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Ásgeir – Bury The Moon (Album)

Mit seinem dritten Album „Bury The Moon“ entführt uns der Isländer Ásgeir einmal mehr in die emotionalen Weiten seines Heimatlandes. Aber er nimmt uns auch mit auf seinen bislang persönlichsten Trip. 

Mit „In The Silence“ und „Afterglow“ konnte Ásgeir bereits in zweifacher Albumausführung begeistern und legt mit „Bury The Moon“ nun ein weiteres, ästhetisches wie emotionales Meisterwerk vor. Zart spinnt er seine musikalischen Fäden aus Folk und Indie-Pop zu einem großen Ganzen zusammen, dem er durch seinen Falsettgesang seine besondere Note angedeihen lässt. 

Ásgeir – Pictures

Ásgeir ist alles andere als eine Rampensau, und so zurückgenommen wie er selbst ist, sind auch seine Songs, die er erneut gemeinsam mit seinem Vater, dem isländischen Dichter Einar Georg Einarsson schrieb – natürlich auf Isländisch – und von dem großen John Grant ins Englische übersetzen ließ. Und gerade in ihrer Unaufgeregtheit steckt die Stärke von Ásgeirs Musik.

Entstanden sind die elf Songs auf „Bury The Moon“ – das unter dem Titel „Sátt“ parallel auch in isländischer Sprache erscheint – in einer einsamen Sommerhütte irgendwo im Nirgendwo von Island. Und es sind die persönlichsten, die der 26-Jährige bislang geschrieben hat, ist er nach eigener Aussage dieses Mal doch mit klaren Vorstellung in den Schreibprozess gegangen und hat sich mehr eingebracht als noch zuvor. 

Die Emotionen entstehen durch Reduktion, oft schwingen sich die Instrumente erst im Laufe des Stücks zu etwas Hymmenhaftigem auf. Wie schon in der Vergangenheit und dem Einfluss des Vaters geschuldet, spielt die Natur Islands eine große Rolle bei Ásgeir. Ihr sind Songs wie „Rattled Snow“ und „Living Water“ gewidmet. Doch es geht auch um Verlust, Trauer, die eigenen Kindheit und das Kindsein im Allgemeinen. 

In Songs wie „Lazy Giants“ kommt aber auch das Indie-Poppige in Ásgeir zur Geltung, das seine Vielschichtigkeit als Künstler und Musiker zeigt. Es ist wieder einmal ein Genuss, ihm zuzuhören, wenn er seine eigenen Grenzen verschiebt, ohne dabei den rechten Pfad der Eigenständigkeit zu verlassen. 

Ásgeir – Lazy Giants

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