Zum Inhalt springen

Prince – Purple Rain (Klassiker)

„Purple Rain“ ist das sechste Studioalbum von Prince und festigte seinen Status als Superstar der 80er Jahre. Der gleichnamige autobiografisch angehauchte Spielfilm wurde zum Gassenhauer. 

Mit „Purple Rain“ gelang dem ehrgeizigen Musiker etwas, was kaum einem Künstler vor ihm gelungen war: Ein Musikfilm wurde zum absoluten Hit. Der Titelsong wurde 1985 mit einem Oscar ausgezeichnet. Damit überholte Prince zwischenzeitlich sogar Superstar Michael Jackson, der sich seinen Oscar ersteigern musste. 

Das Album war wohl auch der Auslöser dafür, dass Michael Jackson seinem einzigen ebenbürtigen Kontrahenten anbot, seinen Song „Bad“ als Battle zwischen den beiden Superstars aufziehen. Prince lehnte dankend ab, da ihm der Song nicht gefiel und zeigte damit, wer wirklich „bad“ war zu dieser Zeit. Genau wegen dieses latenten Größenwahns liebten die Fans den nur 1,58 m großen Vollblutmusiker, der selbst einen Michael Jackson auflaufen lassen konnte.

Auf seinem Album brachte Prince ganz unterschiedliche Einflüsse von Rock bis R’n’B unter einen Hut und sprengte damit die engen Genre-Grenzen der damaligen Zeit, in der Schwarze eben „Black Music“ und Weiße Rock zu machen hatten. Dieses Schwarz-Weiß-Denken warf Prince genauso über Bord, wie die typischen Geschlechterrollen.

Trotz seiner eindeutig heterosexuellen Songs, zeigte sich Prince zunehmend androgyn und kokettierte mit schwulen Klischees. Auch in dieser Hinsicht war Prince experimentierfreudig, offen und angstfrei wie kein anderer Künstler seit David Bowie oder Little Richard. Während Michael Jackson seine Sexualität Zeit seines Lebens verleugnete und genau dadurch immer wieder für Gesprächsstoff sorgte, schottete Prince sein Privatleben vollkommen von der Öffentlichkeit ab. Bis zuletzt weiß man kaum etwas darüber, was Prince in seiner Freizeit machte oder mit wem er ins Bett ging.

Im Film erfährt man das alles im Detail. So konnte Prince mit „Purple Rain“ sein Image formen, ohne irgend etwas von sich selbst preisgeben zu müssen. Und es ist natürlich ein reines Rockmärchen, wie Prince in seiner Rolle als Kid vom erfolglosen Musiker zum Star wird und dabei am Ende natürlich auch das Herz der schönen Sängerin Apollonia gewinnt.

Auch wenn der Film aus heutiger Zeit fast schon lächerlich kitschig bis rührend unschuldig wirkt, hat die Musik bis heute nichts an Strahlkraft verloren und der Titelsong gehört zweifellos zu den größten Hymnen der neueren Musikgeschichte.

Auf Spotify hören: