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ESC Favoriten 2022: Italien oder Ukraine?

Das spannendste am Eurovision Song Contest ist jedes Jahr neben der Punktvergabe die Wette, wer gewinnt. Als Favorit geht am Samstag Italien in den Sängerwettstreit, Sieger der Herzen in Europa ist jetzt schon die Ukraine.

Wäre es nicht ein wichtiges Zeichen, wenn der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Kiew stattfinden würde? Und Europa seine Solidarität mit dem von Russland überfallenen Land zeigt? Bei den Buchmachern liegt jedenfalls die Ukraine weit vor der Konkurrenz und es wäre keine Überraschung, wenn „Stefania“ vom Kalush Orchestra gewinnt, schließlich ist es eine würdige ESC-Nummer mit eingängigem Refrain, ein bisschen Rap und ein bisschen Folklore-Kitsch. Also genau das, was den Grand Prix ausmacht.

Meistgehörter Song bei Spotify ist allerdings derzeit „Brividi“ von dem italienischen Duo Blanco und Mahmood, die auch bereits den Preis für den besten Text gewonnen haben. Im Song geht es um die Unfähigkeit nach einer schmerzhaften Trennung über die eigenen Gefühle zu sprechen. Die beiden präsentieren ihren Song als queeres Drama und dürften damit vor allem die große schwule Fangemeinde des ESC hinter sich haben.

Auch Schweden und die Niederlande gehen als Mitfavoriten ins Rennen in einem hochklassig besetzten Feld. Malik Harris, der Teilnehmer für Deutschland, dürfte mit seinem eingängigen, aber gebrauchten Popsong „Rockstars“ mit etwas Glück mal nicht ganz unten landen.

In der Liste der meistgehörten Songs landet er auf Platz 9, wobei deutsche Fans daran allerdings einen großen Anteil haben dürften, diese dürfen am Samstag aber nicht für den deutschen Beitrag abstimmen.

Die Top 10 der meistgestreamten Songs des ESC 2022 von März 2021 bis April 2022 weltweit auf Spotify: 

Act des Monats: Leoniden

 

  1. Italien – „Brividi“ von BLANCO, Mahmood
  2. Schweden – „Hold Me Closer“ von Cornelia Jakobs
  3. Niederlande – „De Diepte“ von S10
  4. Spanien – „SloMo“ von Chanel
  5. Norwegen – „Give That Wolf A Banana“ von Subwoolfer
  6. Ukraine – „Stefania (Kalush Orchestra)“ von KALUSH
  7. Österreich – „Halo (feat. PIA MARIA)“ von LUMIX, PIA MARIA
  8. Deutschland – „Rockstars“ von Malik Harris
  9. Finnland – „Jezebel“ von The Rasmus
  10. Großbritannien – „SPACE MAN“ von Sam Ryder

Unser Favorit ist übrigens der leise portugiesische Beitrag „Saudade Saudade“ von Maro, der allerdings keine Chancen haben dürfte, sich gegen die laute und bunte Konkurrenz durchzusetzen. Es fällt aber ingesamt auf, dass die Musik dieses Jahr sehr viel ruhiger und nachdenklicher ist als in der Vergangenheit. Das ist wohl auch eine Folge von Pandemie und Krieg.


Russland darf dieses Jahr nicht mitsingen und ein Sieg der Ukraine könnte durchaus ein lautes Signal an die russische Bevölkerung senden, dass Europa geschlossen hinter der Ukraine steht und Putin sein Land in jeder Hinsicht aus der Staatengemeinschaft gebombt hat.

Das Finale des Eurovision Song Contest 2022 startet am Samstag, 14. Mai 2022 um 21 Uhr. Die ARD überträgt wie immer live.

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