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Die besten Rapper aus der Schweiz

Oft unterschätzt, aber musikalisch auf dem Vormarsch: Nachdem wir vor Kurzem die spannendsten HipHop-Acts aus Österreich vorgestellt haben, widmen wir uns nun den besten Schweizer Rappern.

Pronto

Dass Schweizer Rap international nicht an der Sprachbarriere scheitern muss, beweist der Solothurner Newcomer Pronto. Sein ungewöhnlicher Soundentwurf besticht durch progressive Dancehall-Vibes, die er mit Mumble-Mundart mischt – denn tatsächlich rappt Pronto auf Schweizerdeutsch, was sich aber aufgrund des eigenwilligen Vortrags kaum als solches dechiffrieren lässt. Damit hält der Rapper für seine kleine Heimat die Fahne hoch und klingt dennoch so kosmopolitisch wie möglich.

Danitsa

Danitsa hat eigentlich schon immer Musik gemacht, einem kreativen familiären Umfeld sei Dank. Seit 2006 schießt die 23-jährige Genferin Mixtapes ins Netz, der eine einzige Genrezuschreibung nicht gerecht werden würde. Danitsa beherrscht Trap-Banger, auch auch leichtfüßige R’n’B-Tracks mit Funk- und Soul-Einschlägen. Derzeit tourt das Multitalent aus der Romandie vor allem durch die Schweiz und Frankreich, hoffentlich aber auch eines Tages durch Deutschland.

Jaron Yung God

Die Fantastischen Vier (Foto: Mumpi / Monsterpics)
Act des Monats: Die Fantastischen Vier

 

Den Züricher Live from Earth-Member Jaron Yung God haben wir euch erst kürzlich erst mit seinem Debüt „White Rose“ ausführlich vorgestellt und zum potenziellen Shootingstar gekürt. Bei Yung God stimmt eigentlich alles: Rap ganz nah am Zeitgeist, instagrammable Video-Aesthetics und ein starkes Team im Rücken. Wenn jetzt noch der Hype eintritt, könnte er sich zum Posterboy des Schweizer Raps entwickeln.

S.O.S

Wenn S.O.S aus Bern für Videos Faxen machen, ist das ziemlich genau die Definition von Coolness. Hierzulande versteht ihre Texte wohl auf Anhieb keiner, auf dem hiesigen splash!-Festival hat die Kombo voriges Jahr trotzdem schon alles abgerissen und gleich noch ein Musikvideo dazu gedreht. Nativ und Dawill, zwei Schweizer Jungs mit Migrationshintergrund, packen gesellschaftskritische Texte auf die energetischen Bretter ihres Produzenten Questbeatz und sorgen damit zuverlässig für Moshpits auf ihren zahlreichen Live-Gigs. Soviel Fleiß wird belohnt: voriges Jahr veröffentlichten S.O.S gleich zwei Alben gleichzeitig und belegten damit Platz 2 und 3 der Schweizer Charts.


Stereo Luchs

Als „Schweizer Trettmann“ wird Stereo Luchs immer wieder bezeichnet, für ihn selbst wahrscheinlich Fluch und Segen zugleich. Klar möchte man sich als Künstler sein Branding lieber selbst aussuchen, auf der anderen Seite ist mit dem Kritikerliebling der Stunde verglichen zu werden auch irgendwie schmeichelhaft – und wie Trettmann selbst mit dem aufstrebenden Produzententrio KitschKrieg zusammenzuarbeiten, klingt auch nicht verkehrt. In Stereo Luchs‘ Rap schwingt zwar kein sächsischer Dialekt mit, dafür jede Menge ch-Laute.

Lionaire

Lionaires Rap klingt nach vielem, aber nicht nach einem 16.000-Einwohner-Örtchen in der Schweiz. Der Newcomer aus Olton ist nur minimal jenseits der 20, macht aber Musik, die auch ohne Weiteres international bei den Großen mitspielen kann. Smooth gleitet LIONAIRE in akzentfreiem Englisch über druckvolle, präzise Trap-Instrumentals, die unter anderem aus der Feder von Drake-Produzent OZ stammen. Noch so ein Künstler, dem man durchaus eine internationale Karriere zutrauen würde.