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Big in Japan: Die 10 besten Songs von Alphaville

1983 in Münster gegründet, wurde die deutsche Synthiepopband um Sänger Marian Gold, zu einer der prägendsten Gruppe der 80er-Jahre und landeten internationale Erfolge. Zeit, ihre Top Ten Songs zusammenzustellen.

Der geheimnisvoll klingende Bandname stammt aus dem gleichnamigen Science-Fiction-Film von Jean-Luc Goddard und futuristisch gaben sich auch Alphaville in Image und Videos. Gleich die erste Single „Big In Japan“ mit ihrer ikonischen Bassline wurde zum Welthit und die Band macht bis heute weiter Musik. 2017 erschien zum Beispiel ihr Album „Strange Attractor“ in neuer Besetzung. 2022 wurden die großen Hits für „Eternally Yours“ in Orchester-Versionen neu aufgenommen.

Ihr Repertoire zeigt, dass Alphaville weit mehr als nur ein bis zwei Hits hatten: Ihre Songs bespielen alle möglichen Varianten des Synthiepops, mal melancholisch, mal melodramatisch, mal fröhlich, mal düster. Live spielten Alpaville zur Zeit ihrer größten Erfolge übrigens nie. Sie seien viel zu schlecht im Umgang mit Instrumenten gewesen, um ihre Musik live auf eine Bühne zu bringen. Erst ab 1992 spielten Alphaville ihre Greatest Hits auch live auf der Bühne.

Ab den Alben in den frühen Neunziger Jahren experimentierten Alphaville zudem mit jazzigen, klassisischen und bluesigen Einflüssen und arbeiteten mit anderen Künstler wie zum Beispiel der 2022 verstorbenen Krautrock-Legende Klaus Schulze zusammen. Hier kommen die zehn besten Songs von Alphaville:

10. Summer In Berlin

Aus dem 1984 erschienenen Debüt-Album „Forever Young“ stammt dieser Song, der auch heute noch ein cooler Synth-Soundtrack für alle urbanen Hipster in Berlin ist. Marian Gold erinnert hier stimmlich ziemlich an seinen Dandy-Verwandten Bryan Ferry.

9. Jet Set

Letzte veröffentlichte Single aus dem ersten Album. Die B-Seite „Golden Feeling“ war der Titelsong zum Film „Der Bulle und das Mädchen“ mit Jürgen Prochnow in der Hauptrolle.

8. Dance With Me

1986 erschien das zweite Album mit dem futuristisch anmutenden Titel „Afternoons in Utopia“: Nur diese erste Single „Dance With Me“ konnte chartstechnisch überzeugen.

7. Universal Daddy

Ebenfalls aus dem Zweitling stammt dieser Song, der an die Pet Shop Boys erinnert und von vielen Kritikern gar als der beste Alphaville-Song überhaupt bezeichnet wurde: Nichtsdestotrotz mag ihn Marian Gold am allerwenigsten.

6. Sensations 

Mit ein bisschen Sophisticated Pop à la ABC, brechen Alphaville hier aus dem gewohnt unterkühlten und doch melodramatischen Sound aus und mogeln ein wenig Swing und Soul in die Tanznummer.

5. To Germany With Love

Mit einer Basslinie, die an Level 42 erinnert und einem Gesang, der nach Heaven 17 klingt, geht es in diesem Synthpop-Track um einen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Die Verbindung Pop-Musik und Kriegsthematik knüpften Alphaville damit ein Jahr vor Paul Hardcastles Welthit „19“, in dem es um einen 19-Jährigen Soldaten im Vietnam-Krieg geht.

4. Forever Young

Unzählige Male gecovert (unter anderem von Laura Branigan, Kim Wilde, Jay Z mit der Rapversion „Young Forever“, Jesus Skins & Bela B. sowie Die Goldenen Zitronen mit dem neuen Text „Für immer Punk“), ist dieses Lied wohl wirklich für immer jung: Trotz des utopischen Titels, umweht den Song eine eigentümliche Traurigkeit.

3. A Victory Of Love

So düster wie in diesem minimalen Synthstück klangen Alphaville selten: Stimmlich beweist Marian Gold hier seine extreme Vielfalt, denn ein Hauch von Sisters Of Mercy oder Depeche Mode verleihen dem Song einen hypnotischen Gothic-New-Wave-Touch.

2. Sounds Like A Melody

Mit Drumcomputern und Synths, die die Eighties-Ästhetik perfekt einfangen, ist dieser Song ein wahrlich glitzernder Hit irgendwo zwischen Sandras Pop-Perfektion (über deren „Japan ist weit“-Version wir hier schweigen wollen) und Jean Michel Jarres epischen Synthie-Welten. Gold gab später zu, den Song nur auf Wunsch der Plattenfirma aufgenommen und deshalb gehasst zu haben. Aber es sei trotzdem einfach ein guter Song. Sounds like a hit!

1. Big In Japan

Der wohl größte Hit von Alphaville und das Ende der Tellerwäscherkarriere von Marian Gold, der sich erinnert:

„Meine musikalische Karriere startete mit nem Rausschmiss. Als „Big In Japan“ veröffentlicht wurde und die Charts in Europa stürmte, hockte ich immer noch kartoffelschälend in einer Restaurantküche in Münster. Und der Koch sagte: „Junge, die spielen deinen Song im Radio rauf und runter.“ Und dann hat er mich gefeuert.“

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