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Queen

Queen (Presspic Foto: Homepage/Band)
Queen (Presspic Foto: Homepage/Band)

Auch 30 Jahre nach dem Tod von Freddie Mercury geht seine Band Queen noch auf Tour und 2021 steht zusammen mit Sänger Adam Lambert die „Rahpsody Tour“ durch ganz Europa an.

Gegründet wurde Queen bereits 1970 und ihre Extravanz, Evergreens und Eigenwilligkeit machte  zu den berühmtesten Rockbands weltweit. Zu den bekanntesten Hits der Band gehören Songs wie „We Are The Champions“, „We Will Rock You“ und „Radio Ga Ga“.

Die klassische Besetzung von Queen besteht aus Sänger Freddie Mercury, Gitarrist Brian May, Bassist John Deacon und Schlagzeuger Roger Taylor – über zwei Jahrzehnte blieb man in dieser Formation. Adam Lambert stieß dann 2012 zu den verbliebenen Bandmitglieder May und Taylor,  John Deacon lebt seit dem Tod Mercurys zurückgezogen und hat sich komplett aus dem Musikgeschäft verabschiedet. Bei Live-Autritten der neuen Queen kam auch die nächste Generation der Bandmitglieder zum Zu und Rufus Taylor, der Sohn von Roger Taylor begleitete sie und spielte die unverwüstlichen Hits der Band.

1963: Der 16-jähirge englische Schüler Brian May bastelt sich zusammen mit seinem Vater seine erste eigene E-Gitarre zusammen, die den späteren unverwechselbaren Gitarrensound der Kult-Band Queen vorwegprägte. Den Drang zum Erforschen entwickelt er auch in einem anderen Bereich weiter, denn er sollte Physik und Infrarotastronomie am Imperial College in London studieren und als Bachelor of Science abschließen. Fünf Jahre später gründete er mit Roger Taylor und Tim Staffell die College-Band Smile, die einen Fan namens Farrokh Bulsara hatten und bei den Konzerten stets dabei ist. Als Staffel aussteigt, ergreift er die Chance stellt sich als Sänger vor und der Rest ist Geschichte, denn Bulsara ist niemand anderes als Freddie Mercury. Als dann noch Bassist John Deacon dazustößt wird 1970 eine Band namens Queen geboren.

Mit dem charismatischen Mercury als Frontman erreichen die Musiker schnell Aufmerksamkeit in den schillernden Siebzigern: Geboren auf der Insel Sansibar, stammt seine Familie aus Indien, die 1964 mit dem damals 17-jährigen nach London flieht. Er beginnt ein Kunststudium und erwirbt ein Grafikdesign-Diplom und zeichnet Portraits seiner Idole Rock Hudson, Cliff Richards oder Jimi Hendrix. Er entwirft auch das berühmt gewordene Queen-Emblem, quasi ein erstes Band-Logo, das dem Vollwappen des britischen Königshauses nachempfunden ist und zuerst aud dem Cover des Albums „A Day At The Racec“ (1976) zu sehen ist. Der Buchstabe Q ist ein Schild samt Krone und um ihn herum versammeln sich allerlei allegorische Figuren wie Löwen, der Phönix oder Elfen.

Queen Logo
Queen Logo

1973: Seinen Künstlernamen legt er sich für seine Rolle bei Queen an, Freddie war seit Kindestagen sein Spitzname, Mercury leitet sich von chemischen Element Quecksilber ab und dem römischen Gott Merkur. Der Name wird im Song „My Fairy Queen“ vom selbstebtitelten Debüt-Album, das 1973 erscheint, aufgegriffen: „Mother Mercury, look what they’ve done to me, I cannot run I cannot hide.“ („Mutter Merkur, sieh nur, was sie mir angetan haben, ich kann nicht weglaufen, ich kann mich nicht verstecken.“). Nachdem dieser Song aufgenommen worden war, wurde Bulsara gefragt, ob es sich bei „Mother Mercury“ um seine eigene Mutter handle, und er antwortete: „Yes, and from now on I’ll be Freddie Mercury.“ („Ja, und von jetzt an werde ich Freddie Mercury sein.“)

1974: Die Band schafft ihren internationalen Durchbruch mit ihrem – einen neuen Sound prägenden – Album „Queen II“ und den ausgekoppelten Singles „Seven Seas Of Rhye“ sowie „Killer Queen“, in der Mercury das theatralische britische Varieté mit Mays einzigartigem Gitarrensound verschmilzt.

1975: Die Band veröffentlicht vorab aus dem kommenden Album „A Night At The Opera“ einen ungewöhnlichen Song: „Bohemian Rhapsody“ sollte zum Kult-Hit werden und belegte neun Wochen lang den ersten Platz der britischen Charts. Der Song unterschied sich mit seiner Länge von über fünf Minuten stark von anderen Hits der 70er Jahre und läutete zudem die Ära der Musikvideos ein: da die Band keine Zeit für einen Fernsehauftritt hatte, wurde ein Kurzfilm gedreht, in dem die Band vielfach gespiegelt in einem großen Chror zu sehen ist. Der mysteriöse Text mit arabischen und mythischen Ausdrücken und der ungewöhnliche Aufbau – bestehend aus Intro, Ballade, Gitarren-Solo, Hard-Rock und Outro – machen „Bohemian Rhapsody“ zu einem Monterhit der Popmusikgeschichte und das ganz ohne das übliche Muster – Strophe, Refrain, Strophe. „Bismillah! No, we will not let you go„…

Im November desselben Jahres veröffentlicht Queen dann auch das dazugehörige Album „A Night at the Opera“, das erste Album der Band, das es auf die Nummer 1 der britischen Charts schaffte. In den USA erhielt es drei Mal den Platinstatus und spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde sie auch dort allerorts bekannt.

1977: Anschließend ging es steil bergauf für die Band: weitere Nummer 1 Singles, die unterschiedliche Stile wie Funk, Art-Rock und Disco vermischten wurden veröffentlicht. In dieser Zeit entstehen auch die Hymnen der Band wie „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“, mit dem Mercury so etwas wie seine Version von „My Way“ für Stadiokonzerte komponierte.

Doch Queen steht vor allem für die stilistische Bandbreite und die vielen Genres, die in die Songs eingeflochten werden wie Klassische Musik („The Wedding March“), Flamenco („Innuendo“), Gospel („Somebody To Love“), Rockabilly („Crazy Little Thin Called Love“), Progrock („Brighton Rock“), Funk („Another One Bites The Dust“) oder gar Punk-Verweise („Sheer Heart Attack“). Für einen einzigartigen pompösen und theatralischen Beigschmack sorgt Mercurys beispiellose Stimme, die angeblich nicht nur über vier Oktaven reichte, sondern auch über eine unglaubliche Spannbreite verfügt. Zudem bewegten sich seine Stimmbänder schneller als die anderer Menschen: In einer wissenschaftlichen Studie Studie konnte nachgewiesen werden, dass Mercurys Stimmbänder mit 7,04 Hz mehr Schwingungen pro Sekunde erzeugen konnte als gewöhnliche, die normalerweise zwischen 5.4 Hertz und 6.9 Hertz pro Sekunde vibrieren.

Mit dem Beginn der 80er-Jahre ändert sich der Sound der Band und elektronische Klänge finden vermehrt Einzug in die Musik von Queen. In dieser Zeit entsteht auch der Welthit „Under Pressure“ zusammen mit David Bowie, der mit einer improvisierten Basslinie von Deacon beginnt und einer der fulminantesten Duette der Musikgeschichte ist. Fun Fact am Rande: Bei den Gesangsaufnahmen war ein gewisser damals 19-jähriger Jon Bon Jovi Zeuge, der im Studio jobbte, der zu dem historischen Moment sagt: „Hinter einer Glasscheibe beobachtete ich Freddie Mercury und David Bowie beim Singen. Mit den Musikern sprechen durfte ich nicht, nur Kaffee bringen.“

1982: Die Fans werden auf eine harte Probe mit dem kritisierten stark discolastigen Album „Hot Space“ gestellt, das in München aufgenommen wird, wo Mercury mittlerweile lebt und sein Privatleben in der dortigen Homosexuellenszene ausgiebig auslebt. Er hat unter anderem eine Beziehung zu dem Gastronomen Winfried „Winnie“ Kirchberger, der 1993 an den Folgen von AIDS stirbt. Wann Mercury von seiner HIV-Infektion erfuhr, ist unklar – angeblich wusste er bereits 1986, dass dies die letzte Queen-Tour wegen seiner Erkrankung sein werde. Diese Tragik überdeckt oft, wieviel Humor Mercury hatte und dass er sich auch über sich selbst sehr lustig machen konnte. Fun Fact am Rande: In den Achtzigern schmuggelte er einmal Prinzessin Diana in eine Gaybar, indem er sie als Mann verkleidete.

1984: Die Charts verbeugen sich jedoch schon bald wieder vor Queen, denn mit „The Works“ erscheint ein Album, das wieder den üblichen Hardrock-Sound enthält, jedoch einen eleganten Bogen zu Synthklängen („Radio Ga Ga“) und Pop („I Want To Break Free“) schlägt. Mit dem zunächst von MTV boykottierten Video zu letzterem sorgt die Band für großes Aufsehen, denn darin sind alle als Frauen verkleidet und parodieren die britische Fernsehserie „Coronation Street“ (quasi die Vorlage der „Lindenstrasse“. Mercury behält als Frau seinen markanten Schnurrbart, für die integrierten Balletszenen rasierte er ihn jedoch ab. Dieses Spiel mit den Geschlechtern wurde vor allem in den USA nicht verstanden. Taylor erinnert sich: „In dieser Zeit gab es auf MTV immer nur Whitesnake und noch mehr Whitesnake. Und wieder Whitesnake. Dem Sender waren Männer in Frauenkleidung wohl nicht rockig genug“.

1985: Freddie Mercury veröffentlich mit „Mr. Bad Guy“ sein erstes Solo-Album und ein weiteres wichtiges Ereignis tritt ein: Queen spielt das berühmte Live Aid Konzert im Londoner Wembley-Stadion. Anschließend ging die Band auf eine große Europatour, die das Ende der Band einläutete. Doch mit dem Album „A Kind Of Magic“ (1986) schaffte die Band noch einige unvergessliche Songs und auf der „Magic Tour 1986“ ist Queen in dieser Formation zum letzten Mal live zu sehen.

1987: Die Bandmitglieder verfolgten nun erst mal ihre eigenen Solo-Projekte. Mercury kooperiert zum Beispiel mit der Sopranistin Montserrat Caballé für ein Album. Der Song „Barcelona“ wird zum Eröffnungstitel der Olympischen Spiele 1992 ausgewählt. Jedoch findet sich die Band wieder zusammen und gewann 1990 den Brit-Award für ihre herausragenden Leistungen. Freddie Mercury sieht bei der Verleihung sichtlich krank aus und bald folgten Gerüchte und Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Es erscheint jedoch 1991 ein neuer Song („Innuendo“) und anschließend das gleichnamige Album, das wieder auf Platz 1 der britischen Charts gelangen konnte.

1991 folgt die „Greatest Hits II“ Kompilation und die Gerüchte um Freddie Mercurys Krankheit, bei der es sich um AIDS handeln soll, werden immer präsenter. Am 23.11. wurden diese Gerüchte durch Freddie Mercury bestätigt, der genau einen Tag nach der Verkündung, im Alter von 45 Jahren im Beisein seines Lebensgefährten Jim Hutton an einer Lungenentzündung und den Folgen von AIDS verstirbt. Die Welt war schockiert und es folgte ein Tribute-Konzert mit Stars wie George MichaelGuns’N Roses oder Elton John sowie das posthume Album „Made In Heaven“ 1995.

Brian May und Roger Taylor hörten trotz des Todes des Leadsängers nicht auf, weiterhin zusammen Musik zu machen. So gehen sie noch gemeinsam mit Gastsängern wie Ex-Free- und Bad Company-Sänger Paul Rodgers als Queen auf Tour, für diverse Auftritte singen illustre Stars wie Seal, Annie LennoxGeorge Michael oder Liza Minnelli die Parts von Mercury – The Show must go on

2018: Freddie Mercury wird dennoch immer das Gesicht von Queen bleiben, das wird auch durch das preisgekrönte Biopic „Bohemian Rhapsody

“ deutlich, in dem Rami Malek den einzigartigen Mercury kongenial verkörpert. Bereits zwei Monate nach der Premiere ist „Bohemian Rhapsody“ der erfolgreichste Musikfilm der Geschichte.

Diskografie Queen

1973: Queen
1974: Queen II + Sheer Heart Attack
1976: A Day at the Races
1977: News of the World
1978: Jazz
1980: The Game
1982: Hot Space
1984: The Works
1986: A Kind of Magic
1989: The Miracle
1991: Innuendo
1995: Made in Heaven
2008: The Cosmos Rocks (mit Paul Rodgers)

Queen Tour 2022

24.06.2022 BERLIN, Mercedes-Benz Arena Tickets ?
26.06.2022 KÖLN, LANXESS arena Tickets ?
29.06.2022 MÜNCHEN, Olympiahalle München Tickets ?