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Die zehn besten Songs von Pink Floyd

1965 gegründet und bis 2015 stilprägend für die Rockmusik: Pink Floyd gehört zu den einflussreichsten und geliebtesten Bands aller Zeiten. Hier kommen ihre Top Ten Songs!

In Cambridge gründete sich im Jahr 1965 eine Band, die stilprägend und revolutionär für die gesamte Rockmusik sein sollte: Ihr Name Pink Floyd, ihr Sound psychedelisch, progressive und opulent zwischen Artrock und Spacerock mit großen Soundflächen schwebend.

Pink Floyd (Presspic Warner Music)
Pink Floyd (Presspic Warner Music)

The Piper at the Gates of Dawn (1967)

Das Debütalbum The Piper at the Gates of Dawn wurde maßgeblich von Syd Barrett geprägt, dem charismatischen Sänger, Gitarristen und Hauptsongwriter der frühen Phase. Barrett brachte eine verspielte, psychedelische Note in die Musik, geprägt von surrealen Texten und experimentellen Klängen. Songs wie „Astronomy Domine“, „Lucifer Sam“ und „Interstellar Overdrive“ verankerten Pink Floyd tief in der aufkommenden Underground-Szene Londons.

Doch Barretts mentaler Zustand verschlechterte sich schnell. Sein exzessiver Drogenkonsum, insbesondere LSD, führte zu erratischem Verhalten, was bald den Fortbestand der Band gefährdete.

A Saucerful of Secrets (1968)

Während der Aufnahmen zu A Saucerful of Secrets wurde David Gilmour als zweiter Gitarrist in die Band aufgenommen, zunächst um Barrett musikalisch zu unterstützen. Schließlich ersetzte er ihn ganz. Das Album zeigt eine Band im Übergang: Während Songs wie „Set the Controls for the Heart of the Sun“ eine düstere, atmosphärische Richtung einschlugen, verabschiedete sich die Gruppe von Barretts kindlicher Psychedelik. Der gleichnamige Titeltrack deutet erstmals die spacigen Klanglandschaften an, für die Pink Floyd später berühmt werden sollten.

More (1969) und Ummagumma (1969)

1969 veröffentlichte Pink Floyd gleich zwei Alben. More war ein Soundtrack für den gleichnamigen Film und präsentierte eine Band, die musikalisch mit Akustikballaden, Hardrock und experimentellen Stücken spielte. Stücke wie „Cymbaline“ und „Green Is the Colour“ zeigen eine zugänglichere Seite.

Ummagumma hingegen war eine ambitionierte Doppel-LP: eine Hälfte Liveaufnahmen, die andere Studioexperimente, bei denen jedes Bandmitglied eigene Kompositionen beisteuerte. Das Ergebnis war faszinierend und verwirrend zugleich, ein Zeugnis für Pink Floyds Drang, musikalische Grenzen zu sprengen.

Atom Heart Mother (1970)

Mit Atom Heart Mother wagte Pink Floyd ein orchestrales Konzept: Die titelgebende Suite, eine über 20-minütige Klangcollage aus Rockband, Orchester und Chor, verdeutlichte die Ambitionen der Band. Obwohl das Album von der Band später oft kritisch gesehen wurde, markierte es einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung hin zu den epischen Konzeptalben der 1970er Jahre.

Meddle (1971)

Meddle wird oft als das erste „richtige“ Pink Floyd-Album der Post-Barrett-Ära angesehen. Der Longtrack „Echoes“, der die gesamte zweite LP-Seite einnimmt, verband progressive Strukturen, Soundeffekte und melancholische Melodien zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk. Mit diesem Album fand die Band endgültig ihren eigenen Stil, der nicht mehr auf Psychedelic-Elementen beruhte, sondern auf einer Mischung aus sphärischer Klangforschung und emotionaler Tiefe.

Obscured by Clouds (1972)

Erneut arbeitete Pink Floyd an einem Filmsoundtrack, diesmal für La Vallée von Barbet Schroeder. Obscured by Clouds bietet kompaktere Songs als die vorangegangenen Alben und enthält erste Andeutungen auf Themen, die sie auf ihrem nächsten Werk ausbauen sollten: Entfremdung, Verlust und existenzielle Fragen.

The Dark Side of the Moon (1973)

The Dark Side of the Moon wurde ein Meilenstein der Rockgeschichte. Mit über 45 Millionen verkauften Exemplaren zählt es zu den erfolgreichsten Alben aller Zeiten. Produziert in den Abbey Road Studios, mit bahnbrechenden Aufnahmetechniken und Toningenieur Alan Parsons, bietet das Album ein nahtloses Konzept über menschliche Erfahrungen wie Zeit, Tod, Gier und Wahnsinn.

Songs wie „Time“, „Money“ und „Us and Them“ zeichnen sich durch atmosphärische Produktion und introspektive Texte aus. Die Verwendung von Herzschlägen, Uhren, Kassen und gesprochenen Fragmenten schuf eine klangliche Welt, die bis heute einzigartig ist.

Wish You Were Here (1975)

Nach dem gigantischen Erfolg von The Dark Side of the Moon war der Druck enorm. Wish You Were Here verarbeitet die Trauer um Syd Barrett, insbesondere im epischen Album-Opener „Shine On You Crazy Diamond“. Die Entfremdung im Musikgeschäft wird in „Have a Cigar“ thematisiert.

Während der Aufnahmen kam es zu einem berührenden Moment: Ein verwahrloster, kaum wiederzuerkennender Syd Barrett besuchte die Band zufällig im Studio – ein Ereignis, das die emotionale Tiefe des Albums verstärkte.

Animals (1977)

In Animals verarbeitete Roger Waters die politische und gesellschaftliche Situation Großbritanniens der 1970er Jahre. Inspiriert von George Orwells Farm der Tiere, teilte er die Gesellschaft symbolisch in Hunde, Schweine und Schafe ein.

Das Album ist düsterer, zynischer und gitarrenlastiger als die Vorgänger. Waters übernahm zunehmend die kreative Kontrolle, ein Umstand, der Spannungen innerhalb der Band verschärfte.

The Wall (1979)

The Wall war Roger Waters‘ Magnum Opus. Ein monumentales Doppelalbum, das die Geschichte von „Pink“, einem traumatisierten Rockmusiker, erzählt. Themen wie Isolation, Autoritarismus, Kriegstraumata und Entfremdung werden in epischer Breite behandelt. Hits wie „Another Brick in the Wall, Part 2“ wurden weltweit erfolgreich.

Die aufwendige Live-Show mit einer physischen Mauer zwischen Band und Publikum sowie der gleichnamige Film (Pink Floyd – The Wall, 1982) mit Bob Geldof in der Hauptrolle machten das Werk zu einem multimedialen Gesamtkunstwerk. Die Spannungen in der Band eskalierten jedoch, und Richard Wright wurde während der Aufnahmen entlassen (er spielte die anschließenden Tourneen nur noch als angestellter Musiker). Das Album wurde später zur deutschen Einheit 1990 an der Berliner Mauer mit zahlreichen Stars live inszeniert.

The Final Cut (1983)

The Final Cut war im Wesentlichen ein Soloalbum von Roger Waters, das sich thematisch mit dem Falklandkrieg und persönlichen Verlusten beschäftigte. David Gilmour hatte nur noch begrenzten kreativen Einfluss. Stilistisch schloss das Album an The Wall an, konnte jedoch dessen Erfolg nicht wiederholen. Kurz darauf verließ Waters offiziell die Band.

A Momentary Lapse of Reason (1987)

Nach Waters‘ Ausstieg entschieden sich David Gilmour und Nick Mason, Pink Floyd weiterzuführen. Mit A Momentary Lapse of Reason schufen sie ein Album, das sich stärker an Gilmours Gitarrenarbeit orientierte.

Obwohl kritisiert, dass es eher ein Gilmour-Soloalbum sei, gelang es der Band, ihren Platz in der Rockwelt zu behaupten. Die anschließende Welttournee wurde zu einem gigantischen Erfolg.

The Division Bell (1994)

Mit The Division Bell kehrte Pink Floyd zu thematisch komplexeren Songs zurück. Kommunikation und zwischenmenschliche Missverständnisse standen im Zentrum. Rick Wright, der für das Album wesentlich mitkomponierte, war wieder festes Bandmitglied.

Musikalisch setzte das Album auf eine Mischung aus Atmosphäre, eingängigen Melodien und langen Instrumentalpassagen. Die Tour wurde dokumentiert in dem Live-Album und -Video Pulse (1995), inklusive einer vollständigen Live-Version von The Dark Side of the Moon.

The Endless River (2014)

Nach dem Tod von Richard Wright 2008 veröffentlichten Pink Floyd 2014 ein letztes Album: The Endless River. Es basiert auf Outtakes aus den Division Bell-Sessions und ist größtenteils instrumental gehalten.

Als Hommage an Wright und als stiller Abschiedsgruß an ihre Fans bietet The Endless River sphärische, fließende Soundlandschaften und einen versöhnlichen Schlusspunkt unter eine der außergewöhnlichsten Karrieren der Musikgeschichte.

Pink Floyds Einfluss auf Musik, Kunst und Popkultur ist bis heute spürbar. Ihre Alben gelten als Meilensteine der Rockgeschichte, ihre Konzerte setzten neue Maßstäbe für audiovisuelle Live-Inszenierungen.

Die besten Songs von Pink Floyd

10. Echoes

Elegische 23 Minuten schwebt dieser Klassiker vom Album „Meddle“ (1971) dahin: Ein Stück, das wichtig für die Ambient-Musik ist, kann man doch mit Walgesängen in Soundmeere abtauchen und dann doch wieder zu einem großen Riff im Zentrum zurückkehren.

9. Money

Um alles andere als Fließendes geht es hier, denn „Money“ befasst sich mit dem harten schnöden Geld: Der Track mit den klingenden Kassen am Anfang stammt von „The Dark Side of the Moon“ (1973). Ironischerweise wurde dieses Album samt Anti-Geiz-Hymne zum Bestverkauftesten der Band.

8. Learning To Fly

Als Roger Waters ausstieg und man Pink Floyd nur noch mit Rechts- und Namensstreitigkeiten verband, bewies David Gilmour als neuer Bandleader, dass die Band immer noch große Songs schreiben kann. Der Song „Learning To Fly“ von „A Momentary Lapse Of Reason“ (1987) zählt inzwischen zu ihren Klassikern.

7. Hey You

1979 erschien mit dem ikonischen „The Wall“ das letzte Studioalbum von Pink Floyd in der klassischen Besetzung Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright und Nick Mason. Neben den vielen Hits des Werks, ist auch die zarte Ballade „Hey You“ ein weiteres Gänsehaut-Lied der Band.

6. Atom Heart Mother

„Atom Heart Mother“ aus dem Jahr 1970 ist ein psychedelisch progressives Monster, das fokussiert und faszinierend bleibt, und mit dem den Briten ihr erstes Nummer-Eins-Album in ihrer Heimat gelang. Darauf zu hören – die ausufernd schöne „Atom Heart Mother Suite“.

5. Time

Eigentlich wirkt dieser Song erst so richtig im Gesamtkonzept des Albums „The Dark Side of the Moon“ (1973): Dennoch ist „Time“ mit seinen Soundeffekten, herausragenden Drums und dem reißenden Gitarrensolo ein ungemein wichtiger Pink-Floyd-Meilensteintrack.

4. Shine On You Crazy Diamond

Vom Album „Wish You Were Here“ (1975) und als ein Tribut an den Wahnsinn Syd Barretts geschrieben, ist „Shine On You Crazy Diamond“ ein episches Meisterwerk und auf Konzerten wurde das Stück sehr oft als Eröffnung gespielt, nein zelebriert.

3. Another Brick in the Wall (Part II)

Die einzige Nr. 1-Single der Band ist ein poppiges Pink-Floyd-Stück mit catchy Kinder-Chorus und einem Text, der sich gegen die typische „Erziehung“ und „Gedankenkontrolle“ an Schulen richtet.

2. Wish You Were Here

Und noch ein herzzerreißendes Lied für Syd Barrett: Im Text wird der Weggang des ehemaligen Pink-Floyd-Sängers und Gitarristen betrauert – „Ich wünschte, du wärst hier“ („Wish you were here“). Im übertragenen Sinn geht es aber auch um eine lebenslange Freundschaft, nämlich der zu einem selbst und den Wunsch, wieder zu demjenigen zu werden, der man vielleicht einst war. Anrührend und anmutig ohne den leisesten Hauch von Kitsch.

1. Comfortably Numb

Mit einer Klarheit und Klangfülle ist dieser Song eine geradezu geradezu kathartische Hymne: „Comfortably Numb“ ist zudem perfekterweise das letzte Musikstück, das je öffentlich von Pink Floyd in der klassischen Besetzung aus David Gilmour, Nick Mason, Roger Waters und dem inzwischen verstorbenen Richard Wright gespielt wurde.


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