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Die Geschichte von: Queen – Bohemian Rhapsody (Song)

„Bohemian Rhapsody“ von Queen ist längst Kult, doch was ist die Geschichte hinter dem Song?

Für Queen war dieser neuartige Mix aus Prog-Rock und Hard-Rock die erste Nummer eins in den Charts. Der (für viele wahrscheinlich unverständliche Text) wird bis heute aus Leib und Seele mitgeschmettert:

„Bismillah, we will not let you go, let me go
(Will not let you go) let me go (never, never let you go) let me go (never let me go)
Oh oh no, no, no, no, no, no, no
Oh mama mia, mama mia, mama mia let me go
Beelzebub has a devil put aside for me for me for me“.

Video: Queen – Bohemian Rhapsody

Erschienen 1975 und vorab aus dem kommenden Album „A Night At The Opera“, sollte „Bohemian Rhapsody“ zum absoluten Kult-Hit sowie Queen-Klassiker werden und belegte neun Wochen lang den ersten Platz der britischen Charts. Der Song unterschied sich mit seiner Länge von über fünf Minuten stark von anderen Hits der 70er Jahre, brach mit sämtlichen Popmusik-Regeln und läutete zudem die Ära der Musikvideos ein: da die Band keine Zeit für einen Fernsehauftritt hatte, wurde ein Kurzfilm gedreht, in dem die Band vielfach gespiegelt in einem großen Chror zu sehen ist. Der mysteriöse Text mit arabischen und mythischen Ausdrücken und der ungewöhnliche Aufbau – bestehend aus Intro, Ballade, Gitarren-Solo, Hard-Rock und Outro – machen „Bohemian Rhapsody“ zu einem Monterhit der Popmusikgeschichte und das ganz ohne das übliche Muster – Strophe, Refrain, Strophe. „Bismillah! No, we will not let you go“…

Queen - Bohemian Rhapsody (Video)
Queen – Bohemian Rhapsody (Video)

Die Ursprünge zu dem epischen Track liegen derweil wohl in ein paar Papierfetzen, auf denen Freddy Mercury in den späten 60er Jahren während seines Studiums am Ealing Art College ein paar Ideen festhielt. Wegen der Zeile „Mama… just killed a man“ wollte er ihn zunächst „The Cowboy Song“ nennen. Gitarrist Brian May erinnert sich an den Moment als ihm die Ideen zu dem Lied präsentiert wurden:

„Ich weiß noch, wie Freddie mit so einer kompletten Zettelwirtschaft ankam, ganz viel Papier von der Arbeit seines Vaters, Post-it-Notes zum Beispiel; und wie er dann in die Klaviertasten haute. Er spielte ungefähr so Klavier, wie die meisten anderen mit dem Schlagzeug umgehen würden. Und dieser Song, den er da mitbrachte, hatte noch etliche Lücken. Er sagte, da würde noch etwas Opernhaftes fehlen und so weiter… Die Harmonien hatte er in seinem Kopf ausgearbeitet“.

Die Ideen hätten für drei Songs gereicht, Mercury wollte aber daraus eine extravagante rockige Mini-Oper machen und im Studio nahm die Band dann den ikonischen Track auf, beginnend mit dem berühmten A-capella-Intro – „Is this the real life?/Is this just fantasy?“ und danach folgt ein wilder Mix aus symphonischem Rock, Glam-Metal, Hard-Rock, Art Rock, Prog und Oper.

ACT DES MONATS

Linkin Park (Bandfoto 2024, James Minchin)
ACT DES MONATS: Linkin Park (Foto: James Minchin)

 

Und während die Musik und die Teile akribisch analysiert wurden, beißt man sich bis heute an den kryptischen Zeilen die Zähne aus. Mercury weigerte sich stets, eine Erklärung abzuliefern und auch die Band beschützt das Geheimnis bis heute. Brian May erklärte jedoch einmal, dass der Text wohl mit den Traumata des 1991 verstorbenen Sängers zu tun hätten. Den Begriff „Galileo“ hat Mercury jedenfalls für May eingebunden, der damals schon Astronomie-Fan war und später auch einen Doktortitel in Astrophysik erhielt. Weitere „Akteure“ im Text sind „Scaramouche“, ein prahlerischer Feigling in den Komödien des 16. Jahrhunderts, „Bismillah“ – also „Im Nahmen Allahs“ – ist die Eröffnungsformel der meisten Suren des Korans, und auch der Beelzebub, also der Teufel höchstselbst, wird apostrophiert.

„Bohemian Rhapsody“ hat einen mächtigen Eindruck auf andere Künstler hinterlassen. Björn Ulvaeus von ABBA sagte:

„Ich war blass vor Neid, als ich Bohemian Rhapsody zum ersten Mal gehört habe. Das war Originalität pur. Ein Sound, der Rock und Pop aus der gewöhnlichen Bahn schleuderte“.

1992 kam der Track erneut in die Charts wegen der Komödie „Wayne’s World“: Darin singen die Filmprotagonisten im Auto den Song mit. Als dieser Clip einen MTV Video Music Award erhielt, sagte Brian May sichtbar gerührt: „Freddie would be tickled“ („Freddy wäre hoch erfreut“).

Video: „Bohemian Rhapsody“-Szene in Wayne’s World

Es gibt unzählige Cover und Parodien von „Bohemian Rhapsody“, in Bestenlisten landet er regelmäßig auf den vorderen Plätzen der besten Songs aller Zeiten. 2018, wurde er offiziell der am meisten gestreamte Song des 20. Jahrhunderts und ließ Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“ and Guns N‘ Roses‚ „Sweet Child o‘ Mine“ hinter sich. Und es gibt wohl kaum einen Musikfan, der diesen Song noch nie lautstark mitsang – egal wie – und sich damit in eine andere Welt katapultierte. Wie sagte Freddy Mercury über ihn einst so treffend:

„Es ist nun mal so ein Song, der dieses Fantasy-Feeling hat. Ich finde, die Leute sollten sich ihn einfach anhören und drüber nachdenken – und dann für sich selbst entscheiden, was er für sie bedeutet.“