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Metallica: Biografie, Songs, Alben und Tourdaten

Metallica haben den Metal in den 80er-Jahren revolutioniert. Höchste Zeit, das bisherige Schaffen der Musik-Legenden zu rekapitulieren.

Metallica zählen zu den wichtigsten und einflussreichsten Metal-Bands der Gegenwart. Seit ihrer Gründung im Jahr 1981 in Los Angeles prägte die Gruppe nicht nur den Sound des Thrash Metal, sondern überwand Genregrenzen und entwickelte sich zu einer der kommerziell erfolgreichsten Rockbands überhaupt. Die Geschichte von Metallica ist eng verknüpft mit radikalen ästhetischen Brüchen, tragischen Verlusten und einem ständigen Ringen um künstlerische Autonomie.

Gründung 1981 in Kalifornien

Die Band wurde 1981 von Schlagzeuger Lars Ulrich und Gitarrist/Sänger James Hetfield gegründet. Ulrich, Sohn dänischer Künstler, war durch eine Zeitungsanzeige mit dem US-Amerikaner Hetfield in Kontakt gekommen. Kurz darauf stießen Gitarrist Dave Mustaine und Bassist Ron McGovney zur ersten Besetzung. Der Name „Metallica“ stammt aus einem Gespräch Ulrichs mit einem befreundeten Fanzine-Macher – eigentlich war er für eine Zeitschrift gedacht.

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Schon im ersten Jahr machte sich die Band in der Underground-Szene Kaliforniens einen Namen. Der entscheidende Schritt war das Demo „No Life ’Til Leather“ von 1982, das über Tauschbörsen in ganz Nordamerika zirkulierte und den Ruf der Band als neue Thrash-Hoffnung festigte.

„Kill ’Em All“ (1983)

Kurz vor den Aufnahmen zum Debüt wurde Dave Mustaine wegen Alkoholproblemen und aggressivem Verhalten entlassen. Für ihn kam Kirk Hammett von Exodus. Mit dem neuen Line-up nahmen Metallica ihr erstes Album „Kill ’Em All“ auf, das im Juli 1983 erschien.

Der rohe, aggressive Sound mit schnellen Riffs, düsterer Atmosphäre und politischen Texten war radikal und neu. Songs wie „Seek & Destroy“ und „Whiplash“ gelten als Gründungsdokumente des Thrash Metal. Das Album verkaufte sich zunächst langsam, entwickelte sich jedoch über Mundpropaganda zum Klassiker.

„Ride the Lightning“ (1984)

Das zweite Album wurde in Dänemark aufgenommen und zeigte erstmals die kompositorische Reife der Band. Metallica kombinierten Geschwindigkeit mit Struktur und Dynamik. Die Bandmitglieder hatten begonnen, klassische Musik und komplexere Songformen in ihre Stücke zu integrieren.

„Fade to Black“, eine halbballadeske Nummer über Suizidgedanken, sorgte für Kontroversen in der Metal-Szene, markierte aber einen entscheidenden Entwicklungsschritt. Auch „For Whom the Bell Tolls“ und der Titelsong gehören bis heute zu den Kernstücken jeder Metallica-Setlist.

„Master of Puppets“ (1986)

Das dritte Album gilt als eines der besten Metal-Alben aller Zeiten. „Master of Puppets“ war düster, komplex und perfekt produziert. Songs wie der gleichnamige Titeltrack, „Battery“ oder „Welcome Home (Sanitarium)“ verbanden Härte mit Tiefgang.

Die Tour als Vorband von Ozzy Osbourne brachte der Band internationale Aufmerksamkeit. Doch am 27. September 1986 kam es zur Katastrophe: Bei einem Busunglück in Schweden starb Bassist Cliff Burton. Er galt als musikalisches Rückgrat und war besonders an der kompositorischen Tiefe des Albums beteiligt gewesen.

„…And Justice for All“ (1988)

Mit Jason Newsted als neuem Bassisten nahm die Band das vierte Studioalbum auf. Der Sound wurde noch technischer, die Songs lang und komplex. In der finalen Mischung war Newsteds Bass nahezu unhörbar – eine Entscheidung, die die Band später selbst bereute.

Das Album enthält mit „One“ eine ihrer bekanntesten Singles. Das dazugehörige Video, das Kriegsbilder mit Auszügen aus dem Antikriegsfilm „Johnny Got His Gun“ verband, war das erste Musikvideo der Band und markierte eine neue visuelle Ära.

„Metallica“ (1991)

Mit dem selbstbetitelten fünften Album, meist „The Black Album“ genannt, erfolgte der kommerzielle Durchbruch. Produziert von Bob Rock, setzte die Band auf kürzere, druckvollere Songs mit klarem Sound. Der Wechsel zum Mainstream-Sound war bewusst gewählt und das Musikfernsehen half der Band auch jenseits der Metal-Szene Fans zu gewinnen.

„Enter Sandman“, „The Unforgiven“, „Nothing Else Matters“ und „Sad But True“ wurden weltweite Hits. Das Album verkaufte sich über 30 Millionen Mal und machte Metallica zur globalen Stadionband. Die Tour zog sich über mehrere Jahre – ein Kraftakt, der Spuren hinterließ.

„Load“ (1996) und „Reload“ (1997)

Nach längerer Pause kehrte die Band mit verändertem Look und Sound zurück. Lange Haare und Jeansjacken wurden gegen Kurzhaarschnitte und Designerhemden getauscht. Musikalisch wandte sich die Band einem schwereren, groove-orientierten Rock zu.

Die Alben „Load“ und „Reload“ waren polarisiert aufgenommen worden, enthielten jedoch erfolgreiche Singles wie „Until It Sleeps“, „King Nothing“ oder „Fuel“. Für viele Fans markierte diese Phase eine Entfremdung von den Wurzeln.

„St. Anger“ (2003)

Die frühen 2000er waren von Krisen geprägt. Hetfield begab sich in Alkoholentzug, Newsted verließ die Band. Die Spannungen wurden öffentlich, insbesondere durch die Dokumentation „Some Kind of Monster“, die 2004 erschien und einen ungeschönten Blick auf den inneren Zerfall warf.

„St. Anger“ war eine radikale Reaktion auf diese Phase. Die Songs waren aggressiv, roh, ohne Gitarrensoli. Der Schlagzeugsound – besonders die metallisch-scheppernde Snare – wurde heftig kritisiert. Dennoch erreichte das Album Platz 1 in zahlreichen Ländern.

„Death Magnetic“ (2008)

Mit neuem Bassisten (Robert Trujillo) und Produzent Rick Rubin kehrte die Band musikalisch zu komplexeren Songstrukturen zurück. „Death Magnetic“ orientierte sich bewusst an der Ära von „…And Justice for All“, mit langen Tracks und progressivem Aufbau.

Songs wie „The Day That Never Comes“ oder „All Nightmare Long“ bewiesen, dass Metallica auch nach fast drei Jahrzehnten noch relevant waren. Das Album wurde weltweit positiv aufgenommen und läutete eine neue Stabilität ein.

„Hardwired… to Self-Destruct“ (2016)

Das zehnte Studioalbum erschien acht Jahre nach dem Vorgänger. Es verband die Wucht des „Black Album“-Sounds mit der Energie früherer Werke. „Moth Into Flame“, „Spit Out the Bone“ und „Atlas, Rise!“ wurden zu festen Bestandteilen der Live-Sets.

Das Album wurde als Doppelalbum veröffentlicht und stellte klar, dass Metallica nicht bereit waren, sich auf ihren Klassikern auszuruhen. Der Erfolg blieb ihnen treu – auch im Streaming-Zeitalter.

„72 Seasons“ (2023)

Mit „72 Seasons“ kehrten Metallica erneut mit einem durchdachten Konzeptalbum zurück. Thematisch geht es um die Prägung der Persönlichkeit in den ersten 18 Lebensjahren – 72 Jahreszeiten. Die Songs sind lang, teils sperrig, mit klarem Fokus auf riffbasierter Härte.

Das Album wurde von Greg Fidelman produziert, der bereits bei den letzten Produktionen beteiligt war. Kritiker lobten den Sound, bemängelten jedoch mitunter die Länge einzelner Tracks. Dennoch zeigte das Album eine Band, die sich weiterentwickelt, ohne ihre Identität zu verlieren.

Metallica gelten heute als einer der größten Metal-Acts aller Zeiten. Mit weltweit über 125 Millionen verkauften Tonträgern, einem festen Platz in der Rock and Roll Hall of Fame und einem generationsübergreifenden Publikum bleibt die Band relevant wie eh und je.

Ihr Einfluss reicht von Slayer über Avenged Sevenfold bis zu Muse. Ob Thrash Metal, Grunge oder Mainstream-Rock – kaum eine Rockband der Gegenwart kann sich der Wirkung von Metallica entziehen. Live sind sie bis heute eine ungebrochene Macht. Auch über vier Jahrzehnte nach ihrer Gründung bleibt ihr musikalisches Vokabular intakt: laut, wuchtig, kompromisslos.

Metallica Tourdaten

22.05. Frankfurt, Deutsche Band Park

24.05. Frankfurt, Deutsche Band Park

27.05. CH-Zürich, Stadio Letzigrund

30.05. Berlin, Olympiastadion

Diskografie Metallica

Kill ’Em All (1983)

Ride the Lightning (1984)

Master of Puppets (1986)

…And Justice for All (1988)

Metallica (The Black Album) (1991)

Load (1996)

Reload (1997)

St. Anger (2003)

Death Magnetic (2008)

Hardwired… to Self-Destruct (2016)

72 Seasons (2023)

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