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Boko Yout kündigt Debütalbum „GUSTO“ mit neuer Single/Video an

Mit „9-2-5“ veröffentlicht der schwedische Künstler Boko Yout eine neue Single samt Video – und kündigt zugleich sein Debütalbum „GUSTO“ für den 5. September 2025 an. Darin geht es nicht nur um Identität und Selbstfindung, sondern auch um die Absurdität von Arbeit, Disziplin und Erfolgsdruck.

Boko Yout bewegt sich seit seinen ersten Veröffentlichungen zwischen Musik, Performancekunst und Konzeptarbeit. Nach introspektiven Tracks wie „IGNORED“ und „IMAGINE“ schlägt er mit „9-2-5“ nun einen gesellschaftskritischeren Ton an: Der Song erzählt von Mordecai, einem privilegierten Studienabbrecher, der plötzlich im System der Gig-Economy landet – und zwischen Selbsthilfe-Mythen, Business-Coaching und innerem Druck zunehmend den Verstand verliert.

Das dazugehörige Video, inszeniert von Axel Byrfors, übersetzt diesen Absturz in surreale, überzeichnete Bilder – eine Mischung aus Symbolismus, Theater und Fiebertraum. Dabei bleibt Boko Youts Stil unverkennbar: verspielt, unbequem und ästhetisch präzise. Inhaltlich ist „9-2-5“ auch ein Kommentar zur Gegenwart – zur Realität vieler junger Menschen, die sich in prekären Arbeitsverhältnissen mit systemischem Druck konfrontiert sehen, ohne echte Auswege.

Boko Yout sagt über den neuen Track „9-2-5“:

“Das ist Mordecais Red-Pill-Moment. Er fliegt von der Uni, verliert seine Wohnung und sein Einkommen – und verfängt sich schließlich in unternehmerischen Klischees und Morgenroutinen. Es ist absurd, aber real – ein Spiegel dafür, wie viele versuchen, systemische Probleme mit persönlicher Disziplin zu lösen. Der Track sollte sich chaotisch, verzweifelt und von falscher Hoffnung getrieben anfühlen.

Es geht um die Absurdität des Hamsterrads. An diesem Punkt im Album versucht Mordecai, sein Leben mit Affirmationen und Selbsthilfe-Quatsch zu ‘reparieren‘ – doch alles bricht unter ihm zusammen. Ich habe selbst Gig-Arbeit gemacht, freiberuflich gearbeitet, sogar bei IKEA – das ist heftig. Der Erfolgsdruck wird irgendwann zu einer Form von Wahnsinn.“

Das Debütalbum „GUSTO“, das am 5. September bei Hoopdiggas Recordings erscheint, folgt einer konzeptuellen Klammer: Als fiktives Therapieprogramm entworfen, thematisiert es Erinnerung, Trauma, Hoffnung und Transformation – musikalisch irgendwo zwischen Post-Genre-Produktion, spiritueller Symbolik und radikaler künstlerischer Selbstbefragung. Boko Yout selbst nennt Einflüsse auf seine Musik von Yves Tumor über Vodun-Philosophie bis hin zu jungianischen Archetypen – und formuliert mit „GUSTO“ ein künstlerisches Manifest, das sich jeder Schublade entzieht.

Live wird Boko Yout unter anderem beim Reeperbahn Festival 2025 zu sehen sein.


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