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Franz Ferdinand – Hits To The Head

ACT DER WOCHE – Vor ca. 20 Jahren hatten ein paar Schotten die Schnapsidee, mit einer Band berühmt werden zu wollen. Dass dieser Gedanke champagnerwürdig war, zeigt sich in der sprudelnden Diskografie und Karriere der Indie-Rock-Band Franz Ferdinand, die uns nun ihre überschäumenden Greatest Hits auf einem Best-Of-Album serviert.

Als 2004 das selbstbenannte Debüt von Franz Ferdinand erschien, schrieb der Tonspion über „die Rocksensation von der Insel“:

„Dass man in England ausgerechnet mit einem ur-deutschen Namen in den Musikolymp aufsteigen kann, darf schon als mittlere Sensation gewertet werden. Denn eins ist klar: Franz Ferdinand haben`s nicht wegen, sondern trotz ihres bescheuerten Namens geschafft die Titelblätter der englischen Pop-Presse zu zieren. „ArtWave“ lautet dazu die vom NME eilig hingekritzelte Schubladen-Inschrift“.

Und auch wenn nur ein Mitglied die Glasgow School Of Art besuchte, blieb das „Kunst“-Etikett an der Band haften, die eigentlich nur gestartet war, um „Mädchen zum Tanzen zu bringen“. Das schafften sie auf Anhieb mit der Debüt-Single „Take Me Out“, die mit ihrer elektrisierenden Mischung aus Dance- und Garage-Rock in Indiediscos einfach alle infizierte. Mittlerweile gehört der Song zu den wichtigsten Indie-Hymnen, der massiv zu einem rasanten Revival des Indie-Rock-Genres beitrug.

Sehr viel Sparks, Talking Heads, Giorgio Moroder, Roxy Music und so viel mehr steckt in der Zitat-Maschine Franz Ferdinand, die mit rasiermesserscharfen Riffs sowie glamourösem Crooner-Charme seit Album Nr. 1 clevere Hits am Fließband zu produzieren scheinen. Ihre Best-Of-Zusammenstellung heißt folgerichtig „Hits To The Head“ und Sänger Alex Kapranos sagt über die Auswahl:

„Es ist dasselbe wie das Schreiben einer Setlist für ein Festival: Man möchte die Songs spielen, von denen man weiß, dass die Leute sie hören wollen. Die Hits. Bringt die Hits in den Kopf. Das Herz. Die Füße. Das bedeutet offensichtliche Singles, aber auch Songs, von denen man weiß, dass sie eine besondere Bedeutung für Band und Publikum haben, wie „Outsiders“. Wir haben auch zwei neue Songs hinzugefügt, die letztes Jahr aufgenommen wurden: „Billy Goodbye“ und „Curious“.

„Curious“ bedeutet so viel wie neugierig, ausgefallen und eigenwillig – all das charakterisiert Franz Ferdinand bis heute. Heute 20-Jährigen sollte man „Hits To The Head“ zum Geburtstag schenken, denn in den darauf enthaltenen 20 Songs steckt nicht nur Vergangenes, sondern viel Zukunftweisendes.

Franz Ferdinand Live 2022:

01.05.2022 Leipzig, Haus Auensee


Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

03.05.2022 Wiesbaden, Schlachthof


02.11.2022 München, Tonhalle


07.11.2022 Berlin, Verti Music Hall


08.11.2022 Köln, E-Werk

Biographie Franz Ferdinand:

Bei Franz Ferdinand ist nicht die Rede von dem habsburgischen Erzherzog und Thronfolger, sondern von der gleichnamigen Indie-Rock-Band aus Glasgow. Seit 2004 begeistern die Schotten Franz Ferdinand, die musikalische Einflüsse aus dem Post-Punk der späten 70er Jahre und dem New Wave aus den Anfängen der 80er Jahre aufsaugen und kreativ weiterspinnen. Die Band, damals bestehend aus fünf Freunden aus Glasgow, veröffentlicht Anfang 2004 die Single „Take Me Out“, die es auf Anhieb auf Platz drei der britischen Verkaufscharts schafft. Auch ihr Debütalbum landet direkt auf dem dritten Rang der Hitparade. Ein Jahr später folgt ein Soundtrack, mehrere Brit Awards Auszeichnungen sowie einige Cover-Plätze auf großen Musikzeitschriften. Im Sommer 2005 veröffentlicht die Band schließlich ihr zweites Album „You Could Have It So Much Better“, das rockiger klingt als sein Vorgänger. Das dritte Album „Tonight: Franz Ferdinand“ erscheint 2009. Die Gruppe setzt darauf wieder weniger auf rockige Elemente und verwendet nun Drumcomputer und Synthesizer. 2013 erscheint das vierte Studioalbum „Right Thoughts, Right Words, Right Action“, gefolgt von „FFS“ 2015. Anfang 2018 veröffentlicht die Gruppe das bis dato neueste und fünfte Studioalbum „Always Ascending“, auf dem das Motto „mehr Bowie, weniger Byrne“ lautet. 2022 ist schließlich Zeit für eine Rückschau mit dem Best-Of-Album „Hits To The Head“.

Diskografie Franz Ferdinand:

•          Franz Ferdinand (2004)

•          You Could Have It So Much Better (2005)

•          Tonight: Franz Ferdinand (2009)

•          Right Thoughts, Right Words, Right Action (2013)

•          Always Ascending (2018)