26 – Berlin, Kesselhaus
16.03.26 – Wien, Flex
17.03.26 – München, Technikum
18.03.26 – Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld

Biografie Austra:

Austra, der Elektro-Pop-Act aus Kanada um die charismatische Sängerin Katie Stelmanis mit der opernhaft bis kühlen über dramatischen Stimme, hat sich nach der Göttin des Lichts in der lettischen Mythologie benannt. Und Licht versus Dunkelheit spielen in dem Art-Pop von Austra immer eine große Rolle. Ihre Musik changiert zwischen Synth-Pop und New Wave, ist tanzbar und tragend zugleich und wird von Kritik wie Fanbase gleichermaßen gefeiert. 2011 erschein das hochgelobte Debüt-Album „Feel It Break“, mittlerweile sind wir bei Album Nr. 5 „Chin Up Buttercup“ (2025) angekommen.

Diskografie Austra:

2011:  Feel It Break

2013:  Olympia        

2017:  Future Politics

2020:  HiRUDiN

2025:  Chin Up Buttercup


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