Zum Inhalt springen

Die Geschichte von: Pixies – Where Is My Mind?

„Where Is My Mind?“ von den Pixies ist längst Kult, doch was ist die Geschichte hinter dem Song?

Ein Song, der mit dem Wort „Stop“ beginnt und damit 2023 sogar Google-Smartphones zum Aufgeben zwingt, denn „Oooh – stop“, der ikonische Anfang des Songs von 1988 kann die Weckfunktion aktueller Google-Smartphones durcheinanderbringen und Alarme stoppen. Der weitere komplett surreale Text zwingt bestimmt ChatGPT in die Knie und wird aus Leibeskräften bei jedem Pixies-Konzert mitgesungen sowie in jeder Indie-Disco frenetisch gefeiert: „Where Is My Mind?“ hat jedoch lange gebraucht, um zu diesem Kult-Lied zu werden.

Erschienen 1988 auf dem Debütalbum „Surfer Rosa“ – ohne das es im Übrigen den Grunge der Neunziger so wohl nie gegeben hätte – wurde es von der Band als Single ignoriert. Sänger Black Francis sinniert im Text über das Tauchen in der Karibik und so werden die ersten Zeilen auch ein wenig verständlicher:

„With your feet on the air and your head on the ground

Try this trick and spin it, yeah (Yeah)

Your head will collapse if there’s nothing in it

And you’ll ask yourself

[Chorus]

Where is my mind?

Where is my mind?

Where is my mind?

Way out in the water

See it swimming“

Video: Pixies – Where Is My Mind?

Da der Text jedoch niemals dem Album beilag, existieren verschiedene Versionen davon, insbesondere für die ziemlich undeutlich gesungene Zeile „When he told me east is west, trying to talk to, to me„. In Coverversionen wird diese unterschiedlich wiedergegeben und variiert auch bei Konzerten der Band.

Erst elf Jahre nach Veröffentlichung wurde „Where Is My Mind?“ aber richtig populär, als es nämlich im Abspann des Films „Fight Club“ von David Fincher („House Of Cards„, „The Social Network“) mit Edward Norton und Brad Pitt lief. Zu den beeindruckenden Bildern von Hochhäusern, die gerade in die Luft gesprengt werden, darf der Zuschauer zum Sound des Songs überlegen, wo sein Verstand gerade ist, nachdem er diesen kontroversen Film über (männliche) Identität gesehen hat. Diese Schluss-Szene mit dem Pixies-Lied wurde übrigens vom Musiksender MTV 2008 im Rahmen der Sendung „MTV Masters Magic Music Moments in Movies“ auf den ersten Platz der „Most Magic Music Moments in Movies“ gewählt.

Und so magisch passt er auch nicht mehr in anderen, obwohl „Where Is My Mind?“ seither in unzähligen weiteren Filmen und Serien Verwendung findet, unter anderem in „Mr. Nobody“, „Mr. Robot“ oder „The Leftovers“.

Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

Zu dem seltsamen späten Erfolg des Songs gehört auch, dass die Pixies beim Kinostart von „Fight Club“ bereits seit sechs Jahren getrennt waren als nun auch ein jüngeres Publikum erstmals etwas von ihnen hörte und sich für die Indie-Legende begeisterte. Seit 2004 spielen sie jedoch wieder zusammen, auch wenn 2013 das wichtige Bandmitglied Kim Deal die Gruppe verlässt.

Einflussreich bleiben die Pixies jedenfalls bis heute, zumal sie neben diesem Hit noch viel bessere Songs haben wie unsere Liste ihrer zehn besten Songs beweist – und wer weiß, wie NirvanaRadioheadBlur & Co. ohne sie geklungen hätten. Sowieso haben sich unglaublich viele Bands an dem Lied abgearbeitet, so dass es reichliche unterschiedlichste Coverversionen gibt, unter anderem von Placebo, Nada Surf, James Blunt, Ásgeir, Kings Of Leon und auch Frank Black himself hat seinen eigenen Song neu aufgenommen. Die lustigste Version stammt wohl von Wolke, die den Titel einfach mal wörtlich nahm und fragt: „Wo ist mein Kopf?“.

„Where Is My Mind?“ kann in diesem Sinne wahrlich als „Mindopener“ für neue Musik sowie Welten gelten und auch die NASA sah das wohl so als sie am 13. April 2004 den Song dazu nutzte, um ihn auf der Software des Mars-Rover, einem ferngesteuerten Fahrzeug auf dem Planeten, abzuspielen. Drummer David Lovering bezeichnet das als die „coolste Geschichte über die Pixies“ überhaupt. Ja, das kann man so stehenlassen…

Schlagwörter: