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Klaus Schulze – Deus Arrakis

ALBUM DER WOCHE – Postum erscheint das letzte Album des deutschen Pioniers der elektronischen Musik: Klaus Schulzes schwebender Sound auf „Deus Arrakis“ ist mehr als ein Epitaph, er ist ewig.

2022 ist grausam für Fans der elektronischen Musik, denn nach Klaus Schulze starben mit Vangelis und Dave Smith weitere Ikonen der Synthesizer-Pioniere und man kann nur davon träumen, dass sie irgendwo im All zusammen an einer ewig anschwellenden Kosmischen Musik komponieren. Diese wie auch den Ambientsound oder den Krautrock hat Klaus Schulze als ehemaliges Mitglied von Tangerine Dream maßgeblich mitgeprägt.

Auf „Deus Arrakis“ bereist Schulze einmal mehr den Planeten „Dune“, denn so heißt dieser Wüstenplanet in den Science-Fiction-Romanen von Frank Herbert: Diese faszinierende Welt hat Schulze bereits auf seinem 1979 erschienenen Album „Dune“ musikalisch erkundet, bei der Neuverfilmung des Filmklassikers aus dem Jahr 2021 arbeitete er mit Hans Zimmer für den oscarprämierten Soundtrack zusammen und er wurde wieder süchtig nach dem „Spice“: „Ich habe einfach gespielt und gespielt… und am Ende meiner zweiten, wieder ganz privaten ›Dune‹-Reise wurde mir klar: ›Deus Arrakis‹ ist ein nochmaliger Salut an Frank Herbert und im weiteren Sinne an das große Geschenk des Lebens.«

Auf „Deus Arrakis“ fließt dann auch noch einmal alles zusammen, was seine berühmte „Schulze-Atmosphäre“ – seine “Musique Planante“ aus- und einzigartig macht: Experimentelle wie elegische Sequenzen wechseln sich mit klassisch spätromatnisch anmutenden Klangteppichen ab und minimalistische wie sphärische Flächen schweben überirdisch schön darüber.

In Deutschland ruft sein bescheidener Name nicht überall die verdiente Verehrung hervor, Klaus Schulze hat diese aber international sicher: Die Liste der MusikerInnen, die sich auf ihn beziehen, ist so lang wie vielfältig und reicht von David Bowie und Brian Eno über Aphex Twin und Damon Albarn bis zu Kanye West. In jedem gut sortierten Plattenladen in London, Tikio oder New York findet man seine über 50 veröffentlichten Werke. Das erste Soloalbum „Irrlicht“ erschien 1972, also vor genau 50 Jahren und damit verfliegt „Der Hauch des Lebens“ im kosmischen Staub, wie der letzte ambientselige Track von Klaus Schulze auf „Deus Arrakis“ heißt.

Tracklist: Klaus Schulze – Deus Arrakis

  1. Osiris
  2. Seth
  3. Der Hauch des Lebens

Auf Spotify hören:

Act des Monats: Leoniden

 

Biographie Klaus Schulze:

Klaus Schulze ist eine Legende der deutschen elektronischen Musik: Der Komponist, Musiker und Produzent gilt als als Wegbereiter der Berliner Schule. Seit seinen Anfängen in Bands wie Tangerine Dream und Ash Ra Tempel oder in seinen über 50 Soloalben von »Irrlicht« über »Mirage«, »X« und »Dune« bis hin zu »Farscape«, »Kontinuum«, »Silhouettes« und nun »Deus Arrakis«, bei seinen Produktionen unter dem Pseudonym Richard Wahnfried oder den zahlreichen Filmmusiken und Kollaborationen mit Künstlern wie Arthur Brown, Michael Shrieve, Rainer Bloss, Lisa Gerrard oder zuletzt Hans Zimmer: Klaus Schulze ist seiner unverwechselbaren Art, Musik zu schaffen, immer treu geblieben und blieb dennoch immer offen für Neues, Innovatives, Experimentelles. Schulze starb am 26. April 2022 im Alter von 75 Jahren – seine Musik wird jedoch für ewig bleiben.


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Diskografie Klaus Schulze:

  • Irrlicht (1972)
  • Cyborg (1973)
  • Blackdance (1974)
  • Picture Music (1975)
  • Timewind (1975)
  • Moondawn (1976)
  • Body Love (Soundtrack) (1977)
  • Mirage (1977)
  • Body Love Vol. 2 (1977)
  • X (1978)
  • Dune (1979)
  • … Live … (Live) (1980)
  • Dig It (1980)
  • Trancefer (1981)
  • Audentity (1983)
  • Dziekuje Poland (live) (1983)
  • Angst (Soundtrack) (1984)
  • Inter*Face (1985)
  • Dreams (1986)
  • En=Trance (1988)
  • Miditerranean Pads (1990)
  • The Dresden Performance (Live) (1990)
  • Beyond Recall (1991)
  • Royal Festival Hall Vol. 1 & Vol. 2 (Live) (1992)
  • The Dome Event (Live) (1993)
  • Le Moulin de Daudet (Soundtrack) (1994)
  • Goes Classic (1994)
  • Totentag (Oper) (1994)
  • Das Wagner Desaster – Live – (Live) (1994)
  • In Blue (1995)
  • Are You Sequenced? (1996)
  • Dosburg Online (1997)
  • Live @ KlangArt 1 (Live) (2001)
  • Live @ KlangArt 2 (Live) (2001)
  • Andromeda (Promo-CD) (2003)
  • Ion (Promo-CD) (2004)
  • Moonlake (2005)
  • Kontinuum (2007)
  • Farscape (2008) mit Lisa Gerrard
  • Rheingold (2008) mit Lisa Gerrard
  • Dziekuje Bardzo (2009) mit Lisa Gerrard
  • La Vie Electronique 1–4 (2009)
  • La Vie Electronique 5–8 (2010)
  • Big in Japan (Live) (2010)
  • La Vie Electronique 9–10 (2011)
  • La Vie Electronique 11–12 (2012)
  • Shadowlands (2013)
  • La Vie Electronique 13 (2013)
  • Big in Europe – Vol. 1 Warsaw (2013) eine CD und zwei DVDs mit Lisa Gerrard
  • La Vie Electronique 14–15 (2014)
  • Stars are Burning (2014), Do-CD (Konzerte von 1977 und 1979)
  • Big in Europe – Vol. 2 Amsterdam (2014) zwei CDs und zwei DVDs mit Lisa Gerrard
  • La Vie Electronique 16 (2015)
  • Eternal – The 70th Birthday Edition (2017)
  • Silhouettes (2018)
  • Deus Arrakis (2022)


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