Tash Sultanas Klangkosmos ist von außerirdischer Schönheit: Genrelosgelöst schwebt der Sound auf „Terra Firma“ zwischen Jazz, Soul, Electronica und Blues dahin.
Redaktionswertung: ★★★★★★
Bereits vor drei Jahren begeisterte Tash Sultana mit dem komplexen Debüt „Flow State„, das schon das Dahinfließende der genresprengenden und geradezu genreignorierenden Songs im Titel trug. Das ist dann in Sultanas Welt mal experimentell, mal jazzig, mal poppig und dann wieder unglaublich smooth, so dass stilistisch an Sade erinnert wird wie in „Pretty Lady“:
Video: Tash Sultana – Pretty Lady
Erykah Badu ist ebenfalls öfter als Assoziation vorhanden, eigenen Angaben nach sind Einflüsse von Sultanas Sound nach u.a. Jimi Hendrix, Bob Marley, Led Zeppelin, alt-J, Aretha Franklin, Bon Iver oder Phil Collins.
Trotz dieser Fülle an unterschiedlichen Stilen und Instrumenten ist das Album jedoch aus einem Guss und bleibt stets wie selbstverständlich schwebend. Der Hörer wird fast hypnotisiert von Gesang und Geschmeidigkeit in den Songs.
Video: Tash Sultana – Coma
Tash Sultana erklärt die eigene Geschlechtsidentität als nicht-binär, verweigert sich somit jeglicher Kategorisierung nicht nur in der Musik und betont die gleichzeitige Diversität. Neben der Gitarre, dem Hauptinstrument ihrer Kompositionen, beherrscht Tash Sultana noch unglaubliche zehn weitere Instrumente, alle selbst beigebracht, darunter Bass, verschiedene Flöten, Klavier, Mandoline, Mundharmonika, Saxophon, Trompete sowie noch einige Perkussionsinstrumente.
Das macht die Live-Auftritte von Sultana zum Ereignis und als „One Person Band“ können die Konzerte in mitreißende Erlebnisse ausufern. So Corona will kann man das im September auch hierzulande erleben.
▶︎ Tash Sultana „Terra Firma“auf Spotify hören: