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Gay Classics: Die größten LGBT-Hymnen als Playlist

Angesichts des Pride Monats haben wir eine Playlist mit den größten Gay Classics der letzten 50 Jahre von Judy Garland bis Years & Years für euch.

Die Diskussion bei der Fußball Europameisterschaft, ob die Regenbogenflagge ein politisches Symbol oder einfach nur Zeichen für Respekt und Toleranz gegenüber Minderheiten ist, zeigt, wie wichtig Sichtbarkeit ist. Noch immer werden homo-, inter- oder transsexuelle Menschen in der Schule gemobbt und können sich nicht frei und sicher in den Städten bewegen.

Regenbogenflagge
Regenbogenflagge

Deshalb ist es wichtig, dass die LGBT-Bewegung bis in den Mainstream hineinstrahlt, dass Manuel Neuer eine Regenbogenflagge als Kapitäntsbinde trägt und München ein Zeichen von Vielfalt und Toleranz hinaus in die Welt strahlen möchte. Millionen Menschen in Deutschland sind nicht heterosexuell, trotzdem wird häufig immer so getan, als sei das „normal“ und alles andere sei unnatürlich.

Und deshalb ist es auch wichtig, dass es Künstler und Musik gibt, die eine besondere Bedeutung in der queeren Welt genießen, weil sie sich mit den Menschen identifzieren, die anders sind und dazu stehen.

Um die Geschichte der LGBT-Bewegung zu feiern haben wir euch eine Playlist mit den größten Gay Classics der letzten 50 Jahre auf Spotify zusammengestellt.

Darunter natürlich auch mit einem ikonischen Song der Künstlerin, die indirekt dafür verantwortlich dafür ist, dass der CSD überhaupt entstanden ist: Judy Garland.

Spotify Playlist: Die größten Homo-Hymnen aller Zeiten

Die Geschichte des Christopher Street Day

Als Schwulenikone Judy Garland 1969 starb, trauerten und feierten viele Schwule, Transen und Lesben in der folgenden Nacht in den einschlägigen Bars des Greenwich Village in New York.

Bei einer der damals üblichen Polizei-Razzias wehrten sich die Besucher des Stonewall Inn in der Christopher Street erstmals gegen die homophoben Attacken der Polizei und vertrieben sie gewaltsam aus dem Laden. In den folgenden fünf Tagen gab es in mehreren Bars der New Yorker Szene ähnliche Unruhen. In der Folge gründete sich die Gay Liberation Front, die sich für gleiche Rechte einsetzten. Die Proteste schwappten auch nach Europa, wo seit 1977 mit einer Parade an den Christopher Street Day erinnert wird.  

Seitdem wird in fast jeder größeren Stadt der westlichen Welt der Christopher Street Day gefeiert, eine bunte Parade, die inzwischen mehr Party als Demonstration ist. Doch das könnte sich bald wieder ändern, denn in vielen Ländern schlägt das Pendel derzeit wieder zurück und andere Lebensformen werden wieder stark eingeschränkt, so wie in Tschetschenien, wo im Jahr 2017 sogar wieder Konzentrationslager für Homosexuelle errichtet wurden. Auch in den EU-Ländern Polen und Ungarn versuchen die Regierungen mit Gesetzen gegen schwule und transsexuelle Menschen vorzugehen und sie aus der Gesellschaft zu verbannen.

Auch im Mutterland des CSD werden wieder Vorurteile geschürt und transsexuellen Menschen werden Rechte verweigert, die inzwischen selbstverständlich erschienen. Und in den meisten Ländern dieser Welt werden Homosexuelle weiterhin wie Menschen zweiter Klasse behandelt von Russland über China bis hin zur Türkei. In einigen afrikanischen und arabischen Ländern droht sogar immer noch die Todesstrafe.

Am CSD erinnern wir mit unserer Playlist daran, wie lang der Weg von den Held*innen der Christopher Street bis zu den aktuellen offen schwulen Pop-Helden von Years & Years war und feiern mit den größten Hymnen der Schwulenbewegung gegen die Unterdrückung an. Denn Musik spielte auf diesem Weg eine wichtige Rolle, wie man an Texten von Songs wie „I Will Survive“, „Smalltown Boy“ oder „I Am What I Am“ ablesen kann.

Auch in Deutschland ist die latente Homophobie nach wie vor weit verbreitet, was man vor allem daran erkennen kann, wie lange die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare gedauert hat. Dabei reichte eigentlich ein kurzer Blick ins Grundgesetz, um die Rechtswidrigkeit dieser jahrzehntelangen Unterdrückung zu erkennen: 

„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“ (…) „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“