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Techno House Deutschland: Die Geschichte von Techno in Deutschland (Doku)

Nicht Schlager oder Deutschrap sind die erfolgreichsten Musikrichtungen in Deutschland, sondern: Techno. Die ARD-Doku „Techno House Deutschland“ zeichnet die Entwicklung von Techno vom Underground zum globalen Phänomen nach.

Die Entstehung von Techno in Deutschland

Die Anfänge von Techno lassen sich in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren in Düsseldorf finden. Dort gründeten Künstler wie Kraftwerk und NEU! mit ihrer experimentellen elektronischen Musik die Grundlage für spätere Techno-Produktionen. Kraftwerk wird oft als eine der einflussreichsten deutschen Bands in Bezug auf elektronische Musik angesehen.

Ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte des Techno war die Öffnung der Berliner Mauer im Jahr 1989. Dies ermöglichte es Künstlern und Musikliebhabern aus Ost- und Westdeutschland, sich zu treffen und ihre musikalischen Einflüsse zu teilen. Die Vereinigung Deutschlands brachte eine neue Energie und Kreativität in die Techno-Szene.

In den folgenden Jahren verbreitete sich die elektronische Musikszene in Deutschland weiter und fand in Städten wie Berlin, Frankfurt und München eine starke Präsenz. In Berlin entstanden Underground-Clubs wie der Tresor und das Ostgut (aus dem später das Berghain hervorging), die zu wichtigen Anlaufstellen für die Techno-Kultur wurden.

Die wilden 90er: Techno wird Mainstream

In den 1990er Jahren erreichte Techno in Deutschland seinen Höhepunkt. Es gab eine Vielzahl von Techno-Labels, wie zum Beispiel Tresor, Kompakt und Cocoon, die weltweit bekannt wurden. Die Love Parade, eine jährliche Techno-Parade, die erstmals 1989 in Berlin stattfand, zog Mitte der 90er bereits Hunderttausende Menschen aus aller Welt an und wurde zu einem Symbol für die Techno-Bewegung.

Deutsche Techno-Produzenten wie Paul van Dyk, Sven Väth, WestBam und DJ Hell erlangten internationale Bekanntheit und beeinflussten die elektronische Musikszene weltweit.

Die Entstehung von Techno in Deutschland war eng mit der Nutzung neuer Technologien verbunden, insbesondere der Entwicklung von Synthesizern, Drumcomputern und Sampler-Geräten. Speziell der Roland TR-808, ein Drumcomputer aus Japan, prägte den charakteristischen Sound von Techno wie die E-Gitarre die Rockmusik.

Heutzutage hat sich Techno zu einer weltweiten Musikbewegung entwickelt und wird in vielen Ländern gespielt und produziert. Techno ist der erfolgreichste Musikexport aus Deutschland.

Techno House Deutschland (Doku, Das Erste 2002)

Elektronische Musik aus Deutschland ist weltweit berühmt. Partytouristen aus der ganzen Welt kommen deshalb nach Berlin. Der Ausgangspunkt ist in den 90ern Sven Väths legendärer Club Omen. In ganz Deutschland entsteht eine lebendige Techno-Szene. Im Osten entwickelt sich Leipzig zu einem Zentrum. Abseits der Metropolen entstehen legendäre Orte, wie die Nature One, eines der größten Festivals Europas. Warum Techno und House in Deutschland so erfolgreich sind, erzählen Sven Väth, Monika Kruse, Paul van Dyk, Anja Schneider, Matthias Tanzmann und viele mehr.

Folge 1: Im Club – Die Anfänge

In den 80er Jahren wird in Frankfurt durch US-GI’s elektronische Tanzmusik populär. Dazu kommt die Härte von Electronic Body Music als Gegenentwurf zur Bankenstadt. Aus Detroit und Chicago schwappen neue Impulse nach Deutschland. Es entsteht eine, auch durch die Schwulen- und Lesbenszene geprägte neue Feierkultur. Das Front in Hamburg oder das Dorian Gray am Frankfurter Flughafen sind Clubs der ersten Stunde, die den neuen Sound erlebbar machen. 

Folge 2: Im Club – Das Omen und die 90er

Mit der Eröffnung des Omen und Sven Väth als Treiber der Szene wird Frankfurt in den 90er Jahren zur Techno-Hochburg. Raver und DJ’s aus ganz Europa reisen mit eigenen Bussen an, um in dem legendären Club zu feiern. In ganz Deutschland ist die Bewegung im Aufwind, man besucht sich am Wochenende gegenseitig: Im Ultraschall in München oder im Warehouse in Köln, und natürlich fahren alle zur Loveparade nach Berlin. Doch die Szene stößt auch auf Widerstände.  

Folge 3: Im Club – Berlin ist die Partystadt

Nirgendwo wird so gefeiert wie in Berlin. Durch den Mauerfall hat die Stadt viel zu bieten: keine Sperrstunde, freie Flächen und Freiraum. Etliche Clubs entstehen: Planet, E-Werk, Tresor oder Bunker. DJs und Techno-Fans von überall ziehen in die Großstadt. Der Trend hält bis heute. Viele Touristen kommen nur wegen der Party. Vor allem um das Berghain bildet sich ein Mythos. Das liegt auch an den Regeln: keine Fotos, Awareness für queere Partygäste, strenge Türpolitik.

Folge 4: Im Club – Wir sind Kultur

Clubkultur ist Kultur. Das zeigt auch der Club Robert Johnson. Durch seine besondere Atmosphäre und seinen speziellen Sound bekommt er internationale Aufmerksamkeit.  Doch trotz der weltweiten Begeisterung und der enormen Wirtschaftsleistung erlebt die Branche mit Beginn der Pandemie einen heftigen Einschlag. Nach der Zwangspause ist die Sehnsucht nach Clubgefühl, der gemeinsam erlebten Ekstase größer als je zuvor. Die Szene beweist damit, wie unverzichtbar sie ist. 

Folge 5: Elektro Osten – wie alles anfing

Die 1990er in Ostdeutschland: Neues Deutschland, neues System, neue Musik. In Städten wie Leipzig, aber auch tief in der Provinz und aus alten Brachen dröhnt der Sound eines neuen Freiheitsgefühls – elektronische Musik.

Folge 6: Elektro Osten – Der Club ist nicht genug

Die großen Festivals wie SonneMondSterne, MELT! und der SPUTNIK Springbreak ziehen Feiernde aus ganz Deutschland in den Osten. Der Film erzählt deren Geschichte und die Entwicklung einer neuen Kulturlandschaft.

Folge 7: Nature One – Wie der Techno in den Hunsrück kam

Die Nature One ist eines der größten Festivals für elektronische Musik in Europa. Stars der Techno-Szene wie Paul van Dyk, Lari Luke, DJ Hooligan oder Felix Kröcher locken jährlich zehntausende Raver in den beschaulichen Hunsrück. Hier trifft Techno-Kultur auf Landleben. Star DJs sprechen über die Anfänge, ihre Festivalerfahrung und wie die Nature One ihr Leben geprägt hat.

Folge 8: Nature One – Mehr als Musik

Die Nature One hat sich zu einem Techno-Festival der Mega-Klasse entwickelt. DJs wie Dominik Eulberg, Klaudia Gawlas oder DJ Dag fragen sich: Geht es um Kommerz oder ist das Wichtigste die Musik? Und welche Bedeutung hat das geschichtsträchtige Gelände, die ehemalige NATO-Raketenbasis Pydna, für das Festival?